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Themenschwerpunkt zum aktuellen Heft: Die Römer in Schottland

• Der Antoniuswall bei Glasgow und Edinburgh

• Sehenswürdigkeiten mit Bezug zu den alten Römern

• Exkurs: Der Hadrianswall in Nordengland • 

Die Römer kamen bis Schottland. Sie schlugen sich durch die Highlands und durchwanderten Hochmoore - und mussten am Ende doch unverrichteter Dinge wieder abziehen.

In ihrem Jugendromanklassiker "The Eagle of the Ninth"  (Der Adler der 9. Legion) nimmt sich die britische Autorin Rosemay Sutcliff einen Mythos vor: die Legende von der 9. Legion, die vor rund zweitausend Jahre in Richtung der schottischen Highlands marschierte und von dort nie zurückkam. Die Spuren der römischen Legionäre schienen sich schlicht im Nebel aufzulösen, der über die Hochmoore und die einsamen Täler wabert, die in Schottland "Glen" genannt werden. 

Der römische Geschichtsschreiber Tacitus berichetet Ähnliches: Tacitus folgte dem römischen Kommandeur und Feldherrn Julius Agricola, der zugleich Tacitus`Schwiegervater war. Das römische Heer marschierte unter seinem Befehl tief ins Landesinnere, unterstützt von einer Flotte, die die Invasion Schottland von der Seeseite vorantreiben sollte. Tacitus schreibt, dass es im Nordosten des Landes zu einer großen Entscheidungsschlacht kam und er  nannte sie "die Schlacht von Mons Graupius". Sein Bericht gibt bis heute Rätsel auf. Das Schlachtfeld, von dem Tacitus berichtet, wurde nie gefunden. 

Was ist also dran an den Geschichten von der römischen Invasion? Wie viel davon ist Wahrheit, was ist Fiktion? Tatsache ist, dass sich vor rund zweitausend Jahren in Schottland die nördlichste Grenze des römischen Imperiums befand. Die Römer kamen bis Schottland (lat: Caledonia). Ihr Einfluss war weitreichend und beschränkte sich keineswegs auf den Süden des Landes und die Grenzregion zum heutigen England. Legionäre kämpften in den Highlands und bauten römische Bäder unweit der heutigen Stadt Glasgow. Ihr Straßennetz war so gut, dass es teilweise noch immer für den modernen Autoverkehr genutzt wird.

Lateinische Inschriften, die Reste eines Außenpostens auf einem windgepeitschten Hügel oder die Fundamente für ein römisches Badehaus tief im einstigen Feindesland legen Zeugnis ab von dem ungeheuren Kraftakt, den Rom in Schottland unternahm. Ähnlich wie die Autorin Rosemary Sutcliff kann man sich auf die Spurensuche machen, und dabei ein fast vergessenes Kapitel der schottischen Geschichte hautnah erleben. 

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