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Routinen, Stabilität & zusammenfallende Kartenhäuser

Wenn ich morgens aufwache, weiß ich, was mich innerhalb der nächsten Stunden erwartet. Selbst wenn ich nur halb wach wäre, würde ich erst ins Badezimmer schlurfen, dann frühstücken und dann Gassi gehen. An manchen Tagen stehe ich 5:45 Uhr auf und erinnere mich daran, dass ich vor zehn Jahren um genau dieselbe Uhrzeit aufgestanden bin und vor fünfzehn auch.

Ich habe sie gern; meine Routinen, Abläufe und Regeln. Dieses Gefühl von Planbarkeit für die Zukunft, ein vollkommen aus der Luft gegriffenes Konzept, an dem ich mich festklammere wie jeder andere auch, um nicht in phantasierten Unwägbarkeiten verloren zu gehen.

Die Planbarkeit und Routinen und Abläufe werden mir selten zum Verhängnis, außer wenn es darum geht, auch nur über die Möglichkeit der Existenz anderer Lebenswege nachzudenken. Manchmal bin ich so gefangen in meinem eigenen Regelwerk, dass ich nicht merke, wie ich den ganzen Tag konzentriert auf den Boden starre und meine Umwelt gar nicht wahrnehme.

Als Kind hatte ich nie das Gefühl die Welt könnte aus den Angeln gehoben und auf den Kopf gestellt werden. Jetzt habe ich das schon. Und vielleicht liegt das auch an dem starren Gerüst, in das ich das Leben zu pressen versuche.

Ich glaube nicht unbedingt, dass die Welt zu einer anderen Zeit anders, und mit anders meine ich ruhiger, gewesen ist. Tatsächlich empfinde ich die Vorstellung, dass es Menschen vor 100, 300 oder 500 Jahren schon genauso ging, wenn sie sich mit Unerwartetem konfrontiert sahen, als sehr beruhigend. Aber ich glaube, dass wir das Gefühl für Veränderungen im Laufe der Zeit gezähmt haben. Oder viel mehr versucht haben, es zu zähmen, in dem wir versucht haben Veränderungen zu unserem eigenen Besten zu gestalten.

Veränderung ist schwierig, aber diese hier ist gut, denn sie wird dein Leben erleichtern, dich deinem Traum näher bringen, den Weg in die Zukunft bereiten.

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