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Der Bär & der Hund sprechen über Weihnachten - Kapitel 3 - 26.12.2024

Erzählt & illustriert von Karina Finkenau

Die anderen Kapitel von “Der Bär & der Hund reden über Weihnachten”:

Kapitel 3 …

Einen Moment überlegte der Hund, ob er lieber später wiederkommen sollte, wenn der Bär besserer Laune war. Dann aber entschloss er sich, doch lieber zu bleiben. Vielleicht konnte er den Bär ja aufmuntern und in eine andere Stimmung versetzen. »Versetzen, hmm versetzen ist ein lustiges Wort«, dachte der Hund bei sich, und stellte sich dann vor, wie der Bär, ganz hart geworden, auf einer kratzigen, kalten, grauen Masse säße und er, als Held, käme angerast und versetzte ihn. Wie er ihn einfach von hinten unter den Armen packen würde und »Hups« versetzen würde. Auf eine schöne, weiche, grüne Wiese, wo er wieder weich würde. Der Hund sah es lebhaft vor sich, wie er sich am Rande der Wiese freuen würde, und rufen würde: »Hui Bär! Ich hab dich versetzt, jipiieh!!!« Und er hüpfte jetzt wirklich vor Freude und streckte die Pfoten in die Luft. »Wie glücklich einen bloß Gedanken machen können!«, wunderte er sich.

»Hampel nicht so rum!«, schimpfte der Bär. »Du wirbelst hier nur alle Fussel auf!« »Schon gut schon gut«, beschwichtigte ihn der Hund. Doch insgeheim dachte er sich: »Stimmt gar nicht. Nix ist gut, wenn der Bär so schlechte Stimmung hat.« D er Bär war gerade dabei, seine Geige in den Kasten aufzuräumen. Wenn die Geige verstimmt war, und deshalb falsche Töne spielte, musste man an den Wirbeln drehen, bis die Stimmung wieder gut war. Das wusste der Hund und ihm kam eine Idee, wie er die Stimmung beim Bär vielleicht ändern könnte. Er schlich hinter den Bär und zog ihn plötzlich kurz und kräftig am Pelz. »Hey, was soll das!«, schnaubte dieser, sichtlich erbost. »Lass das! Geh‘ nach Haus‘, und lass’ mich in Ruhe!« »Nein«, dachte der Hund, »so kann ich dich nicht in Ruhe lassen. Außerdem bist du gar nicht in Ruhe.«

Er setzte sich neben die Tür und dachte nach. »Na ja, wenn die schlechte Stimmung eine Wolke wäre, dann könnte ich sie einfach wegblasen oder durchsonnen, bis sie weggetrocknet wäre.« Der Hund dachte weiter angestrengt nach. »Durchsonnen ist ein schönes Wort, als ob in allem, was der Bär dann ist, ein bisschen Sonne wäre.« Der Hund sah den Bär an und beschloss für sich: »Ja, mit guter Stimmung würde der Bär wieder so einen schönen goldbraunen Schimmer auf dem Fell haben, dieser Griesgram.« Laut sagte er dann: »Hey Bär!! Pass auf! Ich werde gleich durchsonnen!« »Was wirst du?« Der Bär hielt kurz inne. »Durch Sonnen, durchsonnen!!« Der Bär schüttelte nur den Kopf und machte wortlos weiter mit aufräumen. »Weihnachten ist bestimmt eine Durchsonnerei«, sagte der Hund. Der Bär schüttelte nochmal den Kopf. »Durchsonnen gibt es nicht«, brummte er dann. »Wenn schon, durchscheinen – die Sonne scheint, wenn sie scheint! Basta. Sie sonnt nicht.« Der Hund murmelte in sich hinein: »Wenn die Sonne scheinen würde, würde ich mich sonnen und alle Sonnen auffangen und pflücken und dann würde ich sie am liebsten in dich, Bär, reinpacken. Ja und das ist Durchsonnerei! Ich will nicht durch dich scheinen, scheinen, scheinen, nein, am liebsten Sonne rein tun.« Der Hund sprang auf und tapste durchs Zimmer. »Ich bin heut‘ Versetzer und Durchsonner, wau, wau.« Er schnappte sich ein herumliegendes Kissen, schüttelte es und bellte. »Wuff, ich schenk dir einen schönen Platz, Heimfahrkarte aufs Sofa, und zwar im Hundemaul!« sagte er zu dem Kissen bevor er es aufs Sofa verfrachtete.

»Jetzt komm du mir nicht auch noch in die Quere«, schnaufte der Bär, der dabei um ein Haar über den Hund gestolpert wäre. »Ich wollte dir doch bloß helfen!« Der Hund war enttäuscht. »Geh mir aus dem Weg! Mach was im Garten!« Dieser Muffelpott von Bär war wirklich nicht umzustimmen. »Uiuiui! Du bist aber sehr sehr schlecht gelaunt, hui ui!« Der Hund beschloss, sich erstmal ruhig zu verhalten. E r sah zum Fenster hinaus. »Irgendetwas muss mir doch einfallen, um dem Bär in gute Laune zu versetzen.« Dem Hund war bei seinem Vorhaben zum Glück nicht nach Aufgeben zumute. »Ich muss es doch schaffen, dass er sich besser fühlt.« Heimlich und leise stellte er die herumliegenden Schuhe im Flur an ihren Platz. »Das sieht schön aus! Wenn man euch so anschaut Schuhe, lacht ihr einen geradezu an!«, fand der Hund.

Plötzlich hörte er den Bär aus dem Wohnzimmer rufen: »Was machst du da? Mach nicht so einen Lärm!« Erschrocken stellte der Hund die Stiefel ordentlich zurück, wedelte mit dem Schwanz eilig Kreidemundstrich und Punktaugen fort und freute sich, wie blank die Stiefel dabei wurden. »Da wird der Bär sich später bestimmt doch freuen. Heimlich hab ich ein Lächeln in die Schuhe reingepackt und Augen.« Der Hund war ganz sicher, dass die Augen und der Mund zwar unsichtbar, aber immer noch da wären. Der Bär müsste sicher von nun an immer lächeln, wenn er sie anziehen würde, und auch nicht mehr so oft stolpern, wegen der Punktaugen. Der Hund war sehr vergnügt mit sich, schob die Stiefel noch ein bisschen zusammen, so dass sie zur Haustür schauten. »Da könnt ihr schon mal davon träumen, wie es wird, wenn ihr nachher eure Arbeit beim Spaziergang tut«, sagte er noch zu beiden. Er freute sich schon so darauf, mit dem Bär spazieren zu gehen. Das taten sie nämlich eigentlich immer.

Die anderen Kapitel von “Der Bär & der Hund reden über Weihnachten”:

Diese Weihnachtsgeschichte gehört zur Rubrik “Bär & Hund”

verantwortlich sind:

Karina Finkenau & Sonja Manderbach

Ein Hund hält ein Schild oder Kissen im Maul, auf dem steht: "Hab dich lieb!"

Diese Skizze / Zeichnung basiert auf einem Foto vom Hund Sammy - sibirischer Schlittenhund / Samojede / weißer Spitz - der sich ein Kissen geschnappt hat, auf das die Tochter von Sonja Manderbach "Hab dich lieb!" gestickt hat. 

Dieses Motiv hat einen Platz im Titelwind der Online-Zeitschrift RÜCKENWIND (ganz links unten im Bild) gefunden.
Rückenwind - Hund & Bär - Skizze / Zeichnung von Karina Finkenau

Der Bär & der Hund ist eine Geschichtensammlung von Karina Finkenau für Kinder, die auf ihrer Internetseite als Fortsetzungserzählung gelesen werden kann. Auch gibt es Bücher aus dieser Reihe von Karina Finkenau …

Der Bär ist empört und wütend über das ökologische & soziale globale Chaos und die Bedrohtheit der Welt ... 
Grrrrrrrr
Bär macht Grrrrrrrrr - Skizze / Zeichnung von Karina Finkenau

Oft hat der Hund eine Frage und der Bär antwortet. Zum Beispiel fragt sich der Hund auch, was Weihnachten ist und der Bär erklärt es ihm auf seine eigene Weise. (Buch von Karina Finkenau … - vielleicht besuchen uns Bär & Hund mit ihrer ganz persönlichen Weihnachtsgeschichte ja auch hier in unserem Online-Magazin im Dezember … ;-)

In der Rubrik “Bär & Hund” gibt es in diesem Blog immer mal wieder Impulse für Kinder und Familien, die helfen, dem ökologischen & sozialen globalen Chaos standzuhalten, ohne verrückt zu werden.

Zeichnungen und Bilder von Karina Finkenau lassen diese Erzählungen lebendig werden und machen die Auseinandersetzung auch mit den schwierigen Fragen unserer Zeit freudvoll.

Einige der Skizzen, die schon in den anderen Online-Artikeln vorgestellt wurden, entstanden im Gedankenaustausch mit Sonja Manderbach, die hier für das Layout und in diesem Beitrag für die Fragen zuständig ist.

Bunte Blütenpracht auf der Graswurzelwiese
Bunte Blütenpracht auf der Graswurzelwiese - von Karina Finkenau

Zuerst einmal haben wir ein paar Fragen für euch zum darüber nachdenken und darüber reden. Schreibt uns auch gerne eure Antworten in die Kommentare.

Was ist für dich Rückenwind?

Wann brauchst du Rückenwind?

Wer oder was gibt dir Rückenwind?

Wann und wie gibst du anderen Gegenwind?

Wie kann für dich gegenseitige Unterstützung aussehen?

Und was ist Solidarität für dich?

Skizze zu einem Motiv, das im Bild "Regeneration im Einklang mit anderen Lebewesen auf der Graswurzelwiese" zu finden ist - in den Artikeln: "Rückenwind (Gedicht & Bild)" und "Flughäfen (Gedicht & Bild)

Eine Gestalt hockt angelehnt an eine  Säule auf einer Art Schemel in einer Art Hochsitz mit großer Blumenvase ...
Rückenwind schreiben - Skizze / Zeichnung von Karina Finkenau

Karina Finkenau

Philosophin, Künstlerin & Schriftstellerin

Gestalt am Meer, Strand, Küste, Sonnenuntergang
"Erkennungsbild" von Karina Finkenau

Die Brücken über die Wunden
sind die Schöpferkraft
die nach vorne gehende Tat
die Halt bietet

Karina Finkenau

Die ersten beiden Logos der Kampagne graswurzelpresse und des Kolloquiums Rückenwind - 2024: 

Das "fliegende Schiff" auf der wohlwollenden Hand mit dem Segel aus Schreibpapier, das von Rückenwind gestärkt wird. 

Die blühende Graswurzelwiese mit dem Wort grassrootspress - graswurzelpresse und einigen Zeitungen.
Die ersten beiden Logos der Kampagne graswurzelpresse und des Kolloquiums Rückenwind - 2024 - gestaltet von Sonja Manderbach

Wie RÜCKENWIND entwickelt wurde …

Im April / Mai 2024 gab es erste Ideen zur Kampagne graswurzelpresse.

Im Juni / Juli 2024 gründete sich das Kolloquium RÜCKENWIND und entwickelte die Idee, das Online-Magazin RÜCKENWIND herauszubringen.

Unser Selbstverständnis:

Kategorie Bär & Hund

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