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Mutig, prekär, inspirierend

Liebe Leser:innen

ich hoffe, Sie sind gut durch den Tag der deutschen Einheit gekommen.

Über dreißig Jahre ist es mittlerweile her, dass meinem Vater der eisige Nordseewind um die Ohren blies und er und andere Freiwillige aus ganz Europa auf Borkum am Dünenschutz hantierten. Für meine Mutter sollte es nach dem Mauerfall nicht nur die innerdeutsche Grenze sein, die sie fortan passieren wollte, um beim Küstenschutz zu helfen – sondern, so ihr Plan, auch all jene zu anderen Kontinenten und Ländern. Doch dort, mitten im Watt, hatte sie sich verliebt. Und so wurden aus mehreren Monaten in den USA Wochen und aus Ost und West schnell ein Gemeinsam. Nach ihrer Rückkehr in die Lausitz folgten schon bald mein Bruder und ich als “Wiedervereinigungskinder”, wie es kürzlich in unserer Familiengruppe hieß.

Doch die deutsche Einheit hat für Ostdeutsche bis heute auch Benachteiligung mit sich gebracht: niedrigere Löhne, markante Vermögensunterschiede und eine Elitenverteilung, die nicht nur in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Justiz sichtbar ist, sondern auch in den Medien. Ich würde Ihnen so gerne eine passende Reportage dazu empfehlen, doch leider bin ich nicht fündig geworden. Daher viel Vergnügen bei all den anderen Themen, die zumindest über aktuelle Grenzen hinaus gehen.

Ihre
Svenja Jäger

Übrigens: Die neue Folge reporter:insights (Öffnet in neuem Fenster) ist da – unsere Kooperation mit der Reportageschule. Um welche Recherche es dieses Mal geht, erfahren Sie unten.

Die Freiheitskämpferin

Einst fing sie Taekwando an, um sich verteidigen zu können. Später gewann sie internationale Wettbewerbe. Doch als die Taliban die Macht ergreifen und Marzieh Hamidi die Nähe zwischen Nationalmannschaft und Regime kritisiert, muss sie nach Frankreich fliehen.

Matthias Fiedler · Spiegel (€) · 15 Minuten (Öffnet in neuem Fenster)

20.000 für eine Lehrstelle

In Hanoi wird mit Ausbildungsstellen in Deutschland um vietnamesische Fachkräfte geworben. Die Vermittlung kostet mehrere tausend Euro und lässt die Familien mit hohen Schulden zurück – während gleichzeitig oft prekäre Arbeitsverhältnisse warten.

Carla Neuhaus · ZEIT (€) · 20 Minuten (Öffnet in neuem Fenster)

Im besten Alter

Würdevolles Altern will gelernt sein. Vor allem wenn es die Wechseljahre sind, mit denen in aller Unfreiwilligkeit Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen einhergehen. Doch was, wenn man beginnt, die Verwandlung zu umarmen?

Stefanie de Velasco · Reportagen Magazin (€) · 20 Minuten (Öffnet in neuem Fenster)

Satz der Woche

«Der Gedanke liess mich selbst im tiefsten Berliner Winter gleich aufrechter gehen. Ich gab mir einen Superheldinnen-Kampfnamen: Arruga, von lateinisch rugare, falten, knittern.»

Stefanie de Velasco in ihrem Text beim Reportagen Magazin über ihren Umgang mit den Wechseljahren (Öffnet in neuem Fenster).

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Wir haben mit Philipp Daum über den Text "Ganz alte Schule" gesprochen.

Wie findet man die Geschichte hinter den Zahlen, Philipp Daum?

Deutschland gehen die Handwerker aus. Diesem Problem widmet sich Philipp Daum in seiner Reportage „Ganz alte Schule“. Doch anstatt den Mangel von außen zu beleuchten, beschließt er, selbst anzupacken: Er wird für vier Tage Teil von „Mensing Bedachungen“ – und schreibt darüber einen Text, der später den Willi-Bleicher-Preis gewinnt.

In dieser Folge von reporter:insights (Öffnet in neuem Fenster) spricht Luisa Wick mit Philipp Daum darüber, wie man am besten die Geschichte hinter großen Zahlen recherchiert – und ob Wirtschaftsreportagen ein anspruchsvolleres Genre sind als andere Reportagen.

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Kategorie Wochenauswahlen

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