Hoffnung und Gerechtigkeit - 03.04.2023
Wir werden untergehen
Und vielleicht ist das auch besser so.
Diese Zeilen schickte jemand nach meinem letzten Newsletter und ich verstehe, wo die herkommen, kenne diese Tage, an denen die Dummheit, Gleichgültigkeit, Ignoranz und Brutalität der Menschheit unermesslich scheinen.
Man muss nur nach Bachmut gucken und an die vielen tausend Bachmuts denken, die es weltweit gibt. Aber letztlich merke ich dann auch immer wieder, dass es eine Entscheidung ist, wie ich auf die Welt blicke, denn wir Menschen tun auch tausend schöne Dinge jeden Tag, dass sie in den Medien nicht vorkommen, heißt ja nicht, dass sie nicht existieren.
Was das mit dem Klima zu tun hat?
Ukrainekrieg, Künstliche Intelligenz, Finanzkrise – neben der Klimakrise passieren noch so viele andere Dinge, deren Wechselwirkungen ich weder überblicken, noch beeinflussen kann. Beeinflussen kann ich aber das Hier und Jetzt und ganz konkret: Wie gerecht die Welt um mich herum gestaltet ist.
Wir können Menschen aus der Ukraine helfen, gut bei uns unterzukommen, können unseren Wohlstand mit ihnen teilen, um ihr Land wiederaufzubauen. Künstliche Intelligenz ist ein Werkzeug, sie wird nur das erschaffen, worum wir sie bitten: mehr Macht und Geld für Silicon Valley oder Empowerment für alle. Und wenn das Finanzsystem kollabiert: Zahlen wir mit unseren Steuergeldern dann wieder die Boni der Banker oder packen wir die Gelegenheit beim Schopf und schaffen ein System, dass den 99 Prozent dient?
© RONJA RØVARDOTTER (Öffnet in neuem Fenster)
Und in der Klimakrise: Ja, wir werden vielleicht untergehen, ich weiß nicht, ob es noch Hoffnung gibt. Vielleicht ist es schon zu spät. Das können wir aber nicht wissen. Was ich aber weiß: Wir können entscheiden, wie wir uns in jedem Augenblick verhalten.
Wir können egoistisch raffen, die Ellenbogen ausfahren und uns selbst die Nächsten sein. Oder wir können uns gegenseitig stützen, was wir haben gerecht teilen, einander beistehen und denen helfen, die am Boden sind.
Und das Beste ist: das hilft nicht nur im Augenblick des Untergangs. Eine gerechte Gesellschaft zu erschaffen ist auch das beste Mittel, den Untergang zu vermeiden.