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Sommerpost-Finissage 2022

Wir begrüßen euch herzlich zur ersten Sommerpost-Finissage auf unserem Steady Blog. Dürfen wir euch ein Gläschen anbieten und ihr schlendert ein wenig mit uns durch die Ausstellungen in Bergisch Gladbach und Rochlitz?
Bevor wir mit dem Rundgang beginnen, erklären wir kurz, warum das ganze jetzt hier und nicht in unseren gewohnten Räumen auf unserem Blog stattfindet. 

Mit unserem Post-Kunst-Blog, Instagram und dem noch neuen Blog hier auf unserer Steady-Seite haben wir derzeit drei Schaufenster, die wir bestücken und bespielen. Die Aktivitäten auf dem ursprünglichen Blog sind in letzter Zeit immer weniger geworden, es gab technische Probleme. Gleichzeitig gibt es nun hier auf unserer Mitglieder-Seite auch die Möglichkeit, aktuelle Beiträge für alle, nicht nur die zahlenden Unterstützerinnen, zu veröffentlichen. Das wissen bisher wenige und wir wollen diese Möglichkeit in Zukunft mehr nutzen, während gleichzeitig in den nächsten Wochen die Seite post-kunst-werk.de neu gestaltet wird. 

Schauen wir also jetzt, kurz nach Ende der Sommerpost zurück auf heiße Wochen in Indigo und Sepia, die gebündelte Sommerfreude pur.

Michaela: Mit dem Sommerbündel haben wir wieder einmal den Nerv getroffen. Die Begeisterung zum Pflanzendruck in allen Varianten war sehr groß. Wie schön, dass viele neue Techniken ausprobiert habe und sich aus dem Bündel an Möglichkeiten die für sie passenden ausgesucht haben. Zwar gab es in diesem Jahr keine Linkliste mehr auf dem Blog, aber auf Instagram finden wir 806 Beiträge unter #sommerpost2022 und 432 Beiträge unter #sommerbündel. Durch die Bank waren alle Bündel dicker als die vorgegebene Mindestmenge, das lässt doch darauf schließen, dass die Damen im Flow waren, oder?

Tabea: Ja, die Eskalation war vorprogrammiert. Es freut mich sehr, wenn sich die Projekte in die Richtung bewegen, wie es uns auch am Herzen lag: Sich selbst als Autorin und Illustratorin zurückzunehmen und der Natur freien Lauf zu lassen. Es ist uns wichtig, dass unsere Teilnehmerinnen auch ohne Kunst/Design Ausbildung in den Flow geraten. Pflanzen als Druckstöcke, Vorlagen und Inspirationsquelle zu nehmen, bietet eine sehr große Bandbreite an Möglichkeiten, sowohl für Expertinnen als auch für Anfängerinnen. Den Kopf und den Anspruch ausschalten und mit den Naturfundstücken ins Experimentieren, Drucken, Fühlen und Rauschen kommen. Das ist gelungen! Hier sehr ihr meinen Monoprint Teppich:

Tabea: Ich habe meine Bündel noch nicht gezeigt auf Instagram, also hier schon mal ein kleiner Einblick:

Michaela: Ich habe mich selbst diesmal nicht weit aus meiner Komfortzone gewagt, habe das gedruckt, was ich sowieso getan hätte. Das war eine sehr entspannte Sommeraktion. Meine Post habe ich ja hier schon vorgestellt. (Öffnet in neuem Fenster) Das Schöne ist ja, dass ich nun trotzdem eine Menge Ecoprints und Cyanotypien besitze. Beim Cyanotypie-Bündel von Heike (Öffnet in neuem Fenster) war sogar ein Probe-Set dabei, das reizt mich jetzt doch. Tabea, du hast dich auch auf die geliebte Gelliplate beschränkt, hast du jetzt Lust bekommen, auch die anderen Techniken zu testen? 

Tabea: Ich hatte noch die guten Vibes aus der Adventspost in mir und wollte unbedingt mit den Akua-Farben weiterdrucken. Dann jedoch bin ich bei meinen geliebten Linoldruckfarben hängen geblieben und habe gemerkt, wie sich so eine richtige Kollektion zusammendrucken ließ. Farbe, Duktus, Technik, Motiv ... alles fügte sich harmonisch zusammen. Ich habe die Drucke auf dem Fußboden verteilt und hatte Lust an der zusammenhängenden Serie. Als ich dann Besuch von Therese bekam, hatten wir eine Sonnendruck-Aktion auf meinem Dachboden. Bei gefühlten 72 °C hatten wir freilich schnell Fieber und sind in Massenproduktion gegangen. Vermutlich war es einfach viel zu heiß da oben, sodass der Sonnendruck-Zauber nicht zu wirken begann und die Ergebnisse sehr ernüchternd waren. In meinem kühlen Atelier habe ich mich dann also erstmal wieder auf die Gelli-Plate verlassen.

Tabea: Bei meinem alltäglichen Spaziergang war ich fast schon zwanghaft auf der Suche nach Druckstöcken. Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen speziellen Sommerpost-Blick im Herbst abstellen kann. Da geht es ja eigentlich so richtig los mit dem Ernten von Blättern.

Michaela: Oh ja, mit diesem Blick gehe ich auch immer noch durch die Natur. Ich habe zum Glück im Oktober noch einen Herbst-Druckworkshop zum Austoben.
Bei dieser Aktion war die Qualität der Bündel durchweg sehr sehr hoch, die Pflanzen an sich boten schon perfekte Motive, die sich niemand ausdenken musste. Trotzdem habe ich wieder einmal ein paar Lieblingspöste, wie dieses vielfältige feine Schätzchen
von Carmen (Öffnet in neuem Fenster)oder auch das Sommermenue von Petra (Öffnet in neuem Fenster). Hast du auch Lieblingsbündel?

Tabea: Oh ja, es mag kitschig klingen, aber ich bin so unfassbar stolz auf unsere Teilnehmerinnen! Die Arbeiten waren durchweg ein Genuss! Bei vielen Pösten schimmerten vergangene Postkunst Projekte durch. Es ist so deutlich, dass Papierqualität, Spaß beim Mischen der Farben, der Einsatz von schöner Handschrift und die Lust aufs Experiment bereits in anderen Aktionen im Vordergrund standen und jetzt so richtig aufblühen konnten. Ich bin dankbar, dass wir so viele treue Teilnehmerinnen haben, die schon lange dabei sind und unser Postkunstformat nutzen, um zu wachsen.

Michaela: Da hast du recht, es ist schön zu sehen, wie wir alle gemeinsam weiter kommen.
Auch
Britta (Öffnet in neuem Fenster) hat mich mit Kostbarkeiten überrascht, der Start für die Aktion war der Sommerdruck-Workshop im Juli (Öffnet in neuem Fenster) in meinem Studio. 

Michaela: Auch wenn wir beide in unserer Komfortzone geblieben sind, haben andere Postkünstlerinnen die Aktion genutzt, fast wissenschaftliche Versuchsreihen zu starten. Edelgard hat auf ihrem Blog zwei ausführliche Berichte über die verschiedenen Techniken geschrieben, fast ein kleines Lexikon. Hier findet ihr Teil 1 über  Sonnendruck auf Solarpapier, Bleichtechnik, Cyanotypie, Naturselbstdruck, Brayer Printing und Gelli Plate Drucke (Öffnet in neuem Fenster)und hier Teil 2 über Eco Print. (Öffnet in neuem Fenster) Ihre Beispielbilder sind natürlich auch großartig. 

Tabea: Dass einige unserer Leute so ins Eingemachte gegangen sind und ihre Freude und ihr Wissen für uns alle aufbereitet haben, ist echt umwerfend! Ich finde es gut, dass jede bei sich bleiben kann. Für die eine Teilnehmerin ist ein persönliches Studium dran, während andere an ihrem Stil arbeiten oder in der Komfortzone bleiben. Alles ist erlaubt und hat seine Berechtigung. Ich finde es schön, dies bei mir und auch bei anderen zu beobachten. So ein kreativer Austausch ist enorm wichtig und rahmt unser gemeinschaftliches Arbeiten.

Michaela: Hast du gesehen, was die Postkünstlerinnen alles schon wunderbares mit den Papiere und Stoffen angestellt haben? Die ersten Bücher und Lepporellos (Öffnet in neuem Fenster) wurden gebunden, Schachteln beklebt (Öffnet in neuem Fenster), .... 

Tabea: Die bisherigen Weiterverarbeitungen sind sehr inspirierend! Ich vermute, wir werden in den nächsten Wochen noch einiges sehen. Diese Aktion hat jeder von uns ins Musterpapierlager gespielt. Ich freue mich total auf die Freiheit, all diese schönen Papiere weiterzuverabeiten und habe auch schon damit angefangen. Als Bucheinband eignen sich diese Drucke einfach perfekt. Das untere Buch ist mein neuer Wochenplaner und das obere Buch habe ich gebunden, als ich Besuch von Therese hatte. Die Koptische Bindung eignet sich hier wunderbar, um einzelne Lagen mit Pflanzendrucken zu umschlagen und im Bund sichtbar zu machen. Das Sepia und Indogo so gut harmonieren, konnten wir vorher nur erahnen. Ich mag all die Zwischentöne!

Tabea: Die Pöste, die mich erreicht haben, sind bisher noch strickt getrennt, damit ich die Künstlerinnen und Werke zuordnen kann. Ich freue mich aber auch schon aufs Mischen und Sortieren. Einige Briefe sind sogar noch verschlossen, damit ich sie irgendwann bei Regenwetter öffnen kann. Ich schau mir immer mal die freundlich gestalteten Umschläge an und freue mich, dass ich noch ein paar Überraschungen vor mir habe. Erzähl mal Michaela, was hast du angestellt mit all den Briefen?

Michaela:  Bis zur letzten Woche sammelten sich meine Sommerpöste in einer Kiste zuhause und die schönsten Papiere hingen an der Pinnwand. Da ich jetzt gerade mein Studio fein mache für das offene Atelier am Wochenende, habe ich die Umschläge auseinander gerupft, die Blätter sortiert nach Techniken, Format und Papierstärke und alles mit ins Studio genommen. Dort hat sich jetzt das Post-Kunst-Fach im Regal ausgeweitet und nimmt nun fast das ganze Regal und die Wand daneben ein. Mit den großen Sommerpost-Papieren habe ich die Rückseite des Regals tapeziert. Davor finden sich gesammelte Postkünste aus den letzten Jahren. Ich freue mich, am Wochenende mit den Menschen dazu ins Gespräch zu kommen. 

Tabea: WOW! Eine Postkunst Ausstellung! Wunderschön, ich komme irgendwann, um zu stöbern! Das sieht so verlockend aus in deinem Regal! Und so cool, was wir im Laufe der Zeit für kreative Werke erhalten haben. Ich habe übrigens auch eine neue kleine Einrichtung an der Wand. Bücherleisten, auf die ich auch gern mal schöne Post stelle. Daran kann ich mich nun jeden Tag erfreuen und kann immer mal austauschen. 

Michaela: Wunderschöne Wand!
Da bleibt uns nur ein dickes Dankeschön an alle Sommerpostkünstlerinnen. Wir beide sind natürlich wieder mit viel Sonderpost beschenkt worden. Ich habe in diesen Tagen angefangen, kleine Dankespost zu schreiben, komplette Bündel habe ich nicht mehr übrig, aber ganz viel Dank!

Wir bedanken uns von Herzen für die Teilnahme an der Aktion, für die wunderschöne Briefe, die durch den Sommer flogen, die gebündelte Freude und sommerliche Leichtigkeit. Wie gut, dass wir sie festgehalten haben, die können wir im Herbst bestimmt gut gebrauchen.

Eure Michaela und Tabea

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