Die Gründe für die Existenz der Pixelwarte sind vielschichtig. Sie entstand aus dem zuvor Beschriebenen, fußt im Wesentlichen aber auf einer einzigen Frage: Spieleentwickler leisten irrsinnig viel für die Kunstform Videospiel, sie sind die eine Säule. Was aber tun wir, als journalistischer Teil für diese Welt? Welche Rolle spielen wir und wie leisten wir unseren Beitrag, damit diese Welt eine schöne ist, mit der sich jeder gerne beschäftigen will?
Die Antwort auf diese Frage ist nicht trivial: Recherchieren bedeutet Zeit. Das heißt, dass die Dimension einer zeitlichen Unmittelbarkeit nicht Prämisse sein kann. Sie steht sogar konträr zu dem, was beispielsweise Christian Schmidt oder Boris Schneider-Johne in den obigen Absätzen durch ihre zutreffenden Schilderungen stillschweigend implizieren. In Zeiten der sozialen Netzwerke wird das Imitieren und somit das Vervielfältigen von deskriptivem Inhalt leicht – Sammlungen des Aktuellen oder ausschließlich Beschreibenden werden obsolet. Wenige haben aufgrund ihrer Personalstärke oder ihrer Reichweite eine echte Chance mit großen Pressehäuser oder gar sozialen Netzwerken zu konkurrieren. Deshalb, und dies darf nicht als Ausflucht verstanden werden, steht die Qualität einer Recherche im Zentrum. Qualität bedeutet, dass …
… Spiele nicht allein als Summe einzelner Teile begriffen werden. Ausganspunkt ist immer das Ganze. Der Kontext liefert die Blickwinkel, und diese wiederum die Artikel und deren Einordnung.
… Funktionsbeschreibungen nur Basis von Interpretationen sind. Funktionale Urteile sind fundamental wichtig für den Spielspaß, müssen aber durch ökonomische, politische, ethische, künstlerische und gesellschaftliche Urteile erweitert werden.
… wir uns mühen, Themen aufzuspüren und journalistisch zu bearbeiten. Das Hinterfragen, die Recherche und die eigenen Gedanken bilden den Dreiklang, aus denen Wissen erwächst.
… wir nicht in unserer eigenen Welt leben und uns im Klaren darüber sind, dass es auch andere Seiten und Ansichten gibt. Verweise oder das Implementieren anderer Sichtweisen gehören zu einem guten Standard einer Recherche dazu.
… ein veröffentlichter Artikel überspitzt formuliert der aktuellste Stand des Irrtums ist. Er kann sich in Überarbeitungen wandeln oder sukzessive umfänglicher werden, indem andere Perspektiven und erweiterende Absätze hinzugefügt werden.
Die Konsequenzen
Es entstehen keine Tests, sondern Texte. Zumindest ist das, was auf dieser Webseite zu lesen ist, entweder das, was aus bestehendem Wissen berichtet werden kann oder das, was der jeweilige Autor selbst wahrnimmt, versucht zu verstehen und einzuordnen. In jedem Fall kann ein Videospiel als solches nicht getestet werden, da es keine wirklich objektiven Maßstäbe gibt, die jedes Spiel erfüllen kann. Es bleibt daher nichts übrig, außer die Autorin oder den Autor in den Vordergrund zu stellen. Im Unterschied zu vielen anderen Seiten, bei welchen die Meinung als vereinnahmendes Wir beschrieben wird, das heißt, ein ganzes Team eine Meinung vertritt, hat hier die Autorin oder der Autor seine subjektive Ansicht zu bestimmten Spielen oder Themen. Womöglich kann auch aus der jeweiligen Meinung durch Begründung Wissen entstehen. Ob dies aber der Fall ist, bestimmt nicht die Autorin oder der Autor, sondern der Leser.
So sehr die Meinung der Autorin oder des Autors mit Argumentationsketten, das heißt Begründungen unterfüttert sein mag, das Wissen ist nicht vollkommen und keinesfalls unumstößlich. Es existieren immer mehrere Wahrheiten gleichzeitig. Die Meinung einer Autorin oder eines Autors zu einem Thema ist der Start, die Vollendung bildet die Vielfalt hinzugegebener Diskussionsbeiträge oder alternativer Artikel zum gleichen Thema.
Die Politik
Inhalte nicht in Gänze frei zugänglich zu machen, ist kein guter Stil und verkennt zusätzlich die Idee einer Unterstützung, erst recht im Hobby-Bereich. Die Pixelwarte ist nicht auf Wachstum getrimmt und sucht sich kein Publikum in Form einer Dienstleistung, sondern versteht sich als Angebot für all jene, die deren Zugang zum Thema „Videospiele“ für interessant halten. Werbung ist nervig und kann noch so schön eingerahmt sein; die Optik sowie die gesetzten Akzente im Artikel werden dadurch trotzdem zunichtegemacht, denn eine Werbung ist qua ihrer Ziele bildgewaltiger als der Artikel selbst. Einnahmen durch Werbehinweise, wie etwa verschiedene Kaufmöglichkeiten des im Artikel behandelten Spiels, werden von uns bewusst abgelehnt.
Der allgemeine Rahmen, in dem sich die Pixelwarte bewegt, ist folglich gesteckt. Allerdings birgt das Vorhaben Kostenpunkte, die abseits der zeitintensiven Recherche, Planung für Gespräche o.Ä. finanzieller Natur sind: Server plus Sicherheitszertifikate für die Webseite, Besuche von Messen inklusive Reisekosten und Übernachtungen, Bild- und Videobearbeitungsprogramme, Office Pakete und so weiter sind zu stemmen, um die Pixelwarte möglich zu machen. Monatliche wie einmalige Kosten ergeben das gesamte finanzielle Bild. Artikel, egal welchen Couleurs sollen und bleiben kostenfrei für jeden zugänglich. Videoinhalte sind allerdings so kostenintensiv, dass ihre zuverlässige Produktion nur mit Hilfe möglich ist.
Es wird ausschließlich auf das Prinzip der Freiwilligkeit gesetzt. Jeder Nutzer kann, je nachdem, wie stark er von der Seite profitiert oder den Erhalt der Seite unterstützen will, das Projekt finanziell freiwillig unterstützen. Um transparent zu sein, was mit den Geldern passiert, wird in Meilensteinen aufgeteilt präsentiert, wie hoch unsere Nebenkosten sind und zu wieviel Prozent sie gedeckt sind. Alle Zwischenziele beinhalten nur Ausgaben für das Projekt; das maximale Ziel wäre kostendeckend arbeiten zu können.
Das heißt aber auch: Wer spendet, kann nichts erwarten. Eine Spende bleibt eine Spende. Zahlungen über diese Seite verbleiben daher rein freiwillig und können nicht mit der Erwartung von Gegenleistungen verbunden werden. Deshalb zum Schluss sogar die Bitte darum, im Nachgang eines Inhaltes eine Entscheidung zu fällen, sofern man wertschätzt, was umsonst auf der Pixelwarte erfahren wurde.