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Desperate Journalist – Maximum Sorrow! (LP) (02.07.2021)

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Wir haben gehört, dass Post-Punk es bis auf die Frühlingsseiten der Sunday Times geschafft hat. Oh, bleibt da dran – Desperate Journalist wüten schon seit gefühlten Äonen mit ihrer melodramatischen Mischung aus traumatisierten Gitarren und kunstvoll gebrochenem Gesang gegen den Konzern-Apparat. Sechs Jahre sind vergangen seit dem Erscheinen des teuflischen „Desperate Journalist (Öffnet in neuem Fenster)„-Debuts in 2015. Das stürmische zweite Album „Grow Up (Öffnet in neuem Fenster)“ erschien 2017, während 2019 das stellare „In Search For The Miraculous (Öffnet in neuem Fenster)“ weit und breit zu hören war. „Maximum Sorrow!“, das komplett in Crouch End inmitten der Covid-Pandemie aufgenommen wurde, strotzt nur so vor Alt-Rock-Muskeln, die in sieben Jahren unermüdlicher Auftritte und Veröffentlichungen aufgebaut wurden, wie ein wilder Panther auf der Pirsch. Angetrieben von Simon Drowners ohrwurmverdächtiger Bassline zeigt sich das Quartett schon beider Lead-Single „Fault“ in makellos brutaler Form, mit Banshee-Heulen und selbstzerfleischenden Texten von Sängerin Jo Bevan: „And those teenage hangups are hard to beat / When your closet is piled up with defeat“, schnauzt sie an einer besonders stacheligen Stelle, während ihr Gitarrist Rob Hardy und Schlagzeuger Caz Hellbent nur noch feuriges Öl in die akustischen Flammen gießen können. Wie ein Großteil des restlichen Albums ist „Fault“ sowohl verspielt als auch voll mit Wut. Das sind Desperate Journalist in hyperdynamischer Form, superglatt, aber nie krankhaft glatt; ambitioniert und expansiv, aber immer noch selbstverliebt und durch und durch DIY. Es gibt traditionelle verzweifelte Reisen in das Herz der Dunkelheit – siehe die doomig-prägnanten Desintegrationen von „Armageddon“. Und es gibt brillant beleuchtete Lichtblicke: die ohnmächtige Eleganz von „Utopia“, die sardonische, melodieverliebte Frechheit von „Personality Girlfriend“, die Ruhe von „Formaldehyde“, ein tragisches Finale auf jedem anderen Album – hier als Opener. Ein Lob auch für die raumgreifenden, epischen Chorschübe von „Everything You Wanted“ und die spektakulär bittersüßen Sehnsüchte von „What You’re Scared Of“, die mit verstreuten Zuckerwürfeln bestückt sind.

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