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Alt werden

Ich weiß, ich weiß: Mit Anfang 30 gelte ich allerhöchstens auf einer Ersti-Kneipentour als so wirklich alt. Und trotzdem habe ich vergangene Woche zum ersten Mal seit langer Zeit eine Erfahrung  gemacht, die mich zumindest als fühlen ließ.

Hardcore-HörerInnen von OK COOL, die bereits in die aktuelle Sonntagsfolge mit Alice Ruppert reingehört haben (Öffnet in neuem Fenster), wissen bereits, was jetzt kommt - nämlich die (Kurz)Geschichte einer fast komplett durchspielten Nacht und ihre Folgen.

Jahrelang habe ich mich darüber gewundert, warum ich mit meiner eigentlich ganz ordentlichen Rechnerkiste nur selten mehr als eine mittelstarke Verbindungsstärke zu meinem Router aufbauen konnte. Ich schob es dann auf meine jeweilige Wohnung, ungünstige Grundrisse und zu dickes Mauerwerk - und doch verfolgte mich die Qual der schlechten Verbindungsqualität vier Wohnung und zwei Städte lang, bis ich schließlich meinen Fehler bemerkte.

Aufmerksam gemacht von Technik-Experte Sebastian Stange kletterte ich während einer Podcastaufnahme unter meinen Schreibtisch und musste mit Entsetzen feststellen, dass ich nie die Netzwerk-Antennen an meine Netzwerkkarte angeschraubt hatte. Ich war fassungslos, berichtigte den Fehler und feierte die neue Signalstärke mit einer spontan durchspielten Nacht - bis halb vier Uhr verlor ich mich im Multiplayer, zog mir Spiele auf die Festplatte und schaute irgendwelche Twitch-Streams. Einfach nur, weil ich es konnte. Mitten in der Arbeitswoche.

Eigentlich unvernünftig, aber ich verließ mich ganz auf meine regenerativen Kräfte, die mir in all den Nachtschichten und durchspielten Nächte zuvor in den Morgenstunden immer wieder schnell auf die Beine geholfen haben. Dieses Mal aber: nichts davon zu spüren. Stattdessen: ein matter Kopf, kleine Augen, alles dauert länger und der Geduldsfaden ist kürzer. Es brauchte drei Nächte mit normaler Schlafmenge, um meine Kräfte wiederherzustellen. What the fuck.

Mein Umfeld sagt, das sei das Alter, aber so richtig glauben kann ich es noch immer nicht. Bedeutet das wirklich, das ich in Zukunft nur noch in Urlaubswochen hemmungslos wach bleiben und das Bett meiden kann? Wie soll ich unter diesen Bedingungen noch Baldur's Gate 3 spielen, das mich sicherlich nicht nach nur sechs Stunden am Stück wieder loslassen wird? 

Kleine Alterskrise, dabei mag ich meine ersten weißen Haare sehr. Wird wohl höchste Zeit, dieses Thema mal aufzuarbeiten und mich mit Alter in der Welt der Spiele auseinanderzusetzen.

Ergebnis bald, auf OK COOL.

Aber bis dahin erstmal: Der Wochenplan!

Apropos alt: Einige da draußen scheinen wohl altersbedingt nicht mehr die besten Augen zu haben und baten mich darum, den Wochenplan ein wenig größer zu gestalten. Kein Problem, liebe Senioren und Seniorinnen (Spaß!), ich hoffe, so ist's angenehmer.

So, aber was passiert denn nun die nächsten Tage? Eine ganze Menge sag ich euch: Am Dienstag beende ich gemeinsam mit Horror-Expertin Sina meine Reise durch Silent Hill und kröne die Nachhol-Aktion mit einem zweistündigen Podcast über meine Abenteuer und wie es ist, im Jahr 2023 stundenlang auf der PlayStation 1 zu spielen.

Am Freitag stelle ich mich dann euren Fragen, die ihr in den vergangenen Tagen überaus zahlreich in meine Richtung geworfen habt. Thematisch gibt's kaum einen roten Faden, es geht in alle Richtungen, von meinen Gamedev-Ambitionen bis zu Sponsoring-Erfahrungen. Freut euch drauf!

Und ja, am Sonntag dann natürlich wieder eine neue Folge "OK COOL trifft", in der ich einen ganz wundervollen Gast begrüßen darf, mit dem ich mich von Anfang an sehr wohlgefühlt habe. Juhu!

Wenn ihr diese Podcasts am Dienstag und Freitag nicht verpassen wollt, dann werdet doch Steady-Backer und schaltet euch den kompletten, sagenhaft schönen Premiumkatalog von OK COOL frei!

Dom hat gespielt:

Songs of Conquest (Öffnet in neuem Fenster)

Die überaus positiven Steam-Reviews behaupten zwar seit Release im Mai letzten Jahres, dass nur "Heroes of Might and Magic"-Kenner ihren Spaß mit Songs of Conquest haben können, aber ich bin der lebende Gegenbeweis: Ich habe keine Ahnung von dieser Strategiespielreihe aus den 90-ern und mich trotzdem in den modernen Erben schockverliebt.

Begeistert ziehe ich nun schon seit unvernünftig vielen Stunden mit meinen Heldenfigürchen über die liebevoll gestaltete Pixelwelt, sammle Truhen und magische Schuhe ein, die mich für die regelmäßigen Taktikkämpfe gegen Söldner und Froschwesen wappnen sollen. Manchmal vermisse ich ein bisschen die Herausforderung, gleichzeitig bin ich aber froh, mich auch einfach mal durch eine Spielwelt treiben zu lassen. Ist toll.

Warhammer 40k: Dawn of War (Öffnet in neuem Fenster)

Ich bin riesiger Tabletop-Fan: Jahrelang habe ich eigene Armeen zusammengebastelt, bemalt und sogar in Turniere geschickt. Heute beschränke ich mich eher auf den digitalen Tabletop-Tisch und kehre dafür alle paar Jahre zu dem vielleicht besten Spiel dieser Art zurück: Dawn of War ist ein Echtzeitstrategiespiel mit Basenbau (selten heutzutage!) im düsteren SciFi-Setting, das auch über 15 Jahre (!) nach Release noch unverschämt viel Spaß macht.

Wirklich, ich meine das nicht mal nur nostalgisch, sondern auch mit der Kritikerbrille auf der Nase: Moderne Komfortfunktionen gibt es auch schon in diesem Spiel, die Fraktionen unterscheiden sich enorm, Balancing passt trotzdem gut und die Massenschlachten sind mit ihren vielen individuellen Kampfanimationen eine Netzhautpracht.

Legend of Keepers (Öffnet in neuem Fenster)

Das hier ist eines dieser Spiele, von dem ich regelmäßig in Podcasts und Freundeskreisen begeistert erzähle, aber irgendwie spielt es dann doch niemand. Warum? Ist es nicht wundervoll, zur Abwechslung mal die Bösen zu spielen, die mit Leibeskräften ihren Dungeon gegen Abenteurergruppen verteidigen müssen?

Klar, präsentiert im Pixelstil, den mögen nicht alle so sehr wie ich, aber gleichzeitig habe ich selten so smoothe Animationen, so schöne Details und so viel Humor in einer Spielepackung zusammen erlebt. Immerhin verlangen unsere Monster und dämonischen Streiter nach Urlaubstagen, brauchen Therapiestunden und können auch einfach kündigen, wenn wir sie zu oft in den Kampf schicken. Ist das nicht cool? Leute, jetzt kauft das Ding endlich!

So viel zu mir, meinem Alter und den Wochenplänen für OK COOL! Ich wünsche euch ein paar wundervolle Tage - wir hören uns!

Allerbeste Grüße mit einem Schuss roter Haare obendrauf,

Dom

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