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Die Vergangenheit abschließen

Es gibt ein Foto von meinen Eltern und mir in Jugoslawien im Winter 1992. Wir sind nach hinten von einem Schlitten in den Schnee gepurzelt, jemand hat den Augenblick des Sturzes festgehalten, und wie wir lachen, Mutter, ich, Vater, ein Sandwich.

Ich erinnere mich an den Tag nicht, ich habe nur das Foto. Meine Mutter schickt es gestern, ohne Erklärung. War das geschehen an dem Tag vor soundsovielen Jahren, am 3. Februar?

Wir lachen auf dem Foto, ich lächle in der Wirklichkeit. Zu dritt auf einem Schlitten auch, ein Vergnügen, drei Mützen.

Meine Eltern sind gute Menschen.

Wir haben viel miteinander gespielt und tun es immer noch, wenn wir zusammenkommen.

An einem Stoppschild in Leipzig, in der Nähe des Hauptbahnhofs, habe ich vor Jahren ein Fahrradschloss zurückgelassen. Das war an dem Tag, als ich aus Leipzig wegzog, ich hatte mein Fahrrad verkauft und der Käufer wollte das Schloß nicht. Ich wollte es auch nicht, und ich fand vielleicht, es war so eine symbolische Geste, diese Stadt gehört zu mir, das Stoppschild anzuschließen an die Luft.

Den Schlüssel habe ich noch, ich weiß aber nicht, ob das Schloss noch drüben ankert.

So ist das mit Zugehörigkeiten.