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Weltmeister, Anarchokapitalismus und Freundschaft

Logo »TITANIC-Wochenrückblick. Der endgültige Newsletter«

Liebe Newsletter-Abonnent*innen,

wo waren Sie, als Mats Hummels unsere Jungs im Elfmeter zum Weltmeister schoss? In der Redaktion hatte schon niemand mehr an einen Sieg geglaubt, pünktlich zum Abpfiff um 01:37 Uhr war es dann aber doch so weit. Die BRD hatte gewonnen und auch wir hatten endlich die entscheidende Idee:

Die Fotografie zeigt die TITANIC-Redaktion, die Deutschland-Merch trägt und sehr euphorisch schaut. Ein Mann in der Mitte mit einer schwarz-rot-goldenen Perücke hält dieses Foto hoch, das sich so wiederholt, darunter der Text: »Titanic jubelt. Wir haben den Titel!« (Öffnet in neuem Fenster)

Strahlende Blicke, Rückwärtssaltos und Gesaufe aus Pokalen – dieses Feierverhalten sah man nicht nur bei »Die Mannschaft«, sondern auch beim Fan-Favourite der deutschen Judikative: 

Olaf Scholz lächelt, darunter der Text »Wegen Hirnschaden! Hauptbeschuldigter in Cum-Ex-Prozess kommt straffrei davon«

Straffreiheit und Strafen gibt es auch in Argentinien – Land der Gegensätze! Viele Gemeinsamkeiten gibt es jedoch zwischen Javier Milei und Olaf Scholz: Die beiden verbindet ihr charmantes Lächeln sowie ihre Liebe zu Anzügen und Anarchokapitalismus.

Fünf unvergessliche Momente von Scholz’ Empfang des argentinischen Präsidenten

Olaf Scholz und Javier Milei in Anzügen
  1. Der Moment, in dem Javier Milei seinem Gastgeber ein goldenes Steak überreichte.

  2. Der Moment, in dem Olaf Scholz im EM-Übereifer zu tanzen anfing und skandierte: »So geh’n die Gauchos, die Deutschen gehen so ...«

  3. Der Moment, in dem der Euro plötzlich nur noch die Hälfte wert war, weil die beiden Staatsoberhäupter in einem Planspiel die Inflation in Deutschland zu stoppen versuchten.

  4. Der Moment, in dem der Kanzler mit wehmütigem Blick auf Mileis Haarpracht ein Tränchen verdrückte.

  5. Der Moment, in dem Milei am Ende der fünfstündigen Werkführung bei Stihl rief: »¡Otra vez! ¡Otra vez!«

ToG

Freundschaften können nicht nur den Atlantik, sondern auch Altersgrenzen überschreiten. Oder etwa doch nicht? Darüber sinniert Torsten Gaitzsch in einer neuen Ausgabe von

»Zweite Tasse, bitte!« – Die Better-Living-Rubrik mit Torsten Gaitzsch

Torsten Gaitzsch trinkt auf einem Sofa eine Tasse Kaffee, neben ihm ein Hund

Liebe Leserinnen und Leser!

An die Räumlichkeiten der TITANIC-Redaktion grenzt eine Grundschule. Als ich neulich auf dem Weg zur Arbeit an dieser vorbeiging, lehnte ein Mädel über dem Schulhofzaun und rief mir zu: »Möchten Sie mit uns zusammen lernen?« Ich war mir wegen des barbarischen Pausenlärms im Hintergrund nicht sicher, ob ich sie richtig verstanden hatte, und blaffte: »Was?« Sie wiederholte: »Möchten Sie mit uns lernen?« Ich sagte »Nä!« und zog weiter.

Noch den ganzen Tag hatte ich ein schlechtes Gewissen wegen meiner brüsken Reaktion. Die Aussicht auf Schulunterricht hatte bei mir offenbar einen empfindlichen Nerv getroffen. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin ein überzeugter Anhänger des Konzepts »lebenslanges Lernen« – aber bittschön freiwillig! Niemand über 30 sollte gezwungen werden, sich neue Dinge anzueignen und einzuprägen.

Was wohl passiert wäre, hätte ich auf die Frage der Schülerin mit Ja geantwortet? Womöglich hätten sich interessante Begegnungen und Freundschaften ergeben. Freundschaften zwischen nicht miteinander verwandten Kindern und Erwachsenen: gibt es das überhaupt? Ich finde, es sollte normalisiert werden. Ich stelle mir vor, wie ich auf eine Party eingeladen werde und dort mit einem hellblonden Buben im Schlepptau erscheine: »Das ist ein Freund von mir. Balthasar. Kommt bald in die Dritte! Der Typ ist episch, ihr werdet sehen. Vorsicht, er klebt ein wenig.« Der Junge fährt dann stundenlang, ulkige Geräusche mit den Lippen machend, auf einem Tretfeuerwehrauto durch die Wohnung. Ich schüttele nur den Kopf und lache. Die anderen lachen nicht, schütteln aber auch den Kopf, sie tuscheln, vereinzelt werden Handys gezückt … Okay, in der Realität wäre derlei weniger komisch denn creepy.

Fazit: Lassen Sie sich gar nicht erst von Minderjährigen ansprechen.

Ihr Torsten Gaitzsch

Verabschiedet sich ebenfalls und wünscht Ihnen ein gut informiertes Wochenende:

Ihre TITANIC-Redaktion

TITANIC empfiehlt: »Wo ist mein Kopf« von Elias Hauck
Cover: "Wo ist mein Kopf" (Öffnet in neuem Fenster)

Die kleine Lea wacht eines Morgens auf und hat ihren Kopf verloren. Franz Kafka meets Edward Gorey? Tja! Und jetzt? Der Kopf könnte überall sein, aber … wie sah er eigentlich aus? Und was … was war noch mal,  äh …  das Thema? Das vergisst man ja auch ganz schnell, so ganz … ähm … so ganz ohne Dings, … Kopf. Ach ja: Hilft alles nichts, ich muss mich suchen Wie ein Rezept für Käsekuchen Oder einen linken Schuh Wer kann mir helfen, vielleicht Du? Hier ist ein Stift, mal schnell was hin Damit ich wieder Lea bin Das Mitmach-Buch für alle unerschrockenen und erschrockenen Lese-Mäuschen. Identität ist, was du draus machst!

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