Grüß Dich!

Erinnerst du dich, wie ich im letzten Monat im Infoletter davon erzählt hatte, dass ich mich selbst sehr unter Druck gesetzt habe?

Ich wollte um jeden Preis an meinen selbst definierten Zielen festhalten:
Jeden Monat einen Infoletter.
Jeden Monat mehr als zwei Podcast-Folgen.
Info-Veranstaltungen als Webinar oder Online-Meeting.
Social-Media-Gedöns...
Und das alles nebenbei, während ich viele Termine für Präsenz-Veranstaltungen als Kommunikationstrainerin mit Fortbildungs-Gruppen hatte.

Je mehr ich das alles schaffen wollte (am besten alles gleichzeitig), desto weniger ging es.

Das Problem war nicht so sehr, dass ich die Zeit nicht hatte. Das eigentliche Problem war, dass ich mir unendlich viele Gedanken darüber gemacht habe, was ich alles müsste und nicht schaffe und viel Zeit dabei vergangen ist, dass ich es nicht hinbekommen habe.

Ich war vor lauter Versagens-Gedanken schon erschöpft, bevor ich überhaupt mit irgendwas angefangen hatte. Und der Spaß war weg. Jedes Vorhaben war eine langwierige und mühsame Quälerei.

Und dann habe ich aufgegeben.

Ich habe die Liste mit all den unerledigten Aufgaben in den Papierkorb geschmissen.

Da wurde mir erst bewusst, wie sehr mich die ganzen Erwartungen von mir selbst an mich selbst beschäftigt haben - denn zum ersten Mal seit langer Zeit wurde es in meinem Kopf so still, dass ich "hören" konnte, worauf ich eigentlich gerade Lust hatte.

Ich hatte Lust auf Lesen.
Auf Kuchen backen.
Auf Frühjahrsputz, sogar.
Und auf Zeiten in meinem Lieblingssessel, in denen ich gar nichts getan habe - OHNE schlechtes Gewissen!

Nach ein paar Tagen sind mir ein paar kleine Aufgaben rund um meine Mutismus-Info-Arbeit eingefallen, die ich mal machen könnte. Und die habe ich ohne viel Nachdenken sofort mit Freude erledigt.

Nach ein paar Wochen ist mir aufgefallen, dass ich mir in letzter Zeit mit dem Podcast viel zu viel Stress gemacht habe und wohl niemand etwas dagegen haben würde, wenn ich es mir in Zukunft leichter mache. Da war die Entscheidung glasklar: Die nächsten Folgen werden viel kürzer, aber dafür (vielleicht) wieder im wöchentlichen Rhythmus.

Und heute früh beim Aufstehen war völlig klar, dass ich jetzt einen neuen Infoletter schreiben will. Weil ich dir nämlich gerne schreibe und das ganz leicht geht - wenn ich einfach alles hinschreibe, was ich dir erzählen möchte.

Vielleicht ist das eine gute Erinnerung für uns alle, die wir mit Mutismus zu tun haben:

Zu viel Wollen macht aus einer guten Idee ein unlösbares Problem.

Spätestens wenn Versagens-Gedanken aufkommen, ist das Vorhaben viel zu groß (und eine Blockade sehr wahrscheinlich). Unsere Aufgabe ist dann, jeden Schritt in Richtung der Idee so klein zu machen, dass er ohne viel Wollen machbar wird.

Denn eine Idee, die keine Überwindung braucht, macht auch keine Blockaden.

Neues vom Mutismus-Podcast:

Die nächsten Folgen sind gerade im Entstehen. Die erste geht schon übermorgen online. Und danach kehren wir zurück zum gewohnten Veröffentlichungstag am Samstag.

Um für mich mehr Leichtigkeit und Mühelosigkeit in die Produktion der Folgen zu bringen, werden die nächsten Folgen nur noch um die zehn Minuten dauern.
Sie behandeln bis auf weiteres nicht mehr ein ganzes Thema in allen Facetten, sondern kommen als regelmäßige kleine "Ideen-Häppchen". Das sind manchmal Themen aus meinen Beratungs-Gesprächen, manchmal Antworten auf Fragen, manchmal Dinge, über die ich gerade nachdenke...

So wird meine Vorbereitungszeit viel kürzer und die Zeit, die du zum Zuhören brauchst, auch.
Aber wir werden wieder von Woche zu Woche auf viele verschiedene Themen rund um Mutimus zu sprechen kommen.

Die bisherigen 85 Info-Folgen und 10 Gespräche gibt es zum Abonnieren überall, wo du Podcasts hörst. Oder im Online-Player auf meiner Internetseite (Öffnet in neuem Fenster).

Ich habe für mich neue Leichtigkeit und Entdeckerfreude gefunden, indem ich mir eine kleine Auszeit gestattet und dann meine Erwartungen an mich selbst reduziert habe.

Das Gleiche wünsche ich dir auch: Mach es dir leicht und entdecke, wie du mühelos(er) mit deinen Vorhaben vorankommst.

Ich wünsche dir viel Freude beim Experimentieren.

Bis zum Wiederhören...
Tu dir gut!

Deine
Christine Winter