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Ein Blick hinter die Kulissen einer guten Nachrichten

2,7 Millionen Euro Förderung für das Theater Münster

Wir leben in Zeiten, wo gute Nachrichten eher rar sind, deshalb freuen sich alle, die  im politischen Raum unterwegs sind, wenn sie die Kommunikationskanäle in Kombination mit dem eigenen Namen mit guten Nachrichten befeuern können, selbst wenn man sich nicht mal sicher sein kann, dass aus der sich auftuenden Möglichkeit ein realer Geldsegen ergeben könnte.

So verhielt es sich jetzt mit „möglichen" 2,7 Millionen die das Theater Münster aus dem Bundeshalt bekommen soll. Es waren (nach unserer vorläufigen Erkenntnis) gleich drei politische Akteure, die diese Nachricht in diversen Kanälen verbreiteten. Als erstes ging mit den „guten Nachrichten aus Berlin"  Marius Herwig am 14. Dezember online vor die Tür. Der kulturpolitische Sprecher der SPD (und Mitarbeiter im Wahlkreisbüro von Schulze) zeigte sich laut WN vom 22.12.  „begeistert" und vermeldete (seine Chefin) Bundesministerin Svenja Schulze habe sich erfolgreich für „unser" Theater eingesetzt. Der Bund stelle 2,7 Millionen Fördermittel zur Verfügung, so wird aus den möglichen Millionen schon ein Fakt.

Auch aus dem Büro von Münsters Grünen MdB Maria Klein-Schmeink wird am 15. Dezember etwas zum Thema in die Welt verschickt. Mit dem Introsatz: „Nachdem es gestern die Förderzusage (!)  im Bundestag gab, bitten wir um Veröffentlichung folgender Pressemitteilung". In der heißt es dann: Die Jugendwerkstatt der Städtischen Bühnen Münster (die sich, by the way, schon seit längerm Theater Münster nennen, die Red.) erhält wegen ihrer regionalen und überregionalen Bedeutung eine Förderung aus dem Bundesprogramm für die Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur. „Ich freue mich sehr, dass die Städtischen Bühnen mit 2,72 Mio. Euro aus dem Förderprogramm des Bundes für Klimaschutz bei kommunalen Gebäuden für Maßnahmen zur Energiesanierung gefördert werden. Dieses Programm war uns Grünen ein sehr wichtiges Anliegen, denn für die Zukunft ist es entscheidend, dass wir mit der Energieeffizienz öffentlicher Gebäude vorankommen", sagt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Maria Klein-Schmeink, direkt gewählte Abgeordnete in Münster.

Last but not least gibt sich auch noch das Amt für Kommunikation am 15.12. die Ehre zu dem Thema, mit einer inhaltlich sehr präzisen Information, in der sich wie sich das bei städtischen Pressemitteilungen gehört, als erster OB Markus Lewe über die mögliche Millionenförderung freut. „Die Unterstützung der Kultur darf gerade jetzt nicht aus dem Blick geraten“, wird Lewe zitiert über die mögliche Unterstützung aus Berlin. Und so wie es in der städtischen Pressemitteilung steht, erfährt man faktisch korrekt, worum es denn nun eigentlich genau geht: Das Theater Münster hat nach dem Beschluss des Haushaltsausschusses in Berlin nun die Möglichkeit, eine Förderung aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur 2022“ zu beantragen. Vorgesehen (!) sind 2.718.000 Euro für die Sanierung und Erweiterung des Verwaltungs-, Proben- und Werkstattgebäudes.

Foto: Blick auf das Theater Münster mit Großem und Kleinen Haus sowie dem Innenhof mit Ruinenteilen des „Romberger Hofes“. Copyright: Stadt Münster/Bernhard Fischer.

Und wenn man noch etwas weiter liest, erfährt man wer in der städtischen Verwaltung dafür verantwortlich wäre, wenn es zu dem kleinen Millionensegen käme. Das zuletzt so gescholtene Amt für Immobilienmanagement nämlich hatte die nötige Projektskizze im Rahmen des Interessenbekundungsverfahren eingereicht.  Frank Biermann

Die städtische Pressemitteilung im Wortlaut kann man hier nachlesen:*

https://www.muenster.de/.../standard/page/2/show/1118709 (Öffnet in neuem Fenster)

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