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Die Wohn- und Stadtbau ist ein „echter Schatz"

Das Geschäftsjahr 2022 kann sich jedenfalls sehen lassen


Ein ausgesprochen gutes Geschäftsjahr konnte jetzt die Geschäftsführung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft bei der Jahresbílanz-Pressekonferenz präsentieren. Die Wohn + Stadtbau erwirtschaftet im vergangenen Geschäftsjahr ein Jahresergebnis von 4,8 Mio. Euro und erhöht die Bilanzsumme um 22 % auf 526 Millionen Euro. „Bei den täglichen schlechten Nachrichten, die wir in den Medien zum Thema Bauen, Wohnen und Mieten verfolgen können, ist das sicherlich ein Ergebnis, auf das wir ein bißchen Stolz sein können", sagte der Geschäftsführer Stefan Wismann. Er ist erst seit dem April 2022 an der Spitze des Unternehmens, als Nachfolger von Dr. Christian Jäger, der sich beruflich verändern wollte. Eine halbe Milliarde Umsatz macht das Unternehmen mit Hauptsitz an der Steinfurter Straße mit etwa 100 Mitarbeitern. Gut für die Wohn-und Stadtbau: Der Rat der Stadt Münster beschloß, für fünf Jahre auf eine Gewinnabführung in den städtischen Haushalt zu verzichten. Das ermöglicht dem Unternehmen,  die Eigenkapitalquote zu stärken.

381 Wohnungen konnten fertiggestellt werden, davon 329 öffentlich geförderte. Und die bei weitem größte Teil der Mieten liegt mit 6.33 Euro pro Quadratmeter deutlich unter dem ortsüblichen Vergleichsmieten.   „Wir sind preisdämpfend auf dem gesamte Wohnungsmark in Münster unterwegs," so Albers, der zuständig für die Hausbewirtschaftung ist. Und bei den niedrigen Mieten verwundert es nicht weiter, wie Sabrina Rahne, Prokuristin und Abteilungsleiterin Rechnungswesen + Controlling berichtet, dass die Fluktuation mit 6 % im Jahr äußerst niedrig ist. Gut für die Bestandsmieter, schlecht für die, die nach einer günstigen Wohnung suchen. Auf der  Warte- und Interessentenliste stünden 4000 - 4500 Namen. Als weiteren Grund für die Mietertreue  führte Wismann an: „Wir kümmern uns um unsere Mieter, beraten sie, wenn Probleme auftauchen, das gehört zu unserer Unternehmensphilosophie". Nach Corona könnten auch wieder Mieterfeste veranstaltet werden, das fördere den sozialen Zusammenhalt. Erfreulich hoch sei unter sozialen Gesichtspunkten auch das anhaltend hohe Spendenaufkommen für die Jugendstiftung. Dabei sei die Wohn- und Stadtbau ein sehr experimentierfreudiges Unternehmen. Um Kosten zu sparen, würde zunehmend nicht mehr verklinkert, sondern verputzt, erläutere Max Delius, Prokurist und Chef der Bauabteilung. Um eine bessere CO2 -Bilanz beim Bauen zu bekommen, würden jetzt erste Versuche unternommen, mit Holz zu bauen. In den allermeisten Fällen bleibe der Beton allerdings alternativlos. „Gleichwohl wollen wir konsequent versuchen, nachhaltig zu bauen und den CO2 Abdruck beim Bauen zu reduzieren". Ausserdem würde regelmäßig in den Bestand investiert.

Natürlich stehen auch für 2023 „riesige Herausforderungen"  an, den Anschluß möglichst vieler Wohnungen an das städtische Fernwärmenetz etwa. Ein Ziel, das man gemeinsam mit den Stadtwerken angehen will. Im Focus der Bautätigkeit stehe das Moldrickx-Quartier in Kinderhaus

Die Aufsichtsratsvorsitzende Sylvia Rietenberg, Fraktionsvoriszitende der Grünen im Stadtrat in Münster, lobte die sehr gute Zusammenarbeit mit der „Führungsriege" genauso wie mit der gesamten hochmotivierten Belegschaft und dankte ausdrücklich für das „hohe Engagement". Was unter dem Dach der Wohn+Stadtbau passiere, „erfüll die Erwartungen der Politik". Das sage sie ausdrücklich auch als grüne Politiker. Die Wohn-und Stadtbau bezeichnete sie als „echten Schatz", den vielen Kommunen schon gar nicht mehr hätten, weil sie ihr Tafelsilber verscherbelt hätten. Sie traue dem Unternehmen jedenfalls zu, auch unter sich noch verschlechternden und schwieriger werdenden Rahmenbedingungen einen gut Job zu machen. Rat und Stadt Münster würden versuchen,  das durch eine aktive Baugrund- und Liegenschaftspolitik zu unterstützen. (fb)

Zufriedene Gesichter bei der Bilanz-Pressekonferenz: Auf dem Bild von li. nach re. ·Sylvia Rietenberg (Aufsichtsratsvorsitzende der Wohn + Stadtbau),    Max Delius (Prokurist und Abteilungsleiter BAU), Stefan Wismann (Geschäftsführer) Sebastian Albers (Prokurist und Abteilungsleiter HBW), Sabrina Rahne (Prokuristin und Abteilungsleiterin Rechnungswesen + Controlling) Foto: Frank Biermann

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