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Monatslese im Oktober 2023

"Wie geht’s dir?"

Bonjour und hallo hier zu unserem Oktober-Newsletter! Wir blicken in der neuen Folge, aufgenommen zwischen Paris und Augsburg, zurück auf den wilden Oktober: Es geht um die Frage, was Literatur leisten kann und soll, um den Buchpreis, die Buchmesse und weitere Themen, die Haltung verlangen – nicht nur am Stehschreibtisch. Literarisch blicken wir zurück auf gesellschaftlich relevante Lektüre und eskalierende letzte Seiten. Bonne écoute!

Viel Spaß beim Anhören und Mitdenken!

Hier geht es direkt zur Folge auf Spotify (Öffnet in neuem Fenster) oder auf iTunes (Öffnet in neuem Fenster).

Was erwartet euch?

SPOILER: Unsere Bücher im Oktober 2023

Necati Öziri – Vatermal
(Öffnet in neuem Fenster)
Tess Gunty – Kaninchenstall (Ü: Sophie Zeitz)
(Öffnet in neuem Fenster)
Simone Hirth – Malus
(Öffnet in neuem Fenster)
Anna Katharina Laggner – Fremdlinge (Öffnet in neuem Fenster)

Extra-Buchtipp für euch Newsletter-MONIs

Wer die aktuelle Folge schon gehört hat, weiß, dass Tina noch einen Buchtipp in petto hatte: ein richtiges SBaBB (Spontan-Bock-aufs-Buch-Buch)!

Ich habe im Oktober viel Zeit in Bahnhofsbuchhandlungen verbracht, in einer davon wurde ich schwach (das einzige Mal!) und habe “Yellowface” von R.F. Kuang (Öffnet in neuem Fenster) (ja, die Autorin von “Babel”) gekauft. Zwei, drei Tage später war ich damit durch. Es geht um die erfolglose Autorin June Hayward und die sehr erfolgreiche Autorin Athena Liu, die gemeinsam studiert haben und seitdem lose befreundet sind. Athena erstickt unglücklich im Beisein von June und die klaut danach Athenas soeben fertiggestellte Manuskript über das Schicksal chinesischer Arbeiter im 1. Weltkrieg. Sie überarbeitet alles, macht es zu “ihrem” Manuskript, und veröffentlicht es als ihr eigenes – unter dem Pseudonym Juniper Song.

An diesem Punkt in der Geschichte hatte ich bereits mehrfach gedacht: “Nein, das macht sie nicht wirklich?!” – und das hörte hier auch nicht auf, sondern zieht sich bis zum dramatischen und unvermeidbaren Ende hin durch. June macht weiter und weiter, ich wollte sie aufhalten und schütteln, und gleichzeitig auch nicht, denn sympathisch war sie mir eigentlich eher nicht. Doch all das hat “Yellowface” für mich zu einem solchen Sog gemacht: Es geht um die Verlagsbranche, Social Media, Privilegien, Rassismus und um die Frage, wer darf eigentlich worüber schreiben – eine weiße Frau über chinesische Arbeiter im ersten Weltkrieg? Die Antwort darauf müssen wir Leser*innen übrigens selbst finden.

Man kann vermuten, dass Kuang hier durchaus eigene Erfahrungen einfließen lässt, was die Verlagsbranche und Rassismus betrifft. In den USA weisen allerdings Kritiker*innen (u.a.) darauf hin, dass Kuang selbst stark privilegiert ist (in Form von Geld und Bildung) (Öffnet in neuem Fenster). So oder so: ein für mich sehr lesenswerter Roman mit Diskussionspotential in vielerlei Hinsicht!

Am 29. Februar 2024 erscheint das Buch in der deutschen Übersetzung von Jasmin Humburg im Eichborn Verlag (Öffnet in neuem Fenster) – vormerken!

Livestream zu “Fremdlinge”: VERSCHOBEN

Eigentlich hätte heute Abend auf Instagram ein Live-Gespräch zwischen Anne und Anna K. Laggner, der Autorin von “Fremdlinge”, stattfinden sollen. Leider muss der Livestream verschoben werden, Anne hält euch aber auf ihrem Instagram-Profil (Öffnet in neuem Fenster) auf dem Laufenden, wann der Nachholtermin angesetzt wird. Genug Zeit für euch, den Roman direkt vorher noch zu lesen! ;)

Wir wünschen euch viel Spaß mit der Folge und tolle Lesestunden.
Danke, dass ihr hier seid!

Viele Grüße von Anne und Tina

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