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Charlotte Kudella über eine letzte Chance, Social Media und warum die Hoffnung lügt

Mitte September besuchen wir Egon Werler (Öffnet in neuem Fenster) auf seiner Tour, über die wir mit ihm in der Mentling Ausgabe #3 gesprochen haben. Den Support für die Show in Berlin spielt Charlotte. Ihre Musik und generell ihren Auftritt finden wir super sympathisch. Gleich am nächsten Morgen schreiben wir ihren Namen an unser Whiteboard, denn das machen wir immer, wenn uns eine Person besonders auffällt, die wir für das Magazin im Blick behalten wollen. Seitdem ist ein Monat vergangen und heute besuchen wir sie am Rande von Berlin, denn uns interessiert die ganze Geschichte, wie sie in diesem Jahr begonnen hat, eigene Musik zu veröffentlichen und wie es passieren konnte, dass sie schon kurz danach in fünf Städten auf Mark Forsters Arena-Tour aufgetreten ist.

Interview Florian Saeling Fotos & Videos Marcel Ristau

Hinter dir liegt ein total verrücktes Jahr.  Du hast angefangen, eigene Musik zu veröffentlichen, direkt ganz viel Support von super vielen Menschen bekommen, bist mit Mark Forster auf Tour gewesen und danach noch mit Egon. Alles in nicht mal einem Jahr. Was geht dir durch den Kopf, wenn du darauf zurückschaust?
Dieses Jahr war für mich wirklich erstmal total verrückt und es ist super viel passiert. Aber es hat mir auch so ein bisschen gezeigt, dass irgendwie alles immer anders kommt als man denkt.

Was meinst du damit?
Also, ich schreibe schon Songs, seitdem ich 13 bin und habe auch immer Instagram und TikTok gemacht. Aber es haben nie wirklich viele Leute gesehen und deshalb war ich Anfang des Jahres super unglücklich mit allem und dachte mir: Ist es wirklich das Richtige? Führt meine Musik zu irgendwas? Oder sollte ich das vielleicht nur für mich machen und meinen Traum so gesehen aufgeben? Das waren meine Gedanken Anfang des Jahres. Aber ich wollte noch einmal richtig durchziehen und habe dann angefangen, jeden Tag ein Cover auf TikTok zu posten. Das war auf jeden Fall eine Herausforderung, aber im Endeffekt auch das, weshalb dieses Jahr so verrückt war.

Die Eigeninitiative hatte dann also doch zu etwas geführt.

Ich hatte auf einmal mehr Aufrufe und Follower bekommen, einfach durch dieses konstante Posten. Ich wollte dann auch meinen eigenen Song rausbringen, einfach ohne Label und noch ohne Kontakte in der Musikindustrie. Deshalb habe ich einen Produzenten gefragt, ob er Lust hätte, das mit mir zu machen und dann haben wir im Februar meinen Song Hellwach rausgebracht.

Für die Promo hatte ich die Idee, ein Video an Mark Forster zu machen, weil ich mit 13 Jahren bei The Voice Kids in seinem Team war. Als ich das gedreht hatte, war ich mir erst unsicher, ob ich es wirklich posten sollte. Deshalb habe ich das meiner Familie gezeigt und erst dann gepostet. An dem Abend war ich auf einem Konzert. Als ich wiederkam und auf mein Handy geguckt habe, hatte das Video nach ein paar Stunden schon über 2.000 Kommentare. Das hatte ich noch nie, nicht mal ansatzweise. Und damit ging das irgendwie alles los.

Das finde ich immer wieder so beeindruckend, was diese eine Entscheidung, doch noch nicht aufzugeben und sich doch nochmal eine Chance zu geben, für eine Auswirkung haben kann.

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Kategorie Interview

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