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Tobias Hildebrand über das Klavierspielen, Anfangen und Angst überwinden

Die meisten werden Tobi wohl unter dem Namen tobiplayspiano kennen. So nennt er sich auf Instagram und TikTok und weil er dort mit seinen Videos an öffentlich zugänglichen Klavieren, sogenannten Open Pianos, schon viel Aufmerksamkeit erregen konnte, war es nur eine Frage der Zeit, dass auch wir von ihm erfahren und direkt begeistert sind. Also geht es heute für uns nach Dresden, wo wir am sonnigen Freitagmorgen mit Tobi verabredet sind.

Interview Florian Saeling Fotos Marcel Ristau

Was denkst du, wo hätten wir uns vielleicht mal ganz zufällig getroffen? Wahrscheinlich hättet ihr mich am ehesten mal an einem Open Piano gesehen.

Und dann würden wir dort kurz ins Gespräch kommen und ich frage dich “Wer bist du? Hab dich noch nie zuvor gesehen.” Was würdest du mir erzählen?
Ich würde sagen, das ich Tobias heiße, 20 Jahre alt bin und einfach gern Klavier spiele und mich an die Pianos setze, um den Leuten meine Musik zu zeigen und sie auch dafür zu begeistern. Das lasse ich dann meistens auch filmen, weil es einfach auch gut ankommt, an öffentlichen Orten Klavier zu spielen und immer etwas im Hintergrund pas­siert, was die Videos interessant macht.

Gab es irgendeine Reaktion, die dich sehr überrascht oder berührt hat?
Mir wurde oft Geld in die Hand gedrückt, was ich immer als sehr unangenehm empfinde, weil ich das nicht dafür ma­che. Eine Frau hat das so genossen, dass sie fast angefangen hat zu weinen. Und manchmal wünschen sich auch Kinder ihre Lieblingslieder und ich spiele dann eben “Let it go” von Frozen und sehe, wie sie sich freuen.

Seit wann spielst du Klavier und wie bist du dann auf die Idee gekommen, dich an Pianos in der Öffentlichkeit zu setzen?
Also ich habe in der zweiten Klasse angefangen mit Keyboardunterricht. Das hat mir aber keinen Spaß gemacht. Wir waren fünf Leute in der Gruppe und sind nicht so richtig vorangekommen. Es hat mir also nicht so viel gebracht, ehrlich gesagt. Ab der siebten Klasse bis zum Abi hatte ich Klavier-Unterricht. Danach habe ich mich für ein duales Studium in Dresden entschieden und seitdem habe ich auch gar keinen Unterricht mehr.

Mit den Open Pianos hat es eigentlich durch Social Media angefangen. Früher hätte ich mich niemals getraut, mich an so etwas zu setzen.

Kannst du dich an den Moment erinnern. in dem du dich zum ersten Mal an so ein offenes Klavier gesetzt hast? Was ging dir da durch den Kopf?
Ja, das ist erst ungefähr ein Jahr her. Ich bin da tatsächlich hingegangen, weil ich ein Video machen wollte. Ich war zu dem Zeitpunkt schon ein halbes oder drei­ viertel Jahr auf TikTok. Freunde haben mir dann gesagt: “Das ist etwas für dich” und dann sind wir dorthin gegangen und ich habe einem Freund gesagt: “Filme mich mal” und mich dann einfach rangesetzt und gespielt. Zugegeben, ich hab auch ziemlich gezittert dabei.

Ich war einfach super aufgeregt, weil schon einige Leute dort waren. Aber dann, nach ein paar Momenten, war es voll entspannt.

Es hat einfach Spaß gemacht zu spielen und dann geht auch immer die Angst weg, wenn man einmal drin ist.

Machst du das also primär für deine Follower auf Instagram und TikTok und es spielt deshalb keine große Rolle, wie viele Leute du vor Ort damit begeistern kannst?

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Kategorie Interview

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