Moritz Nachbauer über Challenges, Motivation und den Wunsch, etwas zurückzugeben

Manchmal tauchen einfach so Persönlichkeiten in unseren Social Media Feeds auf, die unbedingt hierher gehören. Und auch, wenn Algorithmen nicht den besten Ruf haben – dafür lieben wir sie. Ob das nun Zufall ist oder nicht, dass uns mitten auf unserer Reise die Geschichte von Moritz angezeigt wird, das kannst du selbst entscheiden. Aber erstmal die Fakten: Moritz hat sich ein Jahr lang vorbereitet und es schließlich geschafft, den Bodensee schwimmend zu überqueren. 11,2km in 4:46h, und zwar nicht nur für sich, sondern vor allem für schwer erkrankte Kinder.
Interview Florian Saeling Fotos Marcel Ristau
Wenn der Algorithmus dich nicht angezeigt hätte, was glaubst du, wo wären wir uns am ehesten mal zufällig begegnet?
In der Bahn vielleicht, wenn ich gerade von meiner Schule aus zur anderen Zweigstelle pendle.
Wenn wir dort nebeneinander sitzen würden und ich dich frage, wer du bist, was würdest du mir über dich erzählen?
Wenn wir uns gar nicht kennen, würde ich erstmal nur sagen, wie ich heiße und wie alt ich bin und dann würde ich wahrscheinlich eine Gegenfrage stellen. Was mich interessieren würde, wäre wahrscheinlich, was deine Hobbys sind.
Okay, dann würde ich dir erzählen, dass ich am liebsten unterwegs bin auf lnterviewreisen. Das ist also Arbeit und Hobby in einem. Und ich bin sonst auch gerne in den Bergen wandern oder jogge um den See – schaffe ich nur beides nicht so oft. Dann würde ich dich zurück fragen: Und was machst du so?
Also ich hab nicht so ultra viele Hobbys. Es ist mehr eine einzige Leidenschaft: Sport, konkret Wassersport und Karate.
Also du würdest nicht erzählen, dass du über den Bodensee geschwommen bist?
Nee, das wäre mir unangenehm, wenn ich mich jetzt so dafür feiern würde, dass ich das jedem aufdränge. Das mache ich nicht.
Zum Glück habe ich einen Bericht über die Aktion gesehen und mich gefragt: Wie bist du denn auf so eine Idee gekommen, für ein Schulprojekt so etwas Außergewöhnliches zu machen? Was hast du dir ganz am Anfang dabei gedacht?
Also, da muss ich jetzt ein Stückchen ausholen. Das war noch auf meiner alten Schule. Dort mussten wir eine Jahresarbeit machen und das konnte irgendwas sein, mit dem wir uns ein Jahr lang beschäftigen, das dokumentieren und am Ende präsentieren. Ein Freund von mir hat zum Beispiel ein Fahrrad gebaut. Andere haben Kochbücher geschrieben und jemand hat einen Pizzaofen gebaut. Ich hab echt lange überlegt und mir ist es echt schwer gefallen, was zu finden. Die Projekte der anderen waren alle nicht so meins. Ich wollte nicht zocken oder was schreiben. Dann kamen wir zu Hause scherzeshalber auf die Idee, ich könnte doch den Bodensee durchschwimmen. Dann haben wir erstmal recherchiert, ob das überhaupt machbar ist und ob man das machen darf. Und da hat sich das dann schon so ein bisschen gefestigt.

Bist du schon immer ein Typ, der sich gerne herausfordert und hast deshalb gleich gesagt, das wäre doch mal eine gute Herausforderung für dich? Oder war das eher untypisch für dich?
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