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Hättest du alles dabei? Also alles, was Du brauchst, um von jetzt auf gleich zu fliehen? - Ich schaue an mir runter. Nein, natürlich fehlt vieles. Aber im nächsten Moment frage ich mich: Was bräuchtest Du eigentlich, also so wirklich?

Ein Sonder-Zug ist angekündigt. Helfer in Warnwesten stehen bereits auf dem Bahnsteig am Hauptbahnhof in #Berlin, auch Polizei. Ein EC, also Euro-City, wird erwartet. Seine Gleise führten ihn von Ost-Europa aus kommend. Abfahrt: Warschau/Polen. Mir wird mulmig. Dieser Zug, der gleich an diesem sonnigen März-Nachmittag einfahren wird, hat Menschen an Bord, die vor zwei Wochen noch nicht für möglich gehalten haben, jetzt nach Berlin fliehen zu müssen; sie kommen aus der #Ukraine.

Weil aber ein skrupelloser Diktator, der im #Kreml in #Moskau seine Pläne schmiedet, auf ihre Häuser und Dörfer schießen lässt, haben sie sich zur Flucht entschlossen. Weil er seinen Wahn & Willen mit Krieg erzwingen will, müssen Polizist:innen Sonderschichten leisten. Und Helfer:innen übersetzen, trösten, beistehen.

Weltpolitik. Einfahrt, Gleis 14. Die Türen gehen auf. Müde Augen schauen aus dem Halbdunkeln der Waggons. Die Menschen tragen Rucksäcke, Koffer, Taschen. Suchende Blicke. Wie geht es weiter? - Der Diktator aus dem Kreml wird alsbald siegen, hat Ressourcen wie Öl, Gas, Düngemittel & Co. noch als As im Ärmel. Die #Ukraine wird als Rumpfstaat und entmilitarisierte Zone eine Art Puffer zwischen NATO und Russland. - Und der Deutsche? Wird zunehmend träge. Flüchten? Sorry, Stein im Schuh.

Mir fällt auf, dass die Taschen und Koffer erstaunlich klein sind, die die Geflüchteten am Hauptbahnhof Berlin haben. So, als würden sie sich nicht auf einen längeren Aufenthalt einstellen. Oder, als hätten sie kaum mehr für die lange, beschwerliche Flucht einpacken können. - Was brauchst Du wirklich? Es wäre in der Tat nicht viel. Und vielleicht bereiten wir allmählich vor, es griffbereit zu haben. Konflikte & Kriege werden in Zeiten weltweiter knapper Ressourcen, klimatisch bedingt magerer Ernten (Hungernöte), sozialer Unruhen und Migrationswellen jedenfalls nicht weniger, sondern eher mehr.

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