About Lotta
Wie bist du zum Malen gekommen?
Die Liebe zum Malen habe ich durch meinen Papa entwickelt, der schon seit ich denken konnte immer gemalt hat und mir gezeigt hat, wie man Buntstifte richtig benutzt und wie man es am besten hinbekommt, nicht über die Ränder zu malen bei Ausmalbildern. Er hat sogar einmal mich gemalt. Das Bild habe ich immer noch und ich liebe es sehr. Also ja, ich habe schon immer gerne gemalt, aber nie gut und deswegen wurde meine Freude daran gebremst, als ich in der Schule angefangen habe, mich mit anderen zu vergleichen und mit anderen verglichen wurde. Erst 2019 als ich in der Psychiatrie war und Kunsttherapie hatte, wurde diese Liebe wieder entfacht und seitdem arbeite ich ernsthaft daran, meine Zeichenskills auszubauen. Mein allererster Instagram Post ist sogar noch aus der Psychiatrie heraus online gegangen.
Würdest du sagen, man findet irgendwann seinen Stil oder ist man ein Leben lang damit beschäftigt, ihn zu suchen?
Ich glaube, der eigene Stil ist nicht in Stein gemeißelt. Er entwickelt sich im gleichen Maße weiter, wie sich auch die eigenen Fähigkeiten immer weiterentwickeln. Je mehr man lernt und ausprobiert, umso mehr wird sich der Stil der Bilder auch immer wieder verändern. Andererseits denke ich, dass es bestimmte Elemente gibt, die vermutlich erhalten bleiben, weil man sie einfach so lieb gewonnen hat wie sie sind. Fakt ist jedoch, dass man einen eigenen Stil erst dann entwickeln kann, wenn man die Grundlagen beherrscht.
Selbstbewusst oder Imposter?
Imposter.
Fühlst du dich als Künstlerin ernst genommen?
Ehrlich gesagt, sehe ich mich selbst nicht als Künstlerin. Ich sehe mich eher als Illustratorin. Vermutlich, weil es mehr nach etwas mit Hand und Fuß klingt, nach einem “richtigen” Beruf. Wenn ich mir vorstelle, dass ich jemandem auf die Frage, was ich beruflich mache, antworte, ich sei Künstlerin, komme ich mir irgendwie größenwahnsinnig und exzentrisch vor. Noch dazu kommt, dass es ein Wort ist, das so vieles umfasst, dass ich mich anschließend noch erklären müsste. Wenn ich mich als Illustratorin vorstelle, fühle ich mich bodenständiger und mein Gegenüber weiß mit größerer Wahrscheinlichkeit etwas damit anzufangen. Also nein, ich fühle mich als Künstlerin nicht ernst genommen, weil ich mich selbst als Künstlerin nicht ernst nehmen würde. Fühle ich mich als Illustratorin ernst genommen? Ja, vor allem weil ich selber mich als solche ernst nehme. Ich arbeite hart daran meine Fähigkeiten immer weiter auszubauen, nehme an Workshops zu fachspezifischen Themen teil und baue mir ein Portfolio auf. Wenn ich mich nicht ernst genommen fühle, muss ich etwas daran ändern, professioneller werden und mich wieder weiterbilden.
Mit wem würdest du gerne mal einen Nachmittag lang malen?
Mit Felix Scheinberger, den ich einfach bewundere. Es ist für mich Wahnsinn, wie scharfsinnig er die Welt zu betrachten scheint, wenn er illustriert. Seine Bücher sind randvoll mit wertvollem Input und ich nehme sie mir immer wieder zur Hand, wenn ich mal struggle oder irgendwo feststecke. Ich habe nach der Creative World gesehen, dass er ebenfalls dort war und habe eventuell ein bisschen geweint.
Hot oder coldpressed?
Definitiv coldpressed. Ich male unheimlich gerne auf mattem coldpressed Papier. Es kommt irrsinnig selten vor, dass ich tatsächlich mal Lust darauf habe, auf hotpressed Papier zu illustrieren und wenn, dann sind es nur kleine Elemente, aber keine “vollständige” Illustration. Dafür ist mir dieses Papier einfach zu zickig.
Was machst du, wenn es morgen kein instagram mehr gibt?
Wenn es ab morgen kein Instagram mehr gibt, kümmere ich mich endlich darum das SEO meiner Webseite gescheit aufzubauen, lese anschließend meine Lektüre über Pinterest und schicke endlich mein Portfolio an potentielle Kunden raus.
Nachtigall oder Lärche?
Ich bin eher eine Lärche. Meistens wache ich gegen fünf Uhr auf und bin dann super produktiv. Ich mag die Ruhe am Morgen und dass an diesem Tag noch nichts Blödes passiert ist. Ich habe 4 große Fenster in meinem Arbeitszimmer und liebe es zu beobachten, wie die Welt um mich herum langsam erwacht.
Falls du noch mehr über Lotta erfahren und dich in ihrem Shop umschauen möchtest, statt ihrer Webseite gerne einen Besuch ab. :)