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Humor als Superkraft im Sachbuch

Wie ein Ha-ha zum Aha führt


Newsletter April - 2025

Bildquelle: Shutterstock

Liebe Autorinnen und Autoren,

ich hoffe, ihr genießt das schöne Wetter – und kommt trotzdem noch gut zu euren Schreibprojekten. 🌸✍️
Hier kommt die April-Ausgabe meines Sachbuchnewsletters – für Inspiration und ein bisschen Augenzwinkern unterwegs.

Neulich schrieben mir Leser*innen nach der Lektüre von „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Türklinke“ in die Rezensionen:

„Das Buch vermittelt auf amüsante und leicht 'verdauliche' Weise biologische Hintergründe und neueste Erkenntnisse zu Mikroben…. Ich habe selten mit so viel Spaß an einem 'Biologieunterricht' teilgenommen.“

Und eine Leserin traf es auf den Punkt:

"Ich musste nicht nur schmunzeln, ich habe laut gelacht – und plötzlich wirkte das Thema Infektionsschutz und Hygiene viel weniger beängstigend. Humor ist wohl eines von Susannes geheimen Superkräften."

Ganz ehrlich: Ich hätte es selbst nicht besser sagen können.

Humor ist meine Superkraft – und der Baustoff, aus dem ich meine Brücken baue.
Über Krisen, über Alltagschaos, über berufliche Katastrophen zur Motivation für mein PR-Team hinweg.
Er ist Überlebensstrategie und Haltung zugleich – und eines der mächtigsten Werkzeuge, um Wissen zugänglich zu machen und damit wichtiger Teil meiner authentischen Autorinnenstimme.

Doch wie funktioniert Humor im Sachbuch eigentlich konkret?
Und wie können wir ihn sinnvoll einsetzen?

Humor macht Wissen leichter

Komplexe Themen sind oft wie schwere Koffer – Humor schraubt Rollen darunter.
Plötzlich wird das, was schwer und abschreckend wirkte, leichter, zugänglicher, manchmal sogar... amüsant.

Humor streut Licht ins Labyrinth aus Informationen:
Wir sehen nicht nur den Weg – wir haben sogar Lust, ihn zu gehen.

Und das ist nicht bloß ein hübsches Bild – sondern wissenschaftlich belegt:

📚 Studien dazu:

Kurz gesagt: Humor ist keine Ablenkung.
Humor ist eine Einladung.

John Vorhaus und die Kunst der Pointe

Wenn ich an Humor im Schreiben denke, denke ich sofort an John Vorhaus und seine Comic Toolbox, ein Buch das ich euch hier auch empfehlen möchte.

Bildquelle: S. Thiele


Eine Schatztruhe voller Ideen, die auch uns Sachbuchautor:innen glänzend helfen kann:

  • Überzeichnete Charaktere – Menschen lieben Exzentrik.

  • Zwei Wahrheiten nebeneinanderstellen – Widersprüche bringen zum Lachen.

  • Erwartungen brechen – Leser:innen überraschen.

  • Die Regel der Zehn – die zehnte Idee ist oft die beste.

  • Fish out of Water – ein strenger Mathematiklehrer wird plötzlich Yoga-Lehrer.

Und wenn gar nichts hilft: Scheitern einbauen.

Beispiel:

„Edison hat 1.000 Wege gefunden, wie eine Glühbirne nicht funktioniert. Ein echter Pionier des Scheiterns.“

Denn oft liegt das Schönste im liebevollen Blick auf unsere eigenen Unzulänglichkeiten.

Bill Bryson & Florian Illies: Zwei Wege, Humor zu leben

Diese zwei Schriftsteller zeigen besonders eindrucksvoll, wie unterschiedlich humorvolles Schreiben wirken kann und wie man Menschen emotional bewegen kann:

Bill Bryson – Meister der Selbstironie.
Seine Texte feiern das liebevolle Scheitern.
In Reif für die Insel beschreibt er, wie er sich beim Versuch, durch ein Schafsgatter zu klettern, beinahe ertränkt hätte:

„Ich bin der einzige Mensch, der jemals den Versuch unternommen hat, durch ein Schafsgatter zu klettern und dabei fast ertrunken ist.“

Sein Humor lebt von Selbstironie, absurder Übertreibung, trockener Ironie und skurrilen Fakten.

Florian Illies – Virtuose der feinen Ironie.
In Büchern wie 1913 oder Generation Golf zeigt er, wie Witz auch ganz leise und klug daherkommen kann:

Beispiel für seinen Stakkato-Stil:

„Kafka hadert. Freud analysiert. Rilke schreibt Briefe. Und Franz Marc malt blaue Pferde.“

Illies nutzt Tempo, Wortspiele, subtile Übertreibung und historische Anekdoten – und macht so trockene Fakten lebendig und leicht.

Humor im Ratgeber: Nähe, Verständnis, Motivation

Auch in Ratgebern ist Humor ein unschätzbares Werkzeug – fast wie ein guter Gastgeber auf einer Party:

  • Er baut sofort Nähe auf.

  • Er erklärt komplizierte Dinge, ohne belehrend zu wirken.

  • Er motiviert, weiterzulesen – und dranzubleiben.

  • Er verwandelt trockene Theorie in praktische Lust auf Ausprobieren.

Oder mein persönliches Motto:

Wer lacht, bleibt.
(Und wer bleibt, lernt.)

Fazit: Ernst nehmen – aber nicht sich selbst

Natürlich geht es nicht darum, aus jedem Thema eine Comedy-Show zu machen.
Es geht darum, unsere Leser:innen ernst zu nehmen – und gleichzeitig mit einem Augenzwinkern durchs Leben und Schreiben zu gehen.

Wenn wir unsere Themen lieben und unsere Leser:innen respektieren,
dann dürfen – und sollten – wir sie auch zum Lächeln bringen.

Vielleicht ist genau das die schönste Form von Bildung.

Let me edutain you! 🎉
Bis ganz bald – und denkt dran:

“Wer zuletzt lacht, hat vermutlich gerade ein ziemlich unterhaltsames Sachbuch gelesen.”

Zum Abschluss möchte ich alle, die bisher nur Newsletterabonnenten sind und noch keine Mitglieder bei unseren monatlichen Community-Treffen sind - herzlich einladen das Abo upzugraden, um effektiver in unserem Kreis von Sachbuchautorinnen im eigenen Projekt voranzukommen:

Community-Stimme

Ida Häusser, die bei mir in der Gruppe an einem autobiographischen Memoir einer familiären Spurensuche schreibt, hat hier skizziert, wie meine Unterstützung für sie bisher funktionierte:

“Mein Buchprojekt ist etwas komplizierter: Es ist ein Reisebericht auf den Spuren einer Familie, mit einer komplizierten Geschichte über mehrere Generationen, in der viele Sachinfos untergebracht werden müssen. Und dazu noch autobiografisch, weil ich ein Teil dieser Familie bin. Seit Jahren suche ich die beste Form, sie zu erzählen.

Dann lernte ich Susanne Thiele bei einem Seminar in Wolfenbüttel kennen und sie hatte gleich die Lösung: Das ist ein Memoire, ein Reise-Memoire! Und in ihrer Schreibwerkstatt lernte ich die Werkzeuge dazu: die weibliche Heldenreise als Strukturelement, die Vorgehensweise bei den Recherchen, das Abwägen, was erzählenswert ist, und wie man es szenisch erzählt, und die Fokussierung auf eine(n) Beispielleser(in).

Susanne ist hellwach beim Zuhören und schnell beim Manuskriptlesen, ihre Rückmeldungen sind präzise und wohlwollend. Sie sorgte bei den Zoom-Abenden mit anderen Teilnehmern sofort für eine herzliche Atmosphäre - es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen, obwohl wir uns nicht kannten.

Ich habe schon viele Schreibseminare besucht. In Susannes Sachbuchwerkstatt fühle ich mich sehr gut aufgehoben, auch weil sie auf längere Zeit ausgelegt ist. So ein Buchprojekt kann ja gar nicht an einem Wochenende, auch nicht an in einem VHS-Semester, gestemmt werden.” (Ida Häusser, 11.12.24)

Community-Treffs

Neue Termine für die Community-Treffen 2025

da wir mittlerweile schon ein halbes Dutzend an schreibfreudigen Sachbuchautorinnen sind -Wir treffen neuerdings am vierten Dienstag im Monat um 19:30 Uhr. Als Bezahl-Abonnent*in erhaltet ihr den Zoom-Link vorab.

  • 13.5. 19:30 Uhr (ausnahmsweise früher im Monat, da ich im Mai noch eine Auslandsreise plane)

  • 24.5. 19:30 Uhr

  • Juli kein Seminar (Sommerpause)

  • 24.8. 19:30 Uhr

  • weitere folgen

     


Durch ein Bezahl-Abo (6,50 € pro Monat) erhältst du Zugang zur „Let Me Edutain You!“-Community, die sich einmal im Monat via Zoom trifft.
Als Jahresabonnentin kannst du zusätzlich kostenlos an meinen Workshops teilnehmen und sogar einen Gastzugang an Freundinnen vergeben.

Mein Dank gilt allen, die meine Arbeit an diesem Newsletter wertschätzen und durch ein Abo unterstützen. Das hilft mir, die entstehenden Kosten zu tragen.

Wenn euch dieser kostenlose „Let Me Edutain You!“-Sachbuch-Newsletter gefällt, empfehlt ihn gerne an Freunde und Bekannte weiter. Die neuen Newsletter sind jeweils etwa acht Wochen lang frei lesbar und landen erst dann hinter der Bezahlschranke im Wissens-Archiv.

Eure
Susanne Thiele

P.S. Wenn ihr euch für meine News zu meinen Büchern, Lesungen oder aktuellen Schreibprojekten interessiert - dann folgt gern meinen kostenlosen Autorinnen-Newsletter unter:

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