Italien-Tipps für die Ostertage
Liebe Newsletter-Abonnentinnen und -Abonnenten,
liebe Mitglieder,
endlich melde ich mich wieder mit einer neuen Newsletterausgabe.
Diese Newsletterausgaben will ich jetzt wieder häufiger verschicken – ebenso, wie ich die Frequenz der Podcast-Episoden, der Chiacchierate und Mensile-Ausgaben wieder erhöhen möchte.
Diesmal habe ich ein kleineres Update zu Kurz gesagt: Italien, eine Live-Veranstaltung mit mir in Österreich, drei Italien-Tipps zum Hören – und eine Verlosung.
Seit September 2022 treffe ich mich mit Kurz gesagt: Italien-Mitgliedern zur Chiacchierata, seit Mai 2024 gibt es für alle Secondo-Mitglieder auch die Chiacchierata italiana. Diese Treffen am digitalen Stammtisch sind zu einer schönen und bereichernden Routine rund um den Podcast und die Newsletter geworden, zur perfekten Möglichkeit für den Austausch mit Euch.
Bislang habe ich Chiacchierate und Chiacchierate Italiane stets via Skype organisiert, weil es aus meiner Sicht die einfachste und zugänglichste Videoplattform war.
Da Microsoft Skype aber ab Mai abschaltet, wechsle ich nun zu Jitsi.
Ab der nächsten Chiacchierata und Chiacchierata italiana werden alle Mitglieder fortan per Jitsi-Link eingeladen.
Die Teilnahme dürfte ganz einfach funktionieren: einfach auf den Link klicken, schon ist man dabei.
Am kommenden Freitag, den 25. April, halte ich in Graz einen Vortrag. Eingeladen hat mich zu meiner großen Freude die Dante-Alighieri-Gesellschaft der zweitgrößten Stadt in Österreich.
Das Thema wird das Erbe des Faschismus in Italien sein.
Der 25. April ist in Italien ein besonderer Tag.
Am 25. April 1945 zogen sich die Soldaten der deutschen Wehrmacht und die SS und ihre italienischen Verbündeten aus den norditalienischen Großstädten Mailand und Turin zurück, Gewaltherrscher Benito Mussolini machte sich vergeblich auf die Flucht. Im Radio rief der Partisanenkommandeur und spätere italienische Präsident Sandro Pertini zum Generalstreik gegen die verbliebenen Deutschen und Faschisten auf.
https://www.youtube.com/watch?v=ILvHLFmzxEE (Öffnet in neuem Fenster)1946 machte ihn die italienische Übergangsregierung nach dem Ende der faschistischen Diktatur Mussolinis zum Nationalfeiertag.
Seit 1949 schließen Jahr für Jahr am 25. April alle Schulen, Universitäten und ein Großteil der Geschäfte und sonstigen Unternehmen.
Die höchsten Vertreter des Staats erinnern am 25. April üblicherweise an die Befreiung vom nazifascismo: also von der knapp zweijährigen brutalen Besatzung durch das nationalsozialistische Deutschland und vom italienischen Komplizenstaat der Nazis, der in Norditalien installierten Repubblica Sociale Italiana des in Rom schon 1943 gestürzten Diktators Benito Mussolini.
In Graz werde ich am 25. April ab 19 Uhr über das Erbe dieses Tages sprechen — und des Faschismus im Allgemeinen.
Es soll in meinem Vortrag darum gehen, was die faschistische Diktatur von 1922 bis 1945 für Italien bedeutet hat und wie sie das Land bis heute prägt, von der Parteienlandschaft über die Alltagskultur. Es geht um Giorgia Melonis Fratelli d’Italia – aber auch um einen Weihnachtsbrauch und italienische Espressobars.
Alles Nähere zu der Veranstaltung gibt es hier:
https://de.dantegraz.at/events-1/25-april-80-jahre-danach-warum-der-faschismus-italien-nicht-loslasst (Öffnet in neuem Fenster)1.)
Zuallererst etwas für die Klangkulisse für die nächste Fahrt nach oder in Italien, ob im Zug, Auto oder Bus.
Die österreichische Band Granada hat 2021 mit Summerfieber die nahezu perfekte Roadtrip-auf-der-süditalienischen-Autostrada-Hymne veröffentlicht.
Die Zutaten: ein sehnsuchtsvoll-österreichischer Blick auf den Süden, vorgetragen in gepflegt-bairischem Knödelitalienisch – und ein schmissiger Rhythmus.
Und gerade die Zeile
Zwischen Autogrill und Mautstation // fliagt da Asphalt nur so vorbei
passt für treue Kurz gesagt: Italien-Hörerinnen und Hörer eh’ brutal gut.
https://www.youtube.com/watch?v=VrDcdd7VTjs (Öffnet in neuem Fenster)2.)
Wieder geht es um Süditalien, allerdings um eine viel düsterere, gar nicht postkartenklischeetaugliche Seite.
Ich empfehle wärmstens das Radiofeature “Kalabrien – Das Erbe der Chemeindustrie” von Stephanie Otto und Philipp Lemmerich aus der überhaupt empfehlenswerten Reihe Gesichter Europas (Öffnet in neuem Fenster) des Deutschlandfunks.
Genauer gesagt geht es in dem Feature um die Hinterlassenschaften des polo industriale in der kalabrischen Hafenstadt Crotone: darum, wie die Chemieindustrie in die Stadt erst Wohlstand und Arbeitsplätze gebracht – und zugleich empörend viele Menschen krank gemacht hat. Darum, wie der Niedergang der Chemieindustrie Crotone und den crotoniati die Orientierung und die Lebensperspektiven in ihrer Heimat geraubt hat.
Und: Wie die Menschen mit den buchstäblich giftigen Überbleibseln der Fabriken umgehen – und wie eine Wiedergeburt der Stadt aussehen könnte.
Hier ist das Feature als Podcast-Episode nachzuhören:
https://www.deutschlandfunk.de/kalabrien-das-toxische-erbe-der-chemieindustrie-100.html (Öffnet in neuem Fenster)3.)
In der – ebenfalls absolut empfehlenswerten – Radio-Reihe Zeitzeichen des WDR hat Autorin Andrea Kath im März die Geschichte des ersten gesamtitalienischen Königs Viktor Emanuel II. erzählt.
Viktor Emanuel II., zu Italienisch Vittorio Emanuele Secondo, war eine Schlüsselfigur des Risorgimento, der italienischen Nationalbewegung.
In der Episode klärt Autorin Kath auch gut über die Hintergründe der Zeit auf.
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/zeitzeichen-viktor-emanuel-zwei-100.html (Öffnet in neuem Fenster)Ich möchte unter Euch und Ihnen ein Exemplar der Zeitschrift Die Architekt mit meinem Artikel über die Architektur der italienischen Autogrill-Raststätten verlosen – und drei Exemplare der Zeitschrift APuZ mit meiner Zustandsbeschreibung Italiens aus dem Herbst 2024, nach zwei Jahren Regierung Meloni.
Wer interessiert ist, schreibt mir einfach eine kurze E-Mail an sebastian@kurzgesagtitalien.de (Öffnet in neuem Fenster) – mit der Adresse, an die ich das Heft schicken soll. Die ersten vier erhalten jeweils ein Heft.
Wichtiger Hinweis: Ich verwende die Adresse ausschließlich für den Versand der Hefte und lösche sie danach sofort wieder.
A presto
Sebastian
Wer meine Arbeit an Kurz gesagt: Italien schätzt und sie unterstützen möchte, kann das am besten mit einer Mitgliedschaft tun.