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Warum mich wissenschaftliche Umfragen müde machen

Täglich erreichen mich Umfragen über Umfragen von nicht-behinderten Studierenden, die von mir alles über Behinderung, Pflege, Therapie usw. wissen wollen. Gut gemeint? Möglich. Aber auch nervig. Denn gut gemacht geht oft anders. Wissenschaft ist keine Einbahnstraße und Expertenwissen nicht immer kostenlos! Ein Text von Lela Finkbeiner und mir:

Es ist ein alltägliches Ritual, das nicht gerade zu meinen Leidenschaften gehört: Das Wegklicken von Mails. Nicht einmal antworten. Klingt arrogant. Ist aber eine Notreaktion, schließlich hat der Tag nur 24 Stunden. Denn ich empfinde es nicht als Privileg mit Umfragen zum Leben mit Behinderung überschüttet zu werden. Nicht, dass diese an sich blöd wären. Aber mich beeindruckt nicht nur, wie viele es sind, sondern wie sie daherkommen.

Lela Finkbeiner, eine Expertin für Diversitätsforschung, hat ihre Eindrücke von der Umfragenschwemme in einem Facebookpost (Öffnet in neuem Fenster) so beschrieben:

„Manchmal beschleicht mich das Gefühl, ihr denkt alle, die Welt hat auf Euch gewartet. Schmeißt einfach so Umfragen ungefragt ins Netz und wartet darauf, dass sich zahlreiche Leute auf Eure ellenlangen Texte und hunderte Fragen mit Freude melden, alle Welt es sehr spannend findet, was ihr da gerade tut. Wir werden tagtäglich mich solchen Anfragen überschwemmt und es werden immer mehr.“

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