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Noltes Notizen | 6. Mai 2022

Liebe KLup-Freund:innen,

in dieser Woche konnten wir gleich drei Mal erleben, welche Resonanz "Kirche-und-Leben.de" mit seinem Angebot auslösen kann. Davon muss ich euch erzählen.

Resonanz 1

Den Start machte bei uns am Dienstag der meinungsstarke Gast-Kommentar von Eva Maria Welskop-Deffaa, der Präsidentin des Deutschen Caritasverbands: "Suizidbeihilfe für alte und kranke Menschen: Gelegenheit macht tot" (Öffnet in neuem Fenster). Ihre Kernthese: Wo die Möglichkeit zum Suizid geschaffen wird, wo auch entsprechende Mittel verfügbar sind, da fällt auch eher die Entscheidung, sich das Leben zu nehmen. Darum fordert sie: "Der Gesetzgeber muss Schutz gewähren gegen gesellschaftliche Einwirkungen, die 'als Pression wirken'. Er muss verhindern, dass alte und kranke Menschen in Rechtfertigungssituationen geraten können, wenn sie Suizidangebote seitens Dritte ausschlagen wollen."

Frau Welskop-Deffaa ist nicht irgendwer, und der Deutsche Caritasverband schon mal gar nicht. Ihr Position ist stark und klar - und eine klare politische Ansage. Das sehen andere offenbar genauso. Darum hat die Katholische Nachrichtenagentur aus diesem Gast-Kommentar bei uns eine nachrichtliche Meldung bei sich gemacht. So erreicht unser Angebot viele andere Redaktionen in der Republik. Auch unsere Kolleg:innen von "katholisch.de" haben diese Meldung übernommen - und immer war (weil sauber und fair gearbeitet wurde) natürlich auch "Kirche-und-Leben.de" als Quelle genannt. Das hilft unserer Reichweite, macht unseren Namen weiter bekannt und gibt uns Aufmerksamkeit. Ein für uns wohltuender und wichtiger Aspekt - natürlich neben unserem Anliegen, auch über diesen Weg die Meinungsbildung in Kirche und Gesellschaft mitzuprägen.

Resonanz 2

Am Mittwochmorgen sind wir schon früh am Morgen mit einem äußerst beeindruckenden Interview in den Tag gestartet: Wir haben mit dem Ost-Experten und Friedensforscher Thomas Bremer, (Öffnet in neuem Fenster) Professor an der Katholisch-Theologischen Fakultät unserer Uni hier in Münster über den Beschluss der Bundesregierung gesprochen, schwere Waffen in die Ukraine zu liefern. Kann das für eine Friedensreligion wie das Christentum ethisch vertretbar sein? Sind Waffen per se verboten? Auch, wenn damit das Leben unschuldiger Menschen geschützt werden kann? Seine Aussagen, auch jene über die nach wie vor eher diplomatische Zurückhaltung von Papst Franziskus (im Unterschied zu den deutschen Bischöfen und der Evangelischen Kirche in Deutschland), den Aggressor Russland klar als solchen zu bennen, sind allemal erstaunlich. Erst recht jene über die Bewertung von Aufrüstung: "Die Bedrohung ist meiner Ansicht nach nicht die Aufrüstung, sondern, dass Russland sich nicht mehr an die internationalen Spielregeln hält, das Recht des Stärkeren durchsetzen und Interessenssphären definieren will. Darauf muss die Welt reagieren. Man kann bedauern, dass deshalb aufgerüstet wird. Diese Aufrüstung ist aber die Reaktion auf eine Bedrohung und nicht selbst die Bedrohung."

Dieses Interview wurde in gleich mehreren Meldungen von der Katholischen Nachrichtenagentur verarbeitet und weiterverbreitet. Und so kommt es, dass wir damit nicht nur bei den Kolleg:innen von "katholisch.de" und "domradio.de" zitiert wurden, sondern beispielsweise auch vom "Tagesspiegel" in Berlin und von "shz.de" (Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag mit Titeln von Flensburg  und Husum bis zu Nordfriesland mit Sylt etc.). Wir hatten offenkundig nicht nur den richtigen Riecher, was unseren Experten angeht, sondern auch damit, im richtigen Moment mit den richtigen Fragen ein absolut wichtiges Thema bedient zu haben. Das freut uns im Newsroom-Team ganz besonders.

Resonanz 3

Ebenfalls am Mittwoch hatten wir hohen Besuch im Haus: Wir durften Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe als Gast in unserer Redaktionskonferenz begrüßen (Öffnet in neuem Fenster). Wir machen das eigentlich öfter, dass wir mehr oder weniger prominente Persönlichkeiten, kirchliche Funktionsträger:innen oder fachliche Expert:innen zu uns einladen. Dabei geht es zum einen darum, miteinander ins Gespräch zu kommen. Ebenso wichtig ist uns aber das, was man im Printbereich "Blattkritik" nennt: Wir wollen von diesen externen Stimmen wissen, wie unser journalistisches Angebot draußen ankommt: Was gefällt? Was nicht? Worüber haben sie sich geärgert, was hat überrascht, was erfreut? Sind wir auf dem richtigen Weg? Und wir fragen: Worüber sollten wir Ihrer Meinung nach berichten?

Markus Lewe (oben in der Mitte, links von ihm unser Geschäftsführer David Rönker) nun ist nicht nur bekennender Katholik, sondern seit einem Jahr - und einiger Zeit Abstinenz - wieder Abonnent unserer Wochenzeitung "Kirche+Leben". Wir waren baff, wie hervorragend er vorbereitet war. Denn als Oberbürgermeister und zudem Präsident des Deutschen Städtetags dürfte er auch so gut etwas um die Ohren haben. Doch er packte tatsächlich eine ganze Liste von Ideen, Anregungen, Vorschlägen, Wünschen auf, worüber wir berichten könnten. Ich fand es beeindruckend, wie sehr er immer wieder betonte, dass es für ihn darauf ankommt, den Glauben als echten Schatz fürs Leben zu erfahren. Davon sollten wir mehr berichten. Und kritisch sollten wir bleiben. Das gefiel ihm nicht nur an uns, er drohte sogar: "Wenn Sie aufhören, kritisch zu berichten, bestelle ich sofort wieder ab." Die Sorge ist definitiv unbegründet, versprochen.

Es hat uns wirklich geehrt und gut getan, unseren Oberbürgermeister als so profunden Kenner der Kirchensituation und aufmerksamen Leser unserer Medien zu erleben. Von unserem digitalen Fortschritt zeigte er sich zudem mächtig beeindruckt. Völlig zurecht, möchte ich sagen ;-) 

Relevanz geht weiter!

So geht eine für uns spannende und sehr erfolgreiche Woche zu Ende. Natürlich sind diese drei Beispiele nur ein Ausschnitt dessen, was meine Kolleg:innen in diesen Tagen auf die Beine gestellt haben. Ich denke etwa an das Video von Marie-Theres Himstedt über eine Nachhaltigkeits-Expertin beim lokalen Caritasverband, ich denke an das Video von Michael Bönte über einen Kapuziner hier aus Münster, der nun schon mehrfach in der Ukraine war, um mitten in Bombenangriffen zu helfen, zu segnen, beizustehen. Ich denke an den pointierten Kommentar von Michael Rottmann heute Morgen über die Unterfinanzierung von Palliativmedizin.

Nächste Woche geht es übrigens gleich stark weiter: Am Dienstag etwa erwartet euch ein äußerst beeindruckender Gast-Kommentar von Stefan Leifert, den viele noch als ZDF-Korrespondenz in Brüssel kennen. Er stammt hier ganz aus der Nähe, aus Haltern am See, war in seiner Kindheit und Jugend "Kirche+Leben"-Bote. Jetzt fragt er danach, ob Medien die Grausamkeit des Krieges in der Ukraine auch so grausam zeigen dürfen. Seine Antwort ist ziemlich eindeutig.

Und fünf Religionslehrer:innen sagen in sehr persönlichen Statements, wie sie mit dem Frust und mitunter auch Anfeindungen in Sachen Kirche umgehen - und was ihnen dennoch Hoffnung gibt. Das Ganze haben wir gefragt, weil am Freitag nächster Woche neuen jungen Lehrenden die sogenannte Missio, die bischöfliche Beauftragung zum Religionsunterricht erteilt wird. Großartig, dass es sie gibt - nach wie vor und mit großer Begeisterung, aber auch mit manchem Loyalitätskonflikt.

Euch allen einen guten Abend, ein schönes Wochenende und herzliche Grüße!

Guet goahn!

Markus Nolte (Chefredakteur Online)

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