Have a merry little Christmas!
Und dann wird es unserer Autorin doch noch festlich ums Herz. Kurz vor Weihnachten fühlt sie, was sie fühlen sollte: besinnliche Hektik. Sogar Engel fliegen durch ihre Hütte.
Neulich Abend stand ich an der Supermarktkasse, während sich ein älterer Herr vor mir abhetzte, seinen Großeinkauf in Tüten zu verstauen. Zwischen Rotkohl und Bio-Eiern hob er plötzlich seinen Kopf, blickte zu mir rüber und entschuldigte sich für die kostbaren Minuten, die er mir raubte. Und ich antwortete wie ein friedvoller Buddha: „Nur keine Eile!“ Das schien ihn noch mehr zu stressen. Während er Knödelteig, Bratwürste und Schokolade hastig in seinen Jutebeutel stopfte, sagte er fast vorwurfsvoll: „Sind Sie etwa nicht im Weihnachtsstress?“ Nö, flüsterte ich ihm verschwörerisch zu, als würde ich ihm eine meiner größten Sünden beichten. Ich meine, wie kann man drei Tage vor Weihnachten so entspannt sein, als ginge einen dieser ganze Zirkus nichts an? Ich sah mich um und fragte mich ein bisschen überlegen, ein bisschen verwundert: Bin ich eigentlich die Einzige, die noch keine hektischen Flecken am Hals hat? Statt wie ein nervliches Wrack durch diese besinnliche Zeit zu hetzen, war ich seit Wochen so gechillt, als wäre ich gerade aus einer tiefen Meditation erwacht. Dabei vermisste ich ihn, diesen Zirkus. Diesen inneren Alarm, der dir aufgeregt zuruft: Bald ist Weihnachten!
Als ich meine Einkaufstüten mit krummem Mutterkreuz zum Auto schleppte, sah ich Lichterketten, die
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