Kein richtiges Reden im falschen?
Als jemand, der von Gemeinwohl und Gesellschaft spricht, darf man zwar mit Gott und der Welt reden, nicht aber mit der WELT. So zumindest die Meinung einiger meiner Mitstreiter. Ich widerspreche.
„Was mir etwa in der Corona-Krise gefehlt hat, war ein Sozialliberalismus. Bei Diskursteilnehmern wie Wolfgang Kubicki oder Christian Lindner ist der Individualismus insgesamt zur Parodie verkommen.“
„[...] [I]ch argumentiere durch aus dafür, dass man sich fragt, ob bestimmte Wünsche wie Autos oder Flugreisen überhaupt sinnvoll und ethisch legitim sind. Schon Epikur sagt sinngemäß: Wenn du einen Menschen reich machen willst, dann gib ihm nicht mehr Geld, sondern nimm ihm einen Teil seiner Begierden. Schadet meine kurzzeitige individuelle Bedürfnisbefriedigung allen anderen? Das sind Fragen, die wir uns stellen müssen.“
„Nichtsdestoweniger hat uns das kapitalistische System des letzten Jahrhunderts eingeredet, möglichst reich zu werden, weil Geld der Schlüssel zum Konsum sei – und angeblich der Schlüssel zum Glück. Wir leiten daraus das Fehlurteil ab, dass wir bloß unsere eigenen Bedürfnisse maximieren müssen, damit die Gesellschaft funktioniert. Dem ist keineswegs so.“
Weiterhin bin ich auf großer Freiheitstour durch deutsche Medien – und die Zeitung, die mein obiges „linksgrünversifftes“ Gerede veröffentlicht hat, heißt tatsächlich: WELT. Ich war erst verwundert über die Anfrage, stehe ich doch als informeller „Chefreporter Freiheit“ im diametralen Gegensatz zu Hausgrößen wie Anna Schneider.
Und auch sonst hat man im Ulfenbeinturm nicht nur Gutes über „meinesgleichen“ zu sagen:
Das Gespräch mit Dominik Lippe wurde dann nicht nur gut, sondern regelrecht produktiv. Dominik hat mein Buch aufmerksam gelesen und die richtigen Fragen gestellt – und allein die Zeichenvorgabe bedingt, dass lediglich ein Bruchteil unseres einstündigen Interviews erscheinen konnte. Was aber erschien, ist ein weiterer Text, der fundamentale autonomistische Missverständnisse kritisiert und gleichzeitig für Gemeinwohl-Politik und Wir-Perspektive eintritt. Ein Jan-Text also.
Und wie üblich kann man sagen: Gefällt nicht allen. Logisch: Mein Freiheitsbegriff mit Wir-Schwerpunkt gefällt jenen nicht, die ich kritisiere, angreife. Die Tempolimitgegner, die Klimakrisen-Kleinredner, die Habeckhasser. Komplett vorhersehbar, nachvollziehbar, gewöhnlich – business as usual. Hier ein kleiner Auszug der Kommentarspalten-Hansjürgens:
Nicht ganz so unglücklich, aber durchaus kritisch: Einige Menschen, die ich zu meinen Gleichgesinnten (Öffnet in neuem Fenster), zu meinen digitalen Freunden zähle:
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