Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein
Den heutigen globalen Klimastreik nehme ich als Anlass, darüber nachzudenken, warum wir uns falsch verstandene Freiheit nicht länger leisten können. 🗽
Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Hier unten, auf dem Boden der Tatsachen, bin ich direkt so frei, mich für den Ohrwurm zu entschuldigen. Wobei wir, bei genauer Betrachtung, seit geraumer Zeit in ernsthaft Reinhard-Mey-schen Zeiten leben: Die Freiheit, sie wird leidenschaftlich besungen! Allerspätestens seit Corona ist jedoch niemandem mehr so richtig klar, was dieser hehre Begriff überhaupt bedeuten soll. Wovon das liberale Lied handelt. Und ob es nicht vielleicht verboten gehört.
Der gute alte Freiheitsbegriff – irgendwo zwischen Böllerverbot, Tempolimit und Klimageklebe ist er in eine manifesten Identitätskrise geschlittert, ist aus allen Wolken gefallen, hat sich verabschiedet in die Midlifecrisis. Plötzlich ist niemandem mehr klar, was noch geht und was nicht; was man noch sagen darf; und womit man sich zum Affen macht, sich herauskatapultiert aus der zivilisierten Mitte.
Anders formuliert: Man wird ja wohl noch Dürfen dürfen. Oder... darf man? Während ich diese Zeilen schreibe, grölt draußen in der Ferne, gerade noch in Hörweite, eine Gruppe Besoffener den Ballermannhit „Layla“. Verunsichert, aber laut. Und so kann man die momentane Stimmung beschreiben. Verunsichert, aber laut. Keine Woche, ohne dass eine Partei der anderen „Verbotspolitik“ vorwirft. In regelmäßigen Abständen verkündet wer, Deutschland sei „längst eine Diktatur“. Ständig wird eine neue Freiheitssau durchs liberale Dorf getrieben. Und ganz wie der Berliner Sommerlochlöwe ist jede Sau gefühlt wichtig, gefühlt dringlich, gefühlt real.
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