Die Rettung der Demokratie & andere Kleinigkeiten

Während ich in meiner wohlverdienten Sommerpause bin und mir vermutlich jetzt gerade in diesem Moment an der französischen Atlantikküste einen trockenen Weißwein in die Rüstung schepper, unerreichbar für jede berufliche E-Mail, war ich zuvor so umsichtig euch folgenden Beitrag zu verfassen und ihn für heute zu terminieren. Um dem kalten Entzug entgegenzuwirken, der durch die kurzzeitige Absenz meiner Podcasts und Texte eintreten könnte, möchte ich euch ein paar Kollegen und Kolleginnen empfehlen, die ganz tolle, inspirierende Arbeit leisten.

Democracy Americana (Thomas Zimmer)

Thomas Zimmer schreibt über sich selbst (Öffnet in neuem Fenster):

“I am a historian at Georgetown University and my work focuses on the recent history of American democracy and its discontents, on the struggle over how much democracy, and for whom, there should be in America, and on anti-democratic tendencies and impulses on the American Right since the 1950s. I am currently working a book project in which I try to situate the rise of Trumpism in American history. I write a regular column for the US Guardian on all things American democracy past and present, and I am the co-host of the “Is This Democracy” (Öffnet in neuem Fenster) podcast, a weekly look at American politics, society, and culture through the lens of the ongoing struggle over whether or not the democratic experiment should finally be extended to all people regardless of race, religion, gender, gender identity, and sexual orientation – or rather be curtailed and abandoned.”

Ich war zunächst versucht, diesen Text zu übersetzen, aber dann fiel mir auf, dass man schon ein wenig Englisch können muss, um seine Texte zu lesen, denn Thomas schreibt sehr lesenswerte Texte über die amerikanische Politik und Gesellschaft, über Trumpismus und die Gefahr des Populismus - und das Ganze eben auf Englisch. Ich bin irgendwie über Bluesky auf sein Profil (@thomaszimmer.bsky.social (Öffnet in neuem Fenster)) gestolpert und anschließend auf seinen Newsletter; und ich habe es nie bereut. Teils lange, immer spannende Texte, die mir durchaus einiges mitgeben!

Adé AfD (Franzi von Kempis)

Franzi von Kempis (Öffnet in neuem Fenster) ist Autorin, Kommunikationsberaterin & Geschäftsführerin von Charta der Vielfalt (Öffnet in neuem Fenster) e.V. Sie schreibt Bücher wie Anleitung zum Widerspruch (Öffnet in neuem Fenster). Klare Antworten auf populistische Parolen, Vorurteile und Verschwörungstheorien (2019) und vor allem schreibt sie den Newsletter “Adé AfD (Öffnet in neuem Fenster)”, nach eigener Beschreibung:

Der “wir wollen alle Infos, Tipps, Argumente und Ideen, die wir kriegen können, um zu verhindern, dass Rechtsextreme an die Macht kommen”-Newsletter

Dort findet man Diskussionstipps ebenso wie Politanalysen - eine gute, lesenswerte Ergänzung für alle, die rechte Politik verstehen und ihr etwas entgegensetzen wollen.

Wie Rechte reden (Johannes Giesler & Maria Timtschenko)

Weil alle guten Dinge drei sind: “Wie Rechte reden (Öffnet in neuem Fenster)”. Wer mir schon länger folgt, kennt meine Steady-Kolleginnen von “Wie Rechte reden” schon und weiß, dass wir freundschaftlich verbunden sind.

“Wie Rechte reden” bietet Interviews, journalistische Interpretationen, Kommentare und insgesamt einen sehr genauen, kritischen Blick auf die Machenschaften der Neuen Rechten. Das Motto lautet:

Rechte Sprache verstehen – und den Kampf um die Demokratie gewinnen

Maria und Johannes kennen sich gut aus und schreiben ihre Texte mit Blick fürs Detail. Besonders mit den nahenden Landtagswahlen im Osten dürfen wir einige gute Beiträge erwarten:

Und wer eher der Zuhörtyp ist - ich habe die beiden neulich in meinem Podcast gesprochen, die Folge ist nach wie vor online:

Zu guter Letzt: Mein Podcast ist im August in Sommerpause - wer mich dennoch reden hören möchte, kann dies trotzdem tun, und zwar im Gespräch mit Gavin Karlmeier! In seinem Podcast "Haken dran" sprechen wir (Öffnet in neuem Fenster) über den Niedergang von Twitter, über Threads, über die Drosselung politischer Inhalte im Internet; und warum wir uns als Gesellschaft keinesfalls der Gunst irgendwelcher Milliardäre ausliefern sollten:

Auf YouTube sind wir ebenfalls:

(Ich behalte diesen Gesichtsausdruck nicht bei.)

Viele Grüße & grosses bises aus Frankreich (also, während ich das tippe, technisch gesehen noch aus Berlin, äh, na ja, ihr wisst schon),

Jan

PS: Ein paar Urlaubseindrücke gibts bestimmt in den Instagram-Stories (Öffnet in neuem Fenster)!

PPS: Schon ganz bald gehts weiter mit meinem Podcast (Öffnet in neuem Fenster), euch erwartet einiges. Ich habe jede Menge Zusagen spannender Gäste und freue mich auf viele weitere Gespräche über Politik & Gesellschaft! Herbst & Winter werden gut, zumindest podcastmäßig! :)