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Alte, gefährliche Thesen

Die Fotos auf dem Buchtitel – »Kinder beim Schneeräumen « und »Verkündung neuer Verhaltensregeln durch einen Angehörigen der Wehrmacht« – zeigen keine Kriegsgräuel, sondern Wehrmachtssoldaten, die in den okkupierten Gebieten der Sowjetunion für Recht und Ordnung sorgen. Sie sollen wohl die These des Autors untermalen, dass die erbarmungslose Besatzungspolitik lediglich das Resultat einer »kontinuierlichen Radikalisierung« war.

Klaus Jochen Arnold behauptet, dass die brutale Okkupation nicht »das Ergebnis ideologischer oder systematischer Vernichtungspläne« gewesen sei. Da zitiert er zwar NS-Ernährungsminister Backe, der schon vor dem Überfall eine rigorose Ausplünderung gefordert und gemeint hatte, dass der Hungertod von »zig Millionen« Menschen in Kauf genommen werden müsse, behauptet jedoch, dass die Wehrmacht wahrscheinlich von solchen Gedankengängen nicht unterrichtet war und es sich dabei »lediglich« um radikale Konzepte, aber um keinen allgemein verbindlichen Hungerplan gehandelt habe. Für die »Radikalisierung« der NS-Besatzungspolitik seien »die unerwartete Entwicklung der militärischen Operationen, die sich verschlechternde Nachschub- und Transportlage, die sowjetische Politik der ›Verbrannten Erde‹, die Entfesselung eines Partisanenkrieges im Rücken der Front, die Härte der Kämpfe sowie die Verschärfung des Klimas durch Verbrechen und Propaganda wesentlich « gewesen.

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Kategorie Krieg/Nazis

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