Rom
Michael Sommer ist ein deutscher Professor für Alte Geschichte. Er schreibt über die alten Römer. Sein neuestes Buch geht um die „Mordsache Cäsar“ im März 44 vor Christus.
Sommer schreibt: „Caesar war kein gewöhnliches Mordopfer. Als er starb, war er Diktator auf Lebenszeit, de facto Alleinherrscher über eine Republik, die schon keine mehr war, in der aber auch keine alleinigen Machthaber vorgesehen waren. Für viele war Caesar ein Hoffnungsträger, eine Lichtgestalt. Für andere war er ein Tyrann.“
Sommer versucht die vollkommen verworrenen Familienverhältnisse im alten Rom zu entwirren, was durchaus sehr schwierig ist. Es geht dabei nicht nur um die letzten Tage des Diktators, wie der Untertitel des Buches vermuten lässt, sondern darum, dass die Geschichte von Caesars Ermordung schon lange vor seiner Geburt begann. Der Mythos vom Sturz des letzten Königs um 500 vor Christus wurde zum Gründungsnarrativ der Republik und führte zu einem starken Widerstandswillen der Römer gegen Tyrannen. Die Gegner Caesars stellten das Attentat deshalb als Tyrannenmord gegen jegliche Willkürherrschaft dar.
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