Von Berlusconi zu Meloni
Der Historiker Michael Braun ist Italien-Korrespondent der taz und Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rom. In seinem Buch „Von Berlusconi zu Meloni. Italiens Weg in den Postfaschismus“ geht er der Frage nach was der Wahlsieg Melonis für Italiens Demokratie und für die Zukunft Europas bedeutet.
Bereits 1994 war in Italien das traditionelle Parteiensystem zusammengebrochen, als ein durchgängiges System an Schmiergeld-Zahlungen von Politikern und Unternehmern aus dem ganzen Land öffentlich wurde. Der rechte Populist Silvio Berlusconi nutzte die Gunst der Stunde. Obwohl er in unglaubliche Skandale verstrickt war, wurde er mehrfach wiedergewählt.
Ob in den Niederlanden, in Frankreich und möglicherweise bald auch in Deutschland, überall in Europa rütteln Rechtsextreme an den Pfeilern der Demokratie. Bei den Parlamentswahlen in Italien aber holte Giorgia Meloni 2022 das Schreckgespenst des Faschismus zurück. „Fratelli d’Italia“, als Nachfolgerin der neofaschistischen „Movimento Sociale Italiano“ im Jahr 2012 gegründet, ist die erste westeuropäische Partei, die in direkter Linie zum Faschismus steht und nun regiert.
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