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Zahltag im ViWo. Wer zu lange auf Kredit lebt, bekommt irgendwann hässliche Mahnungen

Und ich wäre nicht ich, wenn ich nicht schon einen Plan hätte, was jetzt zu tun ist.

Heute geht es nicht ums Geld. Heute geht es um meinen Körper. Den ich – wie so viele von euch – im Laufe meiner Mutterschaft ausgebeutet habe. Denn das ist das "Über die eigenen Grenzen gehen" letztlich. Kredit an der eigenen Gesundheit, mental wie physisch. Und irgendwann streikt das System.

Ich habe somit sozusagen schon mehrere Mahnungen erhalten. Mehrere Burnouts, Phasen von alle paar Monate ein Colitis-Schub, nicht zu vergessen der heftige Haarausfall. Dann hätten wir da noch die Anxiety, die sich vor allem im letzten Jahr ganz schön aufgeblasen hat. Ach und häufigere Overloads natürlich an vorderster Front. Meine Meltdowns sind nach wie vor glücklicherweise selten, aber ich will hier mal nichts beschreien.

So viel ich mit meinen Neurodivergenzen auch erklären kann, sie sind nicht Ursache, sie sind nur Katalysator.

Jenseits der Grenzen = Kredit

Über meine Grenzen gehen, das bedeutet: In Stresssituationen bleiben (müssen), auch wenn die Stresshormone schon through the roof sind. Was wiederum sowohl dem mentalen Gleichgewicht entgegenwirkt als auch dem Körper zusetzt, denn der muss den Mist ja irgendwie überbrücken (besagter Kredit) und/oder wieder abbauen.

Über Grenzen gehen, das bedeutet zu wenig und/oder zu schlechter Schlaf (der einen Großteil des Kredits zurückzahlen könnte), zu wenige sensorische Pausen (die ebenfalls rückzahlen) und zu schlechtes Essen, was im besten Fall weder einzahlt noch weiter belastet, aber wenn ich ehrlich bin, dann habe ich es vor allem im letzten Jahr nur noch geschafft zumindest das zu wählen, was nur kleine Kredite bedeutet hat, nicht direkt ganz große. Will heißen, viel zu viel Zucker und schlechte Fette, zu wenige Nährstoffe, aber wenigstens hab ich mich von meinen Unverträglichkeiten weitestgehend weiter ferngehalten.

Über Grenzen gehen, heißt auch weiter heben, bücken, machen, tun, auch wenn der Körper schon lange nach einer physischen Pause ruft. Und das geht auf Kredit beim Bewegungsapparat, der gleichzeitig keinen passenden Input bekommen hat, um sich muskulär zu erhalten oder gar zu wappnen.

Es ist Sonntag, nach Mitternacht und ich kann nicht schlafen,

weil ich eben noch das recherchiert habe, was ich schon die ganzen letzten Wochen als ungutes Gefühl im Bauch mit mir rumgeschleppt habe und ich denke, ja, es ist jetzt eben nicht mehr "nur" Colitis, Haarausfall, Overloads, öfter Rückenschmerzen und der daily Reminder, dass ich die Mahnungen ignoriere in Form von mal mehr mal weniger heftiger Akne (primär Rücken, aber mittlerweile auch vermehrt Gesicht, Kieferlinie und Dekolltee und Schultern).
Zu gesteigertem PMS haben sich jetzt schon zwei Zyklen mit Hypermenorrhoe gesellt – und das ist als chronische Eisenmangelpatientin das letzte, was ich brauchen kann. Ich habe eine Zyste am Eierstock, was bei mir typisch unter Kortison ist, nur dass ich keines genommen habe in letzter Zeit, was aber evtl. zu meinem Cortisolspiegel (aka Stresspegel) passt. Die gingen bisher immer von allein weg, sobald "sich die Lage beruhigt hat". Ich lache einmal kurz und zynisch.

Und dann ist da noch was, was eventuell nur sehr aufmerksamen Leuten unter euch aufgefallen ist. Mir auf jeden Fall. Bitte nicht falsch verstehen, es geht hier nicht ums sich dünne machen in Form einer Essstörung, aber ich verstehe, wenn das jetzt triggern kann.

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