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Geht es auch ohne Agentur?

Inke Hummel (Öffnet in neuem Fenster) veröffentlicht in diesem Herbst ihr 16. Buch, alle mit Verlag, alle ohne Literaturagentur. Interessierte Neu-Autor*innen fragen bei ihr immer wieder nach, welche Agentur sie vertritt, und sind dann überrascht, dass es keine ist. Für Euch hat Inke notiert, warum sie ihre Kinderbücher und Ratgeber ohne Agentur auf den Weg gebracht hat, wie das funktioniert hat und wann sie doch über eine Agentur nachdenken würde.

Sichtbar, prägnant und kontaktfreudig

Meinen ersten Vertrag für einen Elternratgeber bei humboldt (Öffnet in neuem Fenster) habe ich ohne Literaturagentur bekommen. Einerseits hatte ich das Glück, dass der Verlag durch den Bindungsträume-Blog (Öffnet in neuem Fenster) auf mich, meine Themen und meinen Schreibstil aufmerksam geworden ist. Und zeitgleich lernte ich zufällig eine Verlagsscoutin auf einer Bloggerveranstaltung kennen und konnte mich auch gleich persönlich vorstellen.

Nur kurze Zeit später kam der erste Vertrag bei edition claus (Öffnet in neuem Fenster) für ein Kinderbuch dazu. Hier war ich durch die Rezensionen auf dem Blog und meine Social-Media-Präsenz bekannt und habe einfach mal mein Glück versucht.

Und noch ein wenig später lernte ich auf einer Familienveranstaltung im ungeplanten Gespräch jemanden vom Beltz Verlag (Öffnet in neuem Fenster) kennen. Aus diesem Kontakt entstand nach langen Versuchen und intensivem Dranbleiben auch ein Vertrag.

Du glaubst, so viel Glück kann ja nicht jeder haben? Ja und nein. Der Zufall war mir sehr wohlgesonnen, aber ich hatte auch einiges im Gepäck, was du auch kannst:

  • Werde sichtbar

… und unverwechselbar in Social Media! Verkauf nicht nur irgendein Produkt und verfolge allgemeine Werbestrategien, sondern zeig dich und deine Persönlichkeit: Wer bist du? Welche Meinungen vertrittst du? Mit welchen Themen kennst du dich gut – besser als andere – aus?

Interagiere auch mit den Menschen dort, damit du nicht einer oder eine von vielen bleibst, sondern für sie Gestalt annimmst.

  • Gehe auf Veranstaltungen,

… Messen, zu Vorträgen, wo Verlage vor Ort sind, und trau dich, die Menschen anzusprechen. Auf den klassischen Buchmessen sind alle sehr verplant. Besser sind kleinere Events, wo man spontan ins Gespräch kommen kann. Bring keine 100 Seiten Manuskript mit, sondern lieber ein paar kurze, knackige Daten.

  • Kontaktiere Autor*innen,

… die dir sympathisch sind. Viele sind sehr hilfsbereit und erklären dir Abläufe, geben Kontakte weiter und sprechen mit dir auch über Verlagskonditionen, damit du Angebote einschätzen kannst.

  • Lies dich gut auf den Homepages der Verlage ein,

… wofür sie stehen und was sie sich von angehenden Autoren und Autorinnen wünschen – und was nicht.

  • Nutz ggf. eine Schreibberatung wie die von Katharina,

… um deine Idee marktreifer zu bekommen. Du brauchst nicht unbedingt eine Literaturagentur, um deine Idee präsentieren zu können. Und wenn ein Verlag begeistert ist, helfen dir die Mitarbeiter*innen dort dabei, dein Konzept und dein Manuskript so zu gestalten, wie es zur Zielgruppe passt.

Markant und langfristig

Die meisten Autor*innen, gerade im Ratgeber- aber auch im Kinderbuch oder Belletristikbereich, möchten gern mehr als ein Buch schreiben, ein Autor*innen-Image oder eine Marke aufbauen. Dabei kann eine externe Beratung durch eine Agentur behilflich sein, gerade wenn es immer wieder je nach Angebot zu Verlagswechseln kommt, ist so eine Konstante an der Seite sicher gut.

Ich hingegen bin Fan von der Konstante „Verlag“, denn auch dort ist es möglich, sich zu entwickeln und in Sachen Image und Marke beraten zu werden. Schließlich wird man über die Zeit wirklich ein Team und kann eine persönliche Marke entwickeln. Da ist eine Agentur dann wirklich keine notwendige Zwischeninstanz mehr.

Doch zu unsicher?

Und wenn du das Gefühl hast, diese Expertise fehlt dir zu sehr (an welcher Stelle auch immer: Verlagssuche, Produktschärfung, Vertragsverhandlung), dann ist mein Weg vielleicht nicht deiner. Kommst du schon seit zu langer Zeit bei keinem Verlag weiter, kann eine Agentur oder auch eine Schreiberatung wie die von Katharina das Richtige für dich sein.

Die richtige Agentur zu finden, kann allerdings auch gar nicht so einfach sein und der Verlagssuche ähneln. Und: Auch die Agenturen haben umfangreiche, undurchsichtige Verträge.

Mein Resümee

Es geht auch ohne. Du kannst es versuchen und ggf. ja immer noch deine Strategie ändern. Ich würde es wohl tun, wenn ich an ein Buch glaube und meine Verlage mir einen Vogel zeigen, um eine weitere Meinung zu bekommen oder vielleicht einen anderen passenden verlegerischen Partner zu finden. Oder wenn ich im Genre Belletristik aktiv würde – das ist nämlich immer noch ein Buch mit sieben Siegeln für mich.

Folge Inke auf Instagram (Öffnet in neuem Fenster), wenn du noch mehr über ihre Autorinnenkarriere und ihre Themen erfahren möchtest!

Danke, dass du dir heute für Inkes Text Zeit genommen hast.

Katharina & Inke