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Alles nur eine Phase

Die Mondphasen

Wenn mir jemand in der Schreibberatung sagt: „Ich habe Probleme beim Schreiben!“, dann frage ich nicht unbedingt: „Welche?“, sondern manchmal auch: „Wann?“

Gemeint ist damit nicht, ob es morgens oder abends schwieriger ist – auch wenn das eine Rolle spielen kann. Sondern ich will wissen, an welchem Punkt im Schreibprozess die Schreibprobleme auftauchen.

Die Phasen des Schreibens

Denn schreiben ist mehr als reine Textproduktion. Der Schreibprozess beginnt schon früher, nämlich bei der Ideenfindung und Planung, und geht auch nach der ersten Version eines Textes noch weiter. In all diesen Phasen können Probleme und Schreibblockaden auftauchen. Und manchmal beeinflussen Schwierigkeiten in einer Phase das Arbeiten in anderen.

Die Ursache von Schreibblockaden

Das heißt: Manchmal kommst du nicht ins Schreiben, weil die Angst vor der Überarbeitung dich lähmt. Oder du verlierst dich in endlosem Planen und Recherchieren, weil du nicht weißt, wie du mit dem Schreiben beginnen soll. Die Probleme liegen dann in der folgenden Phase und blockieren dich quasi präventiv.

Oder umgekehrt: Vielleicht hast du unzureichend recherchiert, nicht zielführend strukturiert oder deine Idee trägt dich nicht durch den gesamten Text. Dann solltest du einen Schritt zurückgehen.

Man muss also etwas Detektivarbeit leisten, um herauszufinden, was eine Schreibblockade auslöst. Nicht immer liegt das Problem im aktuellen Schreiben!

Um solche Schwierigkeiten zu vermeiden, kannst du

  • dir die Phasen deines Schreibprozesses bewusst machen: Ideenfindung, Recherche, Strukturierung, Textproduktion, Überarbeitung

  • dir überlegen, welche Phasen dir leichter oder schwerer fallen

  • deine Stärken und Schwächen in den einzelnen Phasen reflektieren

  • dir für die Phasen, die dir nicht so leicht von der Hand gehen, einen Plan machen

  • deine Wissenslücken für einzelne Phasen schließen

  • und dir vielleicht auch Hilfe holen.

Dein individueller Weg

Schreiben ist etwas, was man mit Übung, Geduld und Erfahrung verbessern kann. Und zwar alle Phasen. Sei nachsichtig mit dir und erlaube dir, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Suche aktiv nach Feedback und sei offen für Veränderungen und Anpassungen in deinem Schreibprozess.

Der Schlüssel zum erfolgreichen Schreiben liegt darin, den eigenen Schreibprozess zu verstehen und anzuerkennen, dass es keine Einheitslösung gibt. Jede und jeder Schreibende hat eine eigene Herangehensweise, und was für den einen funktioniert, muss nicht unbedingt für die andere passen. Es ist ein ständiger Lernprozess, in dem man seine Methoden und Techniken anpasst und verfeinert.

Ich war diese Woche faul

Dieser Newsletter ist anders als die vorherigen. Zum einen, weil er sich nicht ausschließlich aufs Ratgeberschreiben konzentriert, sondern das Schreiben allgemein in den Fokus nimmt. Zum anderen, weil  ich dafür einen Blogartikel von mir recycelt habe.

Das entspricht nicht meinem Anspruch. Aber während ich diesen Text tippe, ist meine To-do-Liste lang und die Ferien stehen hier in Bayern kurz vor der Tür. Das heißt ich musste pragmatisch an die Sache rangehen.

Dafür gibt es für euch zu diesen Gedanken einen sehr viel ausführlicheren Artikel: Schreibblockaden? Kenne deinen Schreibprozess! (Öffnet in neuem Fenster)

Und nächste Woche einen Gastbeitrag, auf den ich mich selbst sehr freue, weil er ein Thema behandeln wird, zu dem auch ich noch eine Menge lernen kann.

Danke, dass du dir Zeit für meinen Text genommen hast.

Katharina