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Tel Aviv und immer noch an Wunder glauben

Um es mit den Worten von Susan Sontag zu sagen, „ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.“ So geht es mir oft. Nicht nur, seit ich vor mehr als 15 Jahren nach Israel gezogen bin, sondern auch schon davor. Ich habe selten länger als vier Wochen das Gefühl, am richtigen Ort zu sein. Mein Problem: Ich liebe die Sicherheit, aber lebe die Sehnsucht. Egal, wo ich Abend für Abend ins Bett gehe, oft frage ich mich am nächsten Tag, ob es vielleicht irgendwo ein anderes Leben gäbe. Ein leichteres. Ein besseres. Ein glücklicheres.

In den letzten anderthalb Jahren (oder wie wir Israelis Zeitrechnung nun ausdrücken: seit dem 7. Oktober), befinde ich mich in einem merkwürdigen Doppelleben. Denn eigentlich war ich vor dem 7. Oktober so glücklich an einem Ort, wie vielleicht noch nie zuvor. Ich fühlte mich endlich völlig angekommen, sowohl in meinem Leben, als auch an dem Ort, in dem ich es lebte, Tel Aviv. Hatte ich vorher Jahre damit zugebracht, mich zu fragen, wie das Leben wohl an allen möglichen Orten wäre (geradezu eine Obsession befiel mich wochenlang mit Australien, genauer gesagt, Byron Bay, ein Ort, an dem ich NOCH NIE war, aber der mir über die Instagram-Seite von Courtney Adamo, zum Traumlebensmittelpunkt wurde), ging ich vor dem 7. Oktober viele, viele Monate abends ins Bett und wusste: Ich bin endlich da, wo ich immer sein wollte. Mein Leben war nach der Trennung vom Vater meiner Kinder sortiert, ich hatte eine neue Liebe gefunden und erlebte und durchstreifte Tel Aviv so leidenschaftlich und begeistert wie vielleicht nie zuvor. Endlich, endlich fühlte ich mich pudelwohl in meiner Heimat. Dann kam der 7. Oktober und warf alles um. So wohl ich mich immer noch in meiner Stadt fühlte, in meiner Wohnung, mit meiner kleinen Familie und meinen Freunden, so furchtbar

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