Diese Woche: Einmal DJ sein und die wichtige Frage, Tiere essen ja oder nein?
Liebe Leser:innen,
Krisenzeiten bringen Krisenkongresse hervor, soweit so wenig verwunderlich. Wohltuend allerdings und doch ein kleiner Anlass zum erfreuten Wundern war für uns der Journalismustag der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) vergangenen Samstag im Verdi-Haus. Einen ganzen Tag lang wurde über die Frage diskutiert, was der Journalismus zum Wohle der von Autoritarismus, Desinformation und multiplen globalen Krisen bedrohten Demokratie tun kann und soll. Beeindruckt hat uns der positive Auftakt von Keynotespeakerin Elisabet Niejahr, langjährige ZEIT-Redakteurin, seit fünf Jahren Geschäftsführerin des Bereichs „Demokratie stärken“ der Hertie-Stiftung. Statt zu grummeln und schwarzzusehen, hatte sie handfeste Vorschläge im Gepäck. Sie lauten, frei formuliert, in etwa so:
Kolleg:innen, erklärt doch bitte euren Job den Leuten genauer. Was zum Beispiel macht eine gute Recherche aus? Kann doch nicht sein, dass die Menschen mittlerweile Unternehmern mehr vertrauen als der Presse. Oder: Go local. Schaut mal nach Plön statt Kreuzberg, zeigt welch’ Zauber in einer Bezirksverordnetenversammlung in Pinneberg liegen kann. Oder: Seid individualistisch und kollektivistisch zugleich, schreibt mehr über Teams, die gemeinsam was wuppen, weg vom Hang zum einzelnen Gesicht. Ergreift Partei für die Demokratie, aber seid überparteilich zugleich. Übt euch in Demut. Demokratie ist ein kollektiver Lernprozess, auch für die Presse. Und: Seid – bei aller notwendigen Kritik – konstruktiv, sucht vielversprechende, lösungsorientierte Ansätze, statt stets das Haar in der Suppe. Auch in der Politik.
Selten hat ein Kongress so inspirierend begonnen. Uns hat’s beflügelt, einige Vorschläge schauen wir uns sicher mal genauer an – konstruktiv, wie immer.
Ein krisenfreies Wochenende,
eure Good Impact Redaktion
Schwerpunkt
Tiere essen, ja, nein?
Ich war 11 Jahre alt als ich beschloss: Fleisch esse ich keins mehr. Im tiefsten Bayern eine Herausforderung – bei meiner Familie standen Zwiebelrostbraten und Grillhendl auf dem wöchentlichen Menü, meine Oma ist bis heute der Meinung, Wurstsalat zähle doch gar nicht als Fleischspeise. Bis Mitte 20 zog ich das Vegetarier-sein erfolgreich durch. Die Jahre darauf war ich dann mal Pescetarier, aß hier und da ein Thunfisch-Steak, ein paar Wochen lang probierte ich mich als Veganerin aus, heute gerät mir alle paar Monate mal ein Mitternachts-Döner in die Finger oder ein Stück Schnitzel unter die Gabel. Dann folgt das schlechte Gewissen – und immer wieder die Frage: Soll man Tiere heute noch essen? Was ist der richtige Weg? Gibt es überhaupt einen? Meine Kollegin Anja Dilk und ich haben mit Expert:innen gesprochen, unter anderem einer Jägerin, einem Ethnologen, einer Tieraktivistin, einer Philosophin, einem Ex-Metzger und sie gefragt: Fleisch essen und oder nicht und wie begründet ihr das?
Madeleine Londene, Good Impact Redakteurin
Diese Ausgabe im Abo erhalten
🎁 Diese Ausgabe zum Abo-Start erhalten
❤️ Ab 3 € / Monat
📖 Jederzeit kündbar und flexible Laufzeit
Mein erstes Mal…
als Flinta DJ
Tresor, Watergate, Berghain – egal wo, egal wann, immer habe ich nach vorn geschielt, neugierig, ein wenig sehnsüchtig, zu diesen licht- und nebelumwolkten, betoncoolen Leuten an den Turntables und Laptops. Wie sich das wohl anfühlen muss, Dirigent:in der movenden Menge zu sein, sich von Stück zu Stück fallen zu lassen, nach der besten Komposition zu suchen, den optimalen Übergängen, Wechseln in Rhythmus, Stimmung, Drive. Aber nie hätte ich mich getraut. Klar, seit einigen Jahren gibt es mehr weibliche DJ, aber immer noch ist Musikauflegen eine Männerbranche. Unserer Praktikantin Mona Gnan ging es genauso. Sie wollte schon lange mal hoch aufs Pult. Dann stieß sie auf den Flinta-Workshop: DJ-lernen für Frauen und queere Menschen. Traut euch. Super, haben wir gesagt. Probier‘s aus und schreib‘ ein erstes Mal für uns auf. Drei Wochen später stand sie selbst an den Turntables.
Anja Dilk, Good Impact Redakteurin
Wir wünschen dir ein schönes Wochenende!
Vielen Dank für dein Interesse an unseren Inhalten. Wir hoffen, wir haben dich diese Woche gut unterhalten, motiviert oder zu Neuem inspiriert! Hab’ einen guten Start ins Wochenende!
Wenn du noch mehr von uns lesen möchtest, empfehlen wir dir unser aktuelles Heft (Öffnet in neuem Fenster). Hast du Ideen, Anregungen oder Kritik für diesen Newsletter oder unser Heft? Schreib uns gern unter redaktion@goodimpact.eu (Öffnet in neuem Fenster).
Spread the word! Falls du jemanden kennst, der sich über diesen Newsletter freuen würde, leite diese Mail doch einfach mal weiter – hier (Öffnet in neuem Fenster) geht es auch direkt zur Anmeldung für unseren Newsletter.