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Wahnsinn!

Ich schleiche seit Tagen um meinen Computer herum. Ich bin total nervös. Dabei seid Ihr es doch. Wir kennen uns doch schon. Ihr seid, ohne dass ich etwas gepostet habe, schon dreißig zahlende Mitglieder geworden. Irre.

Aufgeregtheit und Nervosität gehören dazu, wenn etwas Neues beginnt. Ich bin froh, dass Ihr mir so viel Vertrauen entgegen bringt, Jahresabos abzuschliessen, obwohl noch nicht ein einziger Post hier existiert. Danke dafür. (Die Jahresabos geben mir wahnsinnige Sicherheit, so lange ich ängstlich bin, bleibt das so, dann kann ich ruhiger atmen.) Ohne dass Ihr mich abonniert, wäre es ein leichtes, zu kneifen. Das Projekt zu verschieben, den Traum nur im Kopf zu haben, auf bessere Zeiten zu warten, mich irgendwie anders abzusichern und in Entschuldigungen zu flüchten, auch mir selbst gegenüber.

Nö. Einfach nö. Es ist jetzt so weit! Ihr glaubt an mich, das bestätigt mich, es selbst tun zu können.

Ich bin leicht panisch, aber jetzt geht es los. Fortschritt braucht Mut. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Zum Verlieren ist eh nichts mehr übrig. Ich hab schon ganz anderes geschafft.

Wie kam es dazu?

Ich bekomme ab Januar keinen Unterhalt mehr. Eine Situation, die mir Gedanken macht. Solche von der Sorte, dass mir flau im Magen wird. Ich weiss das seit etwa Juli. Ziemlich leise hat da schon eine kleine, schwache Stimme in mir genuschelt, dass sie keine Lust mehr darauf hat, von irgendwem abhängig zu sein. Ich hab sie kaum verstanden und lieber nicht genau hingehört. Ein paar Wochen lang hat sich das Stimmchen immer mal gemeldet und ich hab es gekonnt ignoriert, bis es an Kraft gewonnen hat und lauter wurde.

Anfang Oktober, ich lag mit meiner ersten Coronainfektion zwei Wochen lang richtig flach, kam Post von der Krankenkasse: ein dicke Rechnung, die endgültige. Da ist das Stimmchen, inzwischen eine Stimme, plötzlich zum Monster geworden. JETZT REICHTS! hat sie gebrüllt. Das hat mich ziemlich beeindruckt. Auf der Suche nach einem Minijob, wenigstens einem Anfang, irgendwas, egal, kam es mir plötzlich wie ein Blitzschlag. Ich möchte nicht, ICH WILL, dass dieses Steady, mit dem ich mich nicht auskenne, mindestens mein Minijob wird. Damit ich die Krankenkasse selber zahlen kann. Und den ganzen Rest auch!

Es ist auch kein Problem, dass ich mich nicht auskenne. Im Laufe eines Lebens macht man vieles, was man nicht kann einfach so lange, bis man es kann. Laufen, Sprechen, Führerschein, Kinderkriegen,...

Es ist völlig in Ordnung, den Weg, den ich sowieso nicht gehen wollte, auf dem ich irgendwie, aber unfreiwillig, gelandet bin, zu verlassen. Es ist total gut, einfach zu vertrauen und loszulassen.

Dafür ist Herbst. Die Bäume zeigen uns, mit ihrer Farbenpracht, wie schön es sein kann, loszulassen. Sich nackig zu machen, Transformation und Wachstum zu erlauben, um im Frühjahr stärker und schöner erneut zu strahlen. Dies jetzt ist die Zeit.

Ich habe so viel erlebt in den letzten Jahren. Mehrere Tage Stellenanzeigen studierend, musste ich feststellen, es ist nichts dabei, was noch zu mir passt, was ich mir vorstellen könnte. Ausserdem mache ich doch die Ausbildung als Integrative Nutrition Health Coach. Das habe ich ab Dezember pausiert, bin aber im Sommer wieder eingestiegen. Also.

Jetzt ist die Zeit. Jetzt, jetzt, jetzt! Worauf warten?

Alle, die schon im Boot sind können am Wochenende den sutschigsten Zitronenkuchen der Welt nachbacken, bekommen das so oft nachgefragte Rezept für das Superbrot, und Regenbogen Inspiration.

This is the beginning.

Liebst,

Eure Ginka

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