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💊 Brauchen wir wirklich Nahrungsergänzungsmittel?

Nahrungsergänzungsmittel (NEMs) boomen. Vom Vitamin-D-Tropfen bis zum Multi-Komplex in Kapselform – kaum jemand, der heute nicht „vorsorgt“. Doch was, wenn wir dadurch mehr stören als stärken?

🔄 Wenn Supplements das Gleichgewicht stören

Unser Körper ist ein fein abgestimmtes Regulationssystem. Jeder Nährstoff beeinflusst andere – oft in komplexen Wechselwirkungen. Wer z. B. Eisen supplementiert, beeinflusst zwangsläufig Zink, Kupfer und Magnesium.
Vitamin D braucht Vitamin K2, und beides greift in den Calciumstoffwechsel ein.
Isolierte Gaben können das sensible Gleichgewicht stören – besonders, wenn dauerhaft und unreflektiert eingenommen.

🥣 GAPS arbeitet mit Lebensmitteln – nicht mit Präparaten

Das GAPS-Protokoll ist kein Supplement-Programm. Es nutzt kraftvolle Lebensmittel wie Fleischbrühe, Eigelb, fermentierte Produkte und Rohmilch, um den Körper zu nähren, zu regulieren und aufzubauen.
Die Idee: Der Körper bekommt, was er braucht – in natürlicher, vollständiger und bioverfügbarer Form.

🌱 Artgerechte Ernährung versorgt uns – fast vollständig

Wer nährstoffdicht isst, keine Angst vor Fett hat und fermentierte Produkte regelmäßig integriert, deckt den größten Bedarf in der Regel gut ab.
Einzige mögliche Ausnahmen:

  • Jod, da Meeresalgen, Fisch und SchilddrĂĽsengewebe kaum mehr gegessen werden

  • Kupfer, da Tiere kupferarm gehalten werden und Innereien selten verzehrt werden

Auch hier gilt: Gezielte Ergänzung über natürliche Quellen ist der bessere Weg.

🌍 Was ist mit Jod, Kupfer – und der „leeren Erde“?

Oft heißt es: Unsere Böden seien ausgelaugt, das Gemüse enthalte kaum noch Nährstoffe – wir müssen supplementieren.
Die Wahrheit ist wie so oft: nicht schwarz-weiĂź.

Ja, durch jahrzehntelange Monokultur und Kunstdünger-Nutzung sind viele Böden mineralstoffärmer geworden – besonders bei Spurenelementen wie:

  • Jod: Kommt natĂĽrlicherweise nur in Meeresnähe vor. Inlandböden sind extrem jodarm. FrĂĽher half der Verzehr von Meeresfisch, Algen oder SchilddrĂĽsengewebe – heute selten.
    → Hier kann gezielte Zufuhr über naturbelassene Algen oder jodhaltige Tierprodukte sinnvoll sein.

  • Kupfer: Weidearme Tierhaltung, zinkreiche Futtermittel und fehlende Innereien auf dem Speiseplan fĂĽhren zu geringer Aufnahme.
    → Innereien, Muscheln, dunkle Schokolade oder Kakao sind natürliche Kupferquellen – sofern verträglich.

Weitere potenziell kritische Mineralstoffe:

  • Selen: In Mitteleuropa teils stark bodenabhängig. Enthalten in Eiern, Innereien, Butter, Knoblauch, Fisch und ParanĂĽssen.

  • Magnesium: Bedarf steigt bei Stress, Fasten, Sport. Oxalatreiche Ernährung (z. B. Spinat, Mandeln) kann die Aufnahme hemmen.

  • Zink: Wichtig fĂĽr Immunfunktion, Haut, Hormone. In Fleisch, Austern, fermentierten Lebensmitteln gut verfĂĽgbar.

Aber: Der Schlüssel liegt nicht im ständigen Ergänzen, sondern im Wiederherstellen natürlicher Versorgungsketten: lebendiger Boden, traditionelle Lebensmittel, funktionierende Verdauung.

🩸 Blut als Momentaufnahme – und nicht mehr

Viele verlassen sich auf Blutwerte, um ihre Nährstoffversorgung zu beurteilen. Doch dabei gibt es entscheidende Unterschiede:

  • Serumwerte zeigen nur den frei zirkulierenden Anteil eines Nährstoffs – das, was gerade „unterwegs“ ist

  • Vollblutanalysen beziehen auch Blutzellen mit ein und geben ein differenzierteres Bild

Trotzdem gilt: Das Blut ist primär ein Transportmedium – was dort gemessen wird, sagt wenig darüber aus, was wirklich in den Zellen ankommt.
Ein scheinbar guter Blutwert kann eine intrazelluläre Unterversorgung überdecken – oder durch kurzfristige Umverteilungen verfälscht sein.
Besonders bei Entgiftung, Fasten oder Infekten ist die Aussagekraft eingeschränkt. Der Blick muss immer ganzheitlich sein.

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Kategorie Wissen & Impulse

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