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13.579 Steine für das Rathaus

Der detailgetreue Nachbau des Hedelfinger Bezirksrathauses besteht aus 13.579 Legosteinen. Foto: Jürgen Brand
Der detailgetreue Nachbau des Hedelfinger Bezirksrathauses besteht aus 13.579 Legosteinen. Foto: Jürgen Brand
Die Lego-Ausstellung im Alten Haus in Hedelfingen ist für kleine und große Lego-Fans gleichermaßen beeindruckend, vor allem die originalgetreuen Nachbauten von Bezirksrathaus, Altem Haus und Alter Schule.

Von Jürgen Brand

Der Eiffelturm, stolze 1,50 Meter hoch, 10.000 Steine schwer; die Londoner Tower Bridge, nicht so hoch, aber einen Meter breit und mit halb so vielen Steinen auch deutlich leichter; oder der Liebherr LR 13000 Raupenkran mit seiner filigran ausgetüftelten Technik - diese Lego-Bauwerke und -Konstruktionen beeindrucken seit Dezember die Besucher im Alten Haus in Hedelfingen. Absolute Höhepunkte sind aber drei wirklich einzigartige Lego-Gebäude mit noch höherem Wiedererkennungswert für Hedelfinger und Rohracker Einwohner: das Bezirksrathaus, das Alte Haus selbst und die Alte Schule in Rohracker, eigens für die Ausstellung originalgetreu im Maßstab 1:50 nachgebaut und jetzt im Besitz des Fördervereins für eine heimatkundliche Sammlung im Stadtbezirk Stuttgart-Hedelfingen/Rohracker e.V.

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Eine Lego-Schau im Alten Haus? Das ist aus den so beliebten Bausteinen aus Dänemark nachgebaute Heimatkunde mit hohem Spaß- und Spielfaktor. Die Idee dafür hatte der Vorsitzende des Fördervereins, Michael Wießmeyer. Der bekannte Ortshistoriker war von Kind an und ist immer noch bekennender Lego-Fan. Zusammen mit seinen Brüdern hat er aus den bunten Steinen in den vergangenen Jahrzehnten viel zusammengebaut und wieder zerlegt und hat sich natürlich auch mit der Geschichte des weltbekannten Spielzeugs beschäftigt.

Manche der Lego-Blumen sehen täuschend echt aus. Foto: Jürgen Brand
Manche der Lego-Blumen sehen täuschend echt aus. Foto: Jürgen Brand

So wird der Gang durch die Ausstellungsräume auch zu einem Gang durch die Lego-Geschichte und durch die Lego-Spielwelten, die sich über die Jahrzehnte immer wieder gewandelt haben. Zu entdecken sind die ersten Steine aus dem Jahr 1949, die ersten noch recht klobigen Fahrzeuge,  erst mit grauer, dann schwarzer Bereifung, zum Teil noch originalverpackte Bausätze aus vergangenen Zeiten, die heute nicht selten einen beträchtlichen Sammlerwert haben. Einen eigenen kleinen Blumenladen mit den oft täuschend echten Botanik-Bausätzen gibt es ebenso wie Ritterburgen oder Lego-Ausflüge in den Weltraum.

So spektakulär sieht eines der Lego-Kunstwerke von "Zypper" von innen aus. Foto: Jürgen Brand
So spektakulär sieht eines der Lego-Kunstwerke von "Zypper" von innen aus. Foto: Jürgen Brand

Ermöglicht wurde die Ausstellung, die gleichermaßen für junge wie ältere Besucherinnen und Besucher ihren Reiz hat, durch viele Leihgaben und viel ehrenamtliches Engagement vor allem auch im Sinne von Bauzeit. Andreas Multerer hat in wochenlanger Bauarbeit eine raumfüllende Lego-Modelleisenbahn-Anlage geschaffen, mit mehreren Gleisen, Gebirgslandschaft, blühenden Gärten und kleiner Stadt. Von Jürgen Keilbach stammen Bausätze wie das Riesenrad, das Disney-Schloss oder der Ferrari. Und der in Rohracker wohnende Lego-Künstler Andreas Reikowski, Künstlername Zypper, bespielt einen eigenen Raum. Reikowskis Kreationen waren vor einigen Jahren unter anderem auch schon bei Ausstellungen des Lego-Vereins Schwabenstein in der Stadtteilbibliothek Stuttgart-Ost zu bewundern.

Jetzt steht der Lego-Nachbau im Original: das Alte Haus in Hedelfingen. Foto: Jürgen Brand
Jetzt steht der Lego-Nachbau im Original: das Alte Haus in Hedelfingen. Foto: Jürgen Brand

Herz- und Schmuckstücke sind aber natürlich die drei eigens für die Ausstellung geschaffenen Nachbildungen der markanten Gebäude aus dem Stadtbezirk. Gebaut wurden sie von einem professionellen Lego-Bauer in Brandenburg anhand von Bauplänen und zahlreichen aktuellen Fotos der Gebäude aus allen möglichen Perspektiven. Das Hedelfinger Bezirksrathaus besteht aus 13.579 Legosteinen, ist mit Lampen, ehemaligen Feuerwehrtoren oder den Erkern absolut detailgetreu. Und weil es gut 15 Kilogramm wiegt, haben es die Männer der Freiwilligen Feuerwehr vorsichtig und wohlbehalten die steile Stiege hinauf in die Ausstellungsräume getragen. Die Nachbildung des Alten Hauses selbst ist mit zehn Kilo nicht ganz so gewichtig, mit knapp 9000 Teilen nicht ganz so steinreich, besticht aber beispielsweise auch durch seine Satteldachkonstruktion. Der Nachbau der Alten Schule in Rohracker mit knapp 13.000 Steinen zeigt nicht nur Details wie den Stromkasten, auch die Begrünung oder der große Mammutbaum daneben fehlen nicht.

Der dritte Nachbau in der Ausstellung: die Alte Schule in Rohracker. Foto: Jürgen Brand
Der dritte Nachbau in der Ausstellung: die Alte Schule in Rohracker. Foto: Jürgen Brand

Lego ist kein billiges Spiel- und Sammlerzeug, manche Bausätze kosten neu schon mehrere hundert Euro, der Sammlerwert egal ob von einzelnen raren Legofiguren oder besonderen Modellen mit Seltenheitswert geht auch mal in vierstellige Bereiche. Auftragsnachbauten bei Profis sind noch teurer. Der Verein musste dafür einen fünfstelligen Betrag aufbringen, was seine finanziellen Möglichkeiten normalerweise gesprengt hätte. Rund 90 auf einer Lego-Tafel verewigte Spenderinnen und Spender haben das Projekt dann doch ermöglicht, auch ein großzügiger Förderbeitrag aus dem Budget des Bezirksbeirats.

Jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr

Die Lego-Ausstellung im Alten Haus in Hedelfingen ist bis April 2026 zu sehen und kann jeden Sonntagnachmittag von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden (nicht in der Sommerpause von Juni bis September). Der Eintritt ist frei, der Förderverein freut sich aber immer über Spenden. Michael Wießmeyer bietet auch Sonderführungen außerhalb der Öffnungszeiten an, Anfragen können unter der Mobilnummer 0171-2919336 direkt an ihn gerichtet werden. Gebaut werden kann in der Ausstellung natürlich auch, dafür liegen Legosteine bereit. Eine besondere Herausforderung nicht nur für kleine, sondern auch für größere Lego-Fans: die “Katzensuche”. In jeder Vitrine sind zwei kleine Kätzchen versteckt, die eine ist weiß, die andere grau. Und die sind gar nicht so leicht zu finden.

Quellen
  • Webseite Förderverein “Altes Haus”:

https://www.altes-haus.eu/ (Öffnet in neuem Fenster)
  • Besuch der Ausstellung und Führung durch Michael Wießmeyer

  • Flyer zur Ausstellung

  • Archiv-Recherche

S-ost-karte
https://www.google.com/maps/d/edit?mid=1IYkhkrpnt2a-Q33gRq5S33ql-2iXcs0&usp=sharing (Öffnet in neuem Fenster)
Kategorie Stuttgart

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