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Aller Anfang ist anders

Drei Friedensnobelpreisträgerinnen in Graz brachten mich zum freien Journalismus. Wie das?

2016 fand eine Konferenz zum Kampf gegen sexualisierte Gewalt an Frauen in bewaffneten Konflikten statt. Dazu reisten die Nobelpreisträgerinnen Leymah Gbowee, Rigoberta Menchú Tum und Jody Williams an. Drei so beeindruckende Frauen- und Menschenrechtlerinnen mit ihrem geballten Wissen in Österreich? Dazu wollte ich unbedingt etwas schreiben.

Ich schickte meinen - sehr langen und umständlich formulierten - ersten Pitch an zwei Magazine. Und siehe da, trotz schmalem Portfolio kamen Antworten: eine Zu- und eine Absage. So führte ich in Graz Gespräche mit Leymah Gbowee und Rigoberta Menchú Tum und schrieb meine ersten bezahlten Geschichten.

Das Leymah Gbowee-Porträt (Öffnet in neuem Fenster) im Südwind-Magazin war einer meiner ersten Texte.

Das war mein Start in den freien Journalismus. Damals noch nebenberuflich, heute Hauptjob. Für beide Magazine schreibe ich immer noch. Bei dem Magazin, das ablehnte, mache ich nun seit eineinhalb Jahren die Chefredaktion.

Warum ich das erzähle? Es gibt verschiedene Starts in den freien Journalismus. Manchmal passiert er, manchmal holpert es anfangs ordentlich, manchmal blockiert die Unsicherheit, manchmal weiß man nicht, wie und wo anfangen.

Wie verkaufe ich meine erste Geschichte an ein Medium? Wen schreibe ich an? Und was muss alles in einem Pitch stehen?

Diese Fragen werden uns auch im Kollektiv oft gestellt.

Deshalb wollen wir unsere Erfahrungen in Zukunft gerne teilen und Unterstützung bieten, die wir uns selbst zu Beginn unserer Tätigkeit gewünscht hätten. Dazu werden wir im kommenden Jahr Workshops u. a. für den Einstieg in den freien Journalismus anbieten.

Damit wir unsere Angebote (Newsletter & Workshops) für alle Interessierten passend gestalten können, wäre es super, wenn du unsere kurze Umfrage dazu (Öffnet in neuem Fenster) ausfüllst. Danke!

Kollektiv-News

Von September bis Dezember hatten wir die tolle Möglichkeit, an der FJUM-Masterclass für journalistische Innovation (Öffnet in neuem Fenster) teilzunehmen. Dabei haben wir an unserem Kollektiv getüftelt: Wofür stehen wir? Was wollen wir erreichen? Was werden wir künftig anbieten?

Ein paar Neuigkeiten können wir bereits verraten:

Im kommenden Jahr werden wir Workshops anbieten, ein Vernetzungstreffen mit freien Journalist:innen organisieren und in jedem Newsletter drei Fragen an ein Medium stellen, das mit Freien zusammenarbeitet (den Anfang macht im nächsten Newsletter das DATUM-Magazin (Öffnet in neuem Fenster)).

Naz, Milena und Christof haben für das Kollektiv an der FJUM-Masterclass teilgenommen und viele neue Ideen für die Kollektiv-Arbeit gesammelt. (Credit: privat)

Im Rahmen der Masterclass bekamen wir auch ein Coaching vom Hermes Baby (Öffnet in neuem Fenster)-Kollektiv, das sich auf Erzähljournalismus spezialisiert. Danke, Benedikt Herber, für die feinen Sessions und die wertvollen Inputs zu Kollektiv-Arbeit, Außenauftritt und Storytelling!

Christina Krakovsky und Naz gewannen im Team mit Matilda Jordanova-Duda den WINFRA-Sonderpreis für ihren Beitrag “Gemeinsam smart: Wie gestalten Büger:innen die Städte von morgen? (Öffnet in neuem Fenster)”. (Credit: Wiener Stadtwerke GmbH/APA-Fotoservice/Leitner)

Erfolgreich war der Herbst auch in anderer Hinsicht:

Naz wurde für ihre Geschichte “Große Last auf kleinen Schultern (Öffnet in neuem Fenster)” im MO-Magazin mit dem Wiener Gesundheitspreis sowie im Team für “Gemeinsam smart (Öffnet in neuem Fenster)” auf relevant.news (Öffnet in neuem Fenster) mit dem Winfra Sonderpreis ausgezeichnet.

Johannes erhielt für seine Reportage “Das dreckige Geschäft mit der Reinigung (Öffnet in neuem Fenster)” in der Wiener Zeitung sowohl den Prälat Leopold-Ungar-Preis sowie den Journalismuspreis von unten.

“Guter Journalismus braucht Ressourcen, finanzielle und politische Unabhängigkeit”, forderte Johannes in seiner Preisrede. (Credit: Johannes Hloch)

Und sonst? Wie ein großer Teil der Medienbranche sind auch wir von X zu Bluesky gewandert. Dort haben wir auch ein Starterpaket für freie Journalist:innen in Österreich (Öffnet in neuem Fenster)erstellt. Wir freuen uns über weitere Vorschläge von Kolleg:innen!

Unser täglich Brot

Angeschrien, misstraut, weggemobbt - Christian recherchiert weiterhin zu Arbeitsbedingungen bei der veganen Burger-Kette Swing Kitchen (Öffnet in neuem Fenster).

Wie geht man von klein auf gegen extremistische Ideologien vor (Öffnet in neuem Fenster)? Naz hat bei der Beratungsstelle Extremismus nachgefragt.

Auch auf Social Media-Plattformen breiten sich rechtsextreme Inhalte rasant aus. Ich habe mir angesehen, wie stattdessen Demokratie viral gehen kann (Öffnet in neuem Fenster).

Ändern Menschen ihre Einstellung zur Klimakrise, wenn sie selbst davon betroffen sind? (Öffnet in neuem Fenster)Johannes recherchierte dazu nach der Flut in Deutschfeistritz.

Zweiklassenmedizin, hohe Strompreise und Versäumnisse der Grünen: Christof interviewte (Öffnet in neuem Fenster) (mit Martin Schenk) Sozialminister Johannes Rauch.

Weihnachten gilt als das Fest der Familie, Gemeinschaft und Geborgenheit. Doch was passiert, wenn genau das fehlt (Öffnet in neuem Fenster)?, fragte sich Nadja.

Stipendien & Preise

Veranstaltungstipps

Wenn du Hinweise auf interessante Stipendien oder Termine hast, melde dich gerne bei uns: kontakt@fyi-kollektiv.at (Öffnet in neuem Fenster)

Das war es nun dieses Jahr von uns. Wir freuen uns auf einen Austausch im neuen Jahr und machen bis dahin eine kleine Pause.

Das FYI-Kollektiv wünscht schöne Feiertage!

Liebe Grüße

Milena