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Monday Motivation #24

Wie Veränderungen gelingen

Menschen wehren sich nicht gegen Veränderung; sie wehren sich dagegen verändert zu werden. (Peter Senge)

Wer Spotify nachmacht oder SAFe implementiert oder nachgemachte oder verfälschte agile Frameworks sich verschafft und als Best Practices in den Verkehr bringt, wird mit sinnlosen kultischen Handlungen nicht unter 20 Stunden pro Woche und Mitarbeiter bestraft. 

Der Weg in die Cargo-Kult-Hölle (Öffnet in neuem Fenster) ist gepflastert mit Blaupausen und Frameworks und wird gesäumt von Werbeplakaten mit der Aufschrift: »Erfinde das Rad nicht neu!«  Blaupausen und Modelle sind nicht grundsätzlich falsch oder schlecht, aber derart übergestülpt sind sie eben nicht das Ergebnis gemeinsamer Erfahrungen. Die agile Organisation von Spotify theoretisch verstanden zu haben ist etwas völlig anderes, als sich dieses oder sein eigenes Modell über Jahre erarbeitet zu haben. Der Prozess der Erarbeitung und die gemeinsame Erfahrung, diese Veränderung gemeinsam gestaltet zu haben, ist wichtiger als das fertige Ergebnis.

Was für fundamentale Transformationen dieser Art also insbesondere nicht funktioniert, ist das klassische Change-Muster: Vom Management mit teuren Managementberatern von oben und zentral vorausgedacht und festgelegt und dann an alle ausgerollt oder besser gesagt: übergestülpt. Das damit einhergehende paternalistische Abholen und Mitnehmen der Menschen ist übergriffig und verpufft in der Regel recht wirkungslos. Zumal die Betroffenen genau wissen, dass nächstes Jahr mit neuen Beratern eine andere Sau durchs Dorf getrieben wird. Die verständliche Abwehrhaltung beschrieb Prof. Kruse in seinen legendären acht Regeln für totalen Stillstand (Öffnet in neuem Fenster) als »baw: bend and wait«: Zur Seite lehnen und warten, bis es vorbeigeht. 

Wer seiner (agilen) Transformation diese Sackgasse ersparen will, tut als Führungskraft gut daran, die Rolle des Schachmeisters aufzugeben und mehr wie ein Gärtner zu agieren. Ziel muss es sein, ausgerichtet auf eine große Vision, einen Rahmen zu schaffen, in dem ein geeignetes Organisationsmodell nach und nach aus der Zusammenarbeit von selbstorganisierten Teams entsteht. Diese Teilhabe am Wandel sorgt für eine deutlich bessere Identifikation mit der gefundenen Lösung. Aktiv mitzugestalten ist deutlich befriedigender als passiv abgeholt und mitgenommen zu werden. 

Blaupausen und Modelle können eine Inspiration sein, ersetzen den Lernprozess aber nicht. Beschleunigen lässt sich die gemeinsame Lernreise nur durch Austausch und Vernetzung. Das bereitwillige Teilen von Erfahrungen und Erkenntnissen auch und gerade außerhalb des eigenen Silos ist entscheidend. Und auch dazu braucht es den Gärtner, der einerseits reichlich Gelegenheit zum Austausch schafft und andererseits für die notwendige psychologische Sicherheit sorgt. 

Mein Rat für eine nachhaltige Transformation lautet daher stets: Groß denken, klein starten, schnell lernen (Öffnet in neuem Fenster).

Starte gut in eine lehrreiche Woche!

Marcus

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Kategorie Monday Motivation

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