Rückblick und Ausblick
Liebe folker-Freundinnen und -Freunde,
wir hoffen, dass inzwischen alle Abonnentinnen und Abonnenten Heft #4.24 des folker nach etwas (weihnachtsbedingter) Verzögerung in Händen halten können.
Ein wieder einmal ereignisreiches Jahr geht zu Ende, in dem wir in weiteren vier Ausgaben die aktuellen Entwicklungen und Ereignisse im Kosmos von Folk, Song & World verfolgt haben, aber auch die wechselseitigen gesellschaftlichen Wirkungen, sei es auf die Szene oder umgekehrt. Etwa in unseren Schwerpunkten zur „(Post-)Migrantischen Musik im Aufbruch“ (folker #1.24) oder zu „Musik. Protest. Politik.“ (folker #3.24). Nicht unpolitisch ist auch die Auseinandersetzung im aktuellen Dezember-Heft mit der „Musik keltischsprachiger Regionen“, die neben ihrem Informationsgehalt diesen vom Verschwinden bedrohten Sprachkulturen genauso Aufmerksamkeit verschaffen soll. Und selbst das „Phänomen Indiefolk“ (folker #2.24) hat das Potenzial, Menschen und Kulturen zusammenzubringen, wie sich an vielen Beispielen aus diesem Bereich aufzeigen lässt.
Wer das folker-Jahr 2024 noch einmal Revue passieren lassen möchte, kann dies als Printabonnent einfach tun, indem er noch einmal die vergangenen Ausgaben zur Hand nimmt, aber auch auf www.folker.world (Öffnet in neuem Fenster) lässt sich hervorragend stöbern – viele Meldungen, Liveberichte, Rezensionen sowie einige Beispielartikel lassen sich kostenfrei lesen oder Galerien anschauen und machen es vielleicht schmackhaft, tiefer in die folker-Welt einzutauchen. Ein Digitalabo [folker – song, folk & world (Öffnet in neuem Fenster)] etwa lässt sich auch noch jetzt zu Weihnachten verschenken … 😉
Konnten wir personelle Veränderungen im Laufe des letzten Jahres wie den Wechsel des Layouters oder des Rezensionsredakteurs ganz gut kompensieren, so ist dennoch nicht zu leugnen, dass die allgemeine konjunkturell-kulturelle Entwicklung auch (und gerade) vor den (Print-)Medien nicht haltmacht. Das Magazin steht daher nach wie vor vor Herausforderungen, mit denen umgegangen werden muss, seitens Redaktion und Verlag sind wir aber weiterhin motiviert und guter Dinge, auch 2025 einen bunten und spannenden folker-Jahrgang folgen zu lassen – die beiden nächsten Schwerpunktthemen „Musik und Gesundheit“ (folker #1.25) und „Community Music“ (folker #2.25) etwa lassen sich in der Planung bereits äußerst vielversprechend an. Dabei könnte es passieren, dass die Redaktion das Zepter auch schon mal an die jüngere Generation aus der Hand gibt … Lasst euch überraschen!
Mit weiterhin bangen Blicken in die Ukraine oder nach Israel/Palästina, auf den Amtsantritt Donald Trumps sowie die bevorstehenden Bundestagswahlen, deren beginnender Wahlkampf die Weihnachtsstimmung etwas zu ernüchtern droht, hoffen wir wie jedes Jahr zum Fest des Friedens auf ein wenig „Besinnung“ auf allen Seiten und die Möglichkeit der Versöhnung, des Aufeinanderzugehens und des Einanderzuhörens. Zumindest wollen wir auch im kommenden Jahr auf unsere Weise zu einer solchen Entwicklung beitragen.
Bleibt uns noch, euch ein friedliches Weihnachtsfest zu wünschen, erholsame Feiertage und einen guten und besonnenen Start ins neue Jahr. Der folker macht jetzt eine dringend benötigte Weihnachts- und Winterpause. Die nächste Ausgabe des Newsletters erscheint dann am 17.1.2025. Bleibt uns gewogen
euer Team vom folker
PS: Wir haben gehört, dass das dänisch-schleswig-holsteinische folkBALTICA-Festival nächstes Jahr nicht nur sein zwanzigjähriges Jubiläum feiert (ein Artikel dazu kommt in folker #1.25), das Orgateam sucht auch Verstärkung für die Festivalleitung. Vielleicht habt ihr ja eine Idee oder seid genau der oder die Richtige für den Job. Bei Interesse, einfach mal hier schauen: www.folkbaltica.de (Öffnet in neuem Fenster).
(Öffnet in neuem Fenster)Fotobericht vom 4. DeutschFolk-Festival
Fior aus Baden-Württemberg sind Regina Kunkel, Sebastian Elsner, Rick Krüger und Björn Kaidel, eben „vier“ Personen, was sich im althochdeutschen Bandnamen ausdrückt. Ihre Musik ist sehr druckvoll, fast rockig, und erinnert zum Beispiel an Le Vent du Nord aus Quebec, ist aber Deutschfolk. Sie spielten auch 2023 beim Empfang des folker zu seinem 25-Jährigen in Rudolstadt.
Alles tollen Fotos von Michael A. Schmiedel
(Öffnet in neuem Fenster)Gedruckt. Musikalisch. Journalistisch.📕🎶✍️
Seit mehr als 25 Jahren ist der folker Deutschlands größte Zeitschrift für Folk, Song und alles, was mit globaler Musik zu tun hat.
(Öffnet in neuem Fenster)kurz & knapp
CD-Besprechungen aus folker #04-2024
(Öffnet in neuem Fenster)WOMEX 24 / Branchenhotspot zu Gast in England
Ihr dreißigjähriges Bestehen feierte die „Worldwide Music Expo“ in Manchester, UK. Nicht zum ersten Mal war die britische Insel der Hotspot für das Branchentreffen: 2013 war es Cardiff in Wales gewesen. Der Brexit hat inzwischen manches verändert: Bei der Einreise am Flughafen Manchester navigierte britisch-beherztes Bodenpersonal die langen Schlangen souverän an den jeweils richtigen Schalter: „Take this way, my love!“ Im Regionalzug, der vom Flughafen etwa dreißig Minuten in die Innenstadt braucht, begrüßt eine freundliche Frauenstimme die Reisenden zweisprachig: „Manceinion“ ist walisisch für „Manchester“. Geopolitisch liegt Manchester in Yorkshire, und die Einwohner nennen sich „Mancs“. Mit fast 600.000 Menschen ist die Stadt im Nordwesten eine der größten Metropolen Englands, was man beim Spaziergang durch die gemütliche Innenstadt kaum spürt. (Foto: Eric van Nieuwland)
(Öffnet in neuem Fenster)Julvisor / Kimer, I Klokker (Eigenverlag)
… Diese Weihnachtsweisen bestechen durch spannende Arrangements, schöne Instrumentaleinsätze und zaubern vor allem durch die Sprachen eine skandinavische Stimmung in ein deutsches Zuhause.
(Öffnet in neuem Fenster)Kim Carnie / Auf ungewöhnlichen Wegen
„Es ist die Stimme!“ So begann die Rezension zu Kim Carnies erstem Soloalbum And So We Gather in folker #4.22 und sprach im Folgenden von „einer besonderen Mischung aus samtenen und leicht rauchigen Tönen, gepaart mit ein wenig Jungmädchenhaftigkeit“. Nicht nur diese Zeitschrift ist fasziniert von Carnies Stimme. Die Beschreibungen reichen von „weich, aber dennoch gewaltig“ bis hin zu poetischem Lob wie: „Ihr komplexer Gesang ist von faszinierender Verletzlichkeit.“ Aber wer ist die Frau mit dieser außergewöhnlichen Stimme? (Foto: Elly Lucas)
(Öffnet in neuem Fenster)Gjermund Larsen Trio / Christmas Sessions (Grappa Musikforlag AS)
Fiddle, Harmonium und Kontrabass – diese Instrumente hat sich das Giermund Larsen Trio um den gleichnamigen Fiddlespieler aus Norwegen ausgesucht, um damit traditionelle Folklore seiner Heimat aufzunehmen. Der 43-Jährige und seine beiden Mitmusiker Andreas Utnem am Harmonium und Klavier sowie Sondre Meisfjord am Kontrabass haben nun ein Album mit dem vielsagenden Titel Chrismas Sessions veröffentlicht, das vielleicht nicht die ganz breite Zielgruppe ansprechen wird.
(Öffnet in neuem Fenster)Kolumne / Das Konzert endet um 16.02 Uhr an der Bushaltestelle
In seiner Komödie Was ihr wollt lässt William Shakespeare den Herzog fordern: „Wenn die Musik der Liebe Nahrung ist, spielt weiter! Gebt mir volles Maß!“ Und alle sind eingeladen zu diesem Festmahl. Wirklich alle? Die Komödie kann sich bereits auf dem Weg zur Festivalwiese oder Folkkneipe in eine Tragödie verwandeln. (Foto: Ciarán Mulholland)
(Öffnet in neuem Fenster)Nord Folk Festival / DeutschFolk-Festival wandert 2025 nach Hamburg
Das DeutschFolk-Festival der Deutschfolkinitiative unter dem Dach von Profolk geht 2025 in seine fünfte Runde und kann damit ein erstes kleines Jubiläum feiern. Unter dem Titel „Nord Folk Festival“ wird es diesmal in Hamburg stattfinden, Termin wird der 25. bis 28. September 2025 sein, Gastgeber das Goldbekhaus, das Stadtteil-Kulturzentrum in Hamburg-Winterhude.
(Öffnet in neuem Fenster)Ein Haus der Kulturen für Stuttgart / Stadt plant zentralen Begegnungs- und Veranstaltungsort
Die Stadt Stuttgart plant ein Haus der Kulturen. Ziel ist es, Räume für den inter- und transkulturellen Austausch zu schaffen und so den Zusammenhalt in der international geprägten Stadt zu fördern – für ein Leben mit- statt nebeneinander. Die vier zentralen Säulen des neuen Ortes sind Begegnung (und Zusammenarbeit), Kunst und Kultur, Weltwissen (Lernort und Forschungslabor) sowie Gemeinwohl und Demokratie. (Bild: Pixabay / geralt)
(Öffnet in neuem Fenster)Stefan Carl em Huisken
* 6.10.1954 / † 30.10.2024 Norden, Ostfriesland
Zu früh und unerwartet verstarb der Musiker Stefan Höschen, der sich als Künstler Stefan Carl em Husiken nannte. Wie seine Ehefrau Christiane mitteilte, ist Stefan „beim Blätterharken unter der Eiche“ in seinem geliebten Garten aus dem Leben geschieden. Er wurde siebzig Jahre alt. (Foto: Sabine Richter-Gronewold)
(Öffnet in neuem Fenster)Johnny Duhan
* 30.3.1950 Limerick, Irland / † 12.11.2024 Silverstrand, Rusheen Bay, County Galway, Irland
Mit Johnny Duhan starb im November 2024 im Alter von 74 Jahren einer der vielleicht bedeutendsten Singer/Songwriter Irlands der vergangenen vierzig Jahre, der in Bezug auf eigene Interpretationen seines Werkes eher ein Geheimtipp blieb. Bekannt wurden die Versionen einiger seiner Lieder von Kolleginnen und Kollegen, insbesondere „The Voyage“ über die Höhen und Tiefen des Lebens, die in einer Beziehung gemeinsam zu bewältigten sind, das in der Fassung von Christy Moore zu einem Klassiker wurde, der bis heute an unzähligen Hochzeiten gespielt wird. Mary Black sang Duhan-Songs, Mary Coughlan tut dies nach wie vor in ihren Konzerten. Für das von dem Liedermacher für sie geschriebene „Whiskey Didn’t Kill The Pain“ erhielt sie sogar dessen ausdrückliche Erlaubnis, zwei seiner Songs miteinander zu verschmelzen. (Foto: Promo)