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Liebe oder emotionale Abhängigkeit?

Viele Erwachsene denken, dass sie lieben, sind jedoch emotional abhängig.

Viele Erwachsene, die offiziell als erwachsen gelten, zeigen oft ein Verhalten, das nicht ihrem Status entspricht. Sie sind unsicher über ihre Ziele, leben noch bei ihren Eltern, folgen keinen eigenen Pfaden oder haben bereits eine eigene Familie, können sich aber dennoch nicht richtig abnabeln.

Sie empfinden Schuldgefühle ihren Eltern gegenüber und handeln, um ihre Eltern glücklich zu machen, anstatt das zu tun, was sie wirklich möchten. Trotz ihres noch kindlichen Verhaltens übernehmen sie Verantwortung für ihre Eltern, jedoch nicht für ihr eigenes Leben.

Die eigenen Eltern zu lieben ist eine Sache, aber als Erwachsener von ihnen emotional oder sogar finanziell abhängig zu sein und ihnen ohne bewusst zu werden zu gehorchen, ist etwas anderes.

Die Ursprünge dieser emotionalen Bindung finden sich in der Kindheit.

Es ist von Bedeutung, Kinder nicht zu blindem Gehorsam zu erziehen. Hier sind einige Beispiele:

  • Anweisungen ohne Begründung zu geben ("Du musst das tun, weil ich es sage")

  • Lob nur für gehorsames Verhalten ("Du bist lieb, wenn du das tust")

  • Kritik für eigenständiges Denken ("Du bist böse, weil du nicht tust, was ich sage")

  • Respekt nur aufgrund der Elternschaft einzufordern ("Du musst mich respektieren, weil ich deine Mutter/dein Vater bin").

Dies stellt Willkür dar und widerspricht Liebe und Respekt.

Seine Autorität als Erwachsener auszunutzen, ohne dabei die Gefühle des Kindes zu berücksichtigen, ist eine Form von psychischer Gewalt. Kinder benötigen zweifellos unsere Anleitung, jedoch sollte dies stets mit Liebe, Verständnis und Geduld geschehen.

Wir sollten Kindern gegenüber aufrichtig sein, ohne sie jedoch zu manipulieren oder unter Druck zu setzen, damit sie das tun, was wir wollen. Es ist wichtig, kein schlechtes Gewissen zu erzeugen, beleidigt zu reagieren oder sie zu Dingen zu zwingen, die sie nicht möchten. Es ist entscheidend, dass wir ehrlich zu unseren Kindern sind, ohne auf solche Methoden zurückzugreifen.

All diese scheinbar harmlosen Sätze und Verhaltensweisen erzeugen bei Kindern ein Gefühl von emotionaler Abhängigkeit. Sie beeinflussen und lenken das Kind, vermitteln ihm das Gefühl, dass seine eigenen Bedürfnisse unwichtig sind im Vergleich zu denen der Eltern oder Erwachsenen.

Sie empfinden sich nur als wertvoll und geliebt, wenn sie tun, was andere von ihnen verlangen und sich anpassen.

Wenn sie versuchen, zu widersprechen, fühlen sie sich schuldig und bemühen sich, es den anderen, vor allem den eigenen Eltern, recht zu machen.

Das ist keine Liebe, das ist emotionale Abhängigkeit.

Auf diese Weise wird das Fundament für Erwachsene gelegt, die von ihren Eltern abhängig sind, Schwierigkeiten haben, Nein zu sagen, sich im Leben zu behaupten, ihre eigenen Bedürfnissen und Wünsche zu erkennen und ständig von Schuldgefühlen geplagt werden, wenn sie etwas tun möchten, das ihnen gefällt, aber nicht den Erwartungen ihrer Eltern oder anderer entspricht.

Sie suchen ständig nach Liebe und Bestätigung, da ihnen bedingungslose Liebe und Selbstliebe fehlen, und sie ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche nicht ernst nehmen.

Viele Menschen können nicht mit dem Druck und der inneren Leere umgehen, was zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Panikattacken und Burnout führen kann. Sie können Süchte wie Alkoholismus, Drogenabhängigkeit, Spielsucht und Essstörungen entwickeln, kriminell werden oder in wechselnden Partnerschaften und Sexualität Bestätigung und Liebe suchen, um ihre innere Leere zu füllen. Oftmals binden sie sich an die falschen Personen, und wenn sie selbst Eltern werden, haben sie Schwierigkeiten, ihre eigenen Kinder respektvoll und liebevoll zu begleiten, da sie es selbst nicht erlebt haben. Es fällt ihnen schwer, echte Bindungen einzugehen.

Liebe bedeutet, einen Menschen bedingungslos anzunehmen, auch wenn er Dinge tut, die uns nicht gefallen oder sogar verärgern könnten.

Es ist wichtig, Kindern (sowie uns selbst und anderen) auf Augenhöhe zu begegnen, eine Beziehung aufzubauen und eine starke Bindung zu ihnen zu pflegen.

Dies bildet die Grundlage für liebevolle Eltern-Kind-Beziehungen, die bis ins Alter bestehen bleiben. Dadurch werden sie selbstbewusst, respektvoll gegenüber sich selbst und anderen, wissen, was sie wollen, und können später auch ihren eigenen Kindern Liebe geben.

Nur so können wir unsere Gesellschaft verändern – wir haben es in der Hand.

Deine Maria♥

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