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Bundesliga-Boom, Kroos-Ehrung, Marmoush-Warnung, Klub-WM

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Ganz ehrlich: Ich hätte nicht gedacht, dass die Bundesliga bei den TV-Rechten so viel Geld herausholt. Im Schnitt 1,121 Milliarden Euro (Öffnet in neuem Fenster) gibt’s für jede Saison von 2025/26 bis 2028/29. Das sind 84 Mio. Euro mehr als vier Jahre zuvor.

Damit war nicht zu rechnen. Einige Sender hatten ja zuletzt Probleme, ihre Bundesliga-Rechte zu refinanzieren. Aber die DFL-Geschäftsführer haben offenbar die richtige Strategie verfolgt (Öffnet in neuem Fenster), um Kasse zu machen. Glückwunsch!

Der Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim Watzke sieht die Bundesliga nicht nur wertgeschätzt, er spricht sogar von einem “guten Tag für den Profifußball (Öffnet in neuem Fenster)”. Dass er von einem Tag redet und nicht von vier Jahren, hat seinen Grund.

Nun beginnt die eigentliche Arbeit: Wie verteile ich diese jährliche Milliarde? Die einen sagen: Das meiste Geld sollten die kriegen, die den größten Zirkus veranstalten! Die anderen: Gleiches Geld für alle Vereine!

Tatsächlich zementiert die Geldvergabe jedes Mal den Status Quo: Wer schon eine Menge Knete hat, bekommt noch mehr und rüstet die Mannschaft weiter auf. Wer am Existenzminimum dümpelt, muss mit dem leben, was übrig bleibt.

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) bastelt deshalb an komplexen Modellen mit sehr vielen Variablen, damit kein Außenstehender merkt, dass Bayern München am Ende das Zwei- bis Vierfache von einem Aufsteiger verbuchen darf.

Andreas Rettig, früher Manager u.a. bei St. Pauli und Freiburg, hat das System immer überzeugend angeprangert (Öffnet in neuem Fenster). Jetzt als DFB-Geschäftsführer muss er sich zurückhalten. Aber wer nimmt jetzt seine Position öffentlichkeitswirksam ein?

Denn wer aufmuckt, bekommt das Echo aus den Großklubs zu hören. Und das kann ohrenbetäubend sein. Die kommen dann mit dem Argument, dass sie mit den Zusatzmillionen ja “international konkurrenzfähig” bleiben müssten.

Dabei kassieren Klubs, die in der Champions League antreten, von der Uefa eh Extra-Geld in Millionenhöhe. Und Bayern München und Borussia Dortmund sogar von der Fifa für ihre Teilnahme an der Klub-WM im Sommer 2025.

Man sieht schnell: Die Sache ist kompliziert. Gerechtigkeit wird man wohl nie herstellen können. Nur sollte man nicht auf den Quatsch hereinfallen, dass die Bundesliga eine große Familie ist. In dieser Liga denkt jeder an seine Kasse.

Ein kostspieliges Wochenende wünscht

Euer Pit Gottschalk

⚽️ Auslosung Klub-WM 2025

Foto: FIFA (Öffnet in neuem Fenster)
Foto: FIFA

Zwei Bundesliga-Klubs müssen auch im Sommer kicken: Vom 15. Juni bis 13. Juli findet in den USA die Klub-WM in einer XXL-Variante statt. Die Auslosung der acht Vorrundengruppen (Öffnet in neuem Fenster) ergab gestern in Miami:

  • Der FC Bayern spielt in der Gruppe C gegen Auckland (Neuseeland), Benfica Lissabon (Portugal) und Boca Juniors (Argentinien).

  • Borussia Dortmund muss in der Gruppe F gegen Fluminense (Brasilien), Ulsan HD (Südkorea) und Mamelodi Sundowns (Südafrika) ran.

Die neue Klub-WM wird in zwölf Großstädten ausgetragen (siehe Foto) und ist eine Art Generalprobe für die Weltmeisterschaft, die 2026 in Nordamerika (USA, Kanada, Mexiko) stattfindet. Mehr Infos: Hier weiterlesen! (Öffnet in neuem Fenster)

⚽️ Warum ich Toni Kroos zum Weltfußballer des Jahres wähle

Foto: Imago / Goal Sports Images (Öffnet in neuem Fenster)
Foto: Imago / Goal Sports Images

Von Alex Steudel

Gestern knabberte ich stundenlang an der Frage, wer Weltfußballer 2024 werden soll. Noch bis nächsten Dienstag können nämlich neben Spielern und Trainern auch Fans und Journalisten ihre Stimme bei der Fifa-Wahl abgeben. Der Weltverband hat elf Profis auf die Vorschlagsliste genommen – darunter Rodri, Vinicius Junior, Lionel Messi, Florian Wirtz, Erling Haaland, Kylian Mbappé, Toni Kroos.

Ich habe nach reiflicher Überlegung Toni Kroos gewählt.

Äh, Moment mal: Gibt es nicht schon den Weltfußballer 2024? – Wird jetzt der eine oder die andere sagen. Stimmt. Der Ballon d'Or 2024 wurde Ende Oktober mit viel Getöse Rodri (Manchester City) und nicht Vinicius in die Hand gedrückt – Real Madrid stellte aus Protest für 24 Stunden sämtliche Flugreisetätigkeiten ein. Es gibt also tatsächlich zwei Weltfußballer-Titel pro Jahr. Aber das macht nichts. Wir leben schließlich in einer Zeit, in der es auch mehrere Finanzminister pro Jahr geben kann.

Dass ich Probleme mit dem spielerisch aktuell wohl besten, aber leider unsportlichsten Fußballer der Welt habe, also Vinicius, schrieb ich an dieser Stelle schon (Öffnet in neuem Fenster). Der Mann ist für mich raus, bis er nicht mehr bei jeder strittigen Einwurfentscheidung den Eindruck erweckt, dass sich die Weltmächte gegen ihn verschworen haben. Der Brasilianer könnte eher für die Donald-Trump-Fairplay-Plakette 2024 in Platin infrage kommen. Oder für den Neymar in Gold.

Rodri ist ein Spitzenspieler und hat auch den Ballon d'Or verdient, aber irgendwas in mir sträubt sich dagegen, ihn gleich zweimal da oben zu sehen, zumal er zwar die EM mit Spanien, aber nicht die Champions League gewonnen hat.

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Ich habe Toni Kroos gewählt, womit der wichtigste Individualtitel des Fußballs quasi in Summe an eine Doppelsechs geht. Wie im echten Spiel halt. Kroos hat im Sommer seine Karriere beendet, aber laut Ausschreibung gibt der Zeitraum von August 2023 bis August 2024 den Ausschlag.

Erstens wurde Kroos 2024 Spanischer Meister und Champions-League-Sieger und spielte dabei zweitens oft in entscheidenden Situationen Pässe, die so schön anzusehen waren wie van Goghs Südfrankreich-Heatmaps.

Er lupfte drittens die deutsche Nationalmannschaft nach seinem DFB-Comeback auf ein längst vergessenes Niveau, obwohl es am Ende für den EM-Titel nicht reichte. Doch machen wir uns nichts vor: Vinicius kam bei der Copa America auch nur bis zum Viertelfinale.

Es gibt zwei weitere Argumente, die für Kroos sprechen.

Der Mann hat im Sommer eine einmalige Karriere (einmal Weltmeister, sechsmal Champions-League-Sieger) zum genau richtigen Zeitpunkt beendet – als Fußballer des Jahres in Deutschland obendrein. Diese Lebensleistung muss gewürdigt werden.

Und: Ohne Kroos geht es mit Real Madrid bergab, obwohl im Sommer Mbappé verpflichtet wurde. Das Mittelfeld der Königlichen ist seither Kraut und Rüben.

Manchmal sagt eben Abwesenheit das meiste über die Qualität eines Spielers aus.

Jetzt zugreifen: Das Steudel-Kolumnenbuch!

Alle Kolumnen des letzten Jahres gibt es auch als Buch. Titel: Und dann kam Harry Kane – Alles über das kuriose Fußball-Jahr, 298 Seiten, 14,95 Euro: Hier bestellen! (Öffnet in neuem Fenster) Wer fürs gleiche Geld ein signiertes Exemplar bevorzugt: Einfach eine Mail schreiben – an post@alexsteudel.de (Öffnet in neuem Fenster)

⚽️ Heute im Fernsehen

20.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, VfB Stuttgart - Union Berlin

Fever Pit'ch TV-Highlights heute (Öffnet in neuem Fenster)

Svensson hofft auf ersten Schwaben-Streich

Für die Niederlage in der Relegation 2019 hat sich der VfB zuletzt ausgiebig revanchiert – mit drei Siegen in Folge, alle ohne Gegentor. In Stuttgart ist die Bilanz aber ausgeglichen (1-2-1). Der VfB traf immer in seinen letzten 29 Heimspielen und ist an Freitagen vier Spiele ungeschlagen. Union ist seit fünf Spielen sieglos und hat auswärts einen Torschnitt von 0,5. Trainer Bo Svensson gewann nie gegen den VfB Stuttgart (0-2-4).

⚽️ Klick gemacht

Foto: Imago / Ulrich Wagner (Öffnet in neuem Fenster)
Foto: Imago / Ulrich Wagner

Heute zu Gast: Kerry Hau (Sky)

"Jamal Musiala ist schon jetzt der wichtigste Spieler des FC Bayern", betont Sky-Reporter Kerry Hau im Fever Pit’ch Podcast (Öffnet in neuem Fenster). Mit beeindruckender Konstanz mache der 21-Jährige immer wieder den Unterschied. Zuletzt sogar per Kopf beim 1:1 gegen Borussia Dortmund. Da übernahm er die Aufgabe des scheinbar unersetzbaren Torjägers Harry Kane. Doch in der großen Abhängigkeit seiner beiden Offensiv-Stars erkennt er ein Bayern-Problem: Zum Video: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)

⚽️ Elf warnende Beispiele für Marmoush

https://youtu.be/sv5JffdvI-M?si=l3AIzYiQvr8Li-Qb (Öffnet in neuem Fenster)

Von Udo Muras

Die Bundesliga staunt über den Ägypter Omar Marmoush, der für Eintracht Frankfurt schon 13 Tore erzielt hat. So viel wie nie in seiner Karriere und nur eines weniger als Harry Kane. Vom Engländer war man Tore gewohnt, von Marmoush haben es sich seine Klubs jahrelang nur erhofft.

Mit 25 ist er auf dem Zenit seiner Karriere. Wie lange wird er dort bleiben – wird er ein Superstar oder ein One-hit-wonder? Fever Pit'ch Kolumnist Udo Muras nennt die elf besten Torjäger der Bundesliga, die nur eine Saison lang auffällig oft knipsten.

⚽️ Was sonst noch so los ist

https://youtu.be/nxKz-O9WXbc?si=jyGPFrr3u7kmd9kx (Öffnet in neuem Fenster)

Werder-Trainer Ole Werner vorm Bochum-Spiel

Werder Bremen trifft am Samstag auf den VfL Bochum. Auf der Pressekonferenz am Donnerstag hat SVW-Coach Ole Werner über das Spiel, die personelle Situation und den Jahresendspurt gesprochen. Zum Video: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)

⚽️ Alle mal herhören

https://youtu.be/JgvIXE1tcds?si=LMT3eW-0rHY1X4ai (Öffnet in neuem Fenster)
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