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Was hat Leverkusen, das der BVB nicht hat?

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Es ist nicht lange her, dass Projektentwickler eine Super League in Europa gründen und alle Top-Klubs eingemeinden wollten. Ein Fan-Aufstand und der bloße Menschenverstand verhinderten das Schlimmste: die Abspaltung von der Uefa und das Ende der Champions League. Das heißt aber nicht, dass das Projekt tot ist. Gestern wurde ein neuer Versuch öffentlich.

Das Wichtigste vorweg: Die Super League soll einen neuen Namen bekommen. Weil der alte offenbar vergiftet ist, geht die Projektgruppe A22 (nein, keine Autobahn - sie heißen wirklich so) mit der Bezeichnung “Unify League” hausieren. Der Begriff ist so bescheuert, dass man sich nur wundern kann. Das Blöde ist nur: Die Uefa-Rebellen meinen das ernst.

Unify League klingt ein wenig nach Studentenliga, aber schon die Aussprache der Silbe -fy triebe in Deutschland Englischlehrer und TV-Kommentatoren in den Wahnsinn. Sprechen wir Deutschen das jetzt -fi aus, wie es geschrieben steht, oder -fai, wie bestes Oxford-Englisch verlangt? Google schlägt die komplette Aussprache so vor: yoo-nuh-fai. Ich sage mal: Viel Spaß damit!

Im Ernst: Im Kern wollen die Betreiber der Super- bzw. Unify-League-Idee einen Eliteklub bilden und beim Millionenscheffeln die Uefa außen vor halten. Dafür gibt es gute Gründe: Die Uefa treibt zu viel Unsinn, zuletzt die Aufblähung der Champions League zu einer Form von Super League. Aber genau dort liegt eben auch die Schwäche der Revolution.

Mit der neuen Champions League, an der 36 Mannschaften teilnehmen, haben die Top-Klubs, was sie wollten: eine Melkmaschine ohne erhöhtes Risiko. Was soll ein konkurrierender Wettbewerb bringen, der einen Namen trägt, den keiner kapieren wird? Man muss es so deutlich sagen: Schon der Unify-Start ist so misslungen, dass es wehtun muss.

Einen tollen Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

⚽️ Klick gemacht

https://youtu.be/02TUAJoo0O4?si=2lCHVeXE7U888-IC (Öffnet in neuem Fenster)

Heute zu Gast: Patrick Berger (Sky)

Borussia Dortmund steht auf dem achten Tabellenplatz. 22 Punkte nach 14 Spielen sind die schlechtesten Werte seit zehn Jahren. Erst konnten die Verantwortlichen noch sagen, dass wenigstens zuhause gute Leistungen und Ergebnisse geliefert wurden. Das gilt nach dem peinlichen 1:1 gegen eine kriselnde TSG Hoffenheim nicht mehr. Bei einer Niederlage im letzten Spiel des Jahres beim VfL Wolfsburg droht dem Team von Trainer Nuri Sahin der Absturz auf Platz 11. Mittelmaß! Sahin hatte vor der Saison angekündigt, schönen Fußball spielen lassen zu wollen. "Von all dem siehst du aktuell wenig bis gar nichts. So ehrlich muss man sein", sagt Patrick Berger, BVB-Reporter von Sky, im Fever Pit'ch Podcast (Öffnet in neuem Fenster) mit Host Max Ropers. Berger nennt als Erklärung zwei Gründe: "Qualität und Mentalität". Wieder und wieder reden alle über Mentalität. Liegen die Probleme in der Verantwortung der Spieler, des Trainers oder der sportlichen Verantwortung, der sogenannten Elefantenrunde? Zum Video: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)

⚽️ Was hat Leverkusen, das Borussia Dortmund nicht hat?

https://youtu.be/Q_DmYlxyiWo?si=0i0KP_naoerSEgG_ (Öffnet in neuem Fenster)

Von Alex Steudel

Bayer Leverkusen ist in der Saison 2023/24 nicht nur ungeschlagen Meister geworden, die Mannschaft hat jetzt eine weitere unglaubliche Serie geschafft: Sie verlor im Kalenderjahr 2024 keines ihrer 17 Bundesliga-Auswärtsspiele. Das haben vorher allein die Bayern hinbekommen (1986 und 2013).

Ich glaube, Dortmund ist extrem neidisch. Auf die Bayern-Erfolge sowieso schon immer, aber jetzt auch auf die Werkself. Der BVB ist nicht mehr das Beste am Westen.

Als sei ein Rheinmetallpanzer über den BVB gerollt

Das Team von Xabi Alonso wird sogar langsam zur Antimaterie des BVB. Dortmund sehnt – ganz anders als Bayer – seit bald 13 Jahren eine Meisterschaft herbei und kriegt in der Bundesliga auf Reisen – ganz anders als Bayer – nichts gebacken. Die Bayer-Profis treten mit breiten Brust auf – und die Dortmunder jedesmal, als sei beim Warmmachen ein Rheinmetallpanzer über sie gerollt.

In einem Handbuch der Auswärtssiege müsste man dem BVB jedenfalls kein Kapitel freihalten: Seit April 2024 wartet der Klub auf einen Dreier. Die Folge: Platz 8.

Gut, international läuft es viel besser. Borussia Dortmund ist der einzige Krisenklub Europas, der ab und zu ein Champions-League-Finale erreicht. Aber das reicht eben nicht.

Was hat Leverkusen, das der BVB nicht hat?

Zum Beispiel eine gewachsene Mannschaft, die Spaß macht. Der BVB ist so: Füllkrug kommt, geht. Sabitzer kommt, geht, Sancho kommt, geht. Baier kommt, Guirassy kommt, Anton kommt. Bellingham geht. Hummels, Haller, Moukoko, Wolf, Reus: gehen. Trainer Edin Terzic: Geht.

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Fünf BVB-Spieler, die am Sonntag gegen Hoffenheim in der Startelf standen, waren vor einem Jahr nicht da. Deshalb erinnert mich der Kurs des BVB so oft an – tja, ehrlich gesagt an den Kurs der BVB-Aktie: Die legte von Januar 2024 bis Mai 31 Prozent zu und verlor seither bis Mitte Dezember 24 Prozent.  

Bester Dortmunder Bundesligaspieler ist laut Kicker-Notenstatistik momentan Ramy Bensebaini – Duchschnittsnote 3,22, Platz 52. Fünf Bayer-Profis stehen in dieser Liste vor ihm – das sagt schon alles, aber nichts gutes über Trainer Edin Terzic, den Topligentrainer-Novizen.

Borussia Dortmund fehlen Führungsspieler

Währenddessen ruht 90 Kilometer entfernt Bayer still. Trainer und fast alle Spieler sind im Sommer ihrem Klub treugeblieben. Und womöglich verlängert Florian Witz, die lebende Lebensversicherung des Meisters, sogar seinen Vertrag (Öffnet in neuem Fenster). Auch die anderen Führungsspieler sind geblieben – wobei der BVB das zugegebenermaßen gar nicht besser machen konnte, er hat nämlich keine.

Trainer Xabi Alonso ließ übrigens laut Bild für jeden seiner elf Mitarbeiter im Stab ein verkleinertes Duplikat der Meisterschale anfertigen – Gesamtwert: 60.000 Euro. Das finde ich sehr schön.

Trainer Edin Terzic ließ im Sommer nur einen Auflösungsvertrag anfertigen.

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⚽️ Heute im Fernsehen

Fever Pit'ch TV-Highlights heute (Öffnet in neuem Fenster)

⚽️ Klick gemacht

https://rp-online.de/sport/fussball/international/vinicius-und-bonmati-weltfussballer-bundestrainer-nagelsmann-stimmt-anders_aid-122203497 (Öffnet in neuem Fenster)

⚽️ Was sonst noch so los ist

https://youtu.be/xNsMpfgx3Z4?si=4KE7evVteKpcUXUt (Öffnet in neuem Fenster)

Die 2. Liga macht einen verrückt

Auch nach dem 16. Spieltag der besten 2. Liga der Welt, ist die Tabelle so eng und ausgeglichen wie vielleicht nie zuvor: Der Überraschungs-Tabellenführer aus der saarländischen Kleinstadt Elversberg liegt nur drei Punkte vor dem auf Rang 9 platzierten FC Magdeburg. Zum Video: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)

⚽️ Alle mal herschauen

https://youtu.be/cYYk2FQwmNw?si=Wx_yHyb5zzuJYZ-W (Öffnet in neuem Fenster)

Eintracht Frankfurt seit vier Spielen sieglos

Der Dezember bleibt sportlich dunkel: Eintracht Frankfurt ist seit vier Spielen sieglos. Und verliert zum zweiten Mal in anderthalb Wochen bei RB Leipzig. Anders als im DFB-Pokal ist das Team von Dino Toppmöller diesmal allerdings nicht chancenlos. Nach einer schwachen ersten halben Stunde kämpft und kickt sich die junge Mannschaft von Eintracht Frankfurt zurück in Spiel, eine Traumkombination der beiden besten Freunde Can Uzun und Nene Brown sorgt für den Ausgleich. Doch Eintracht-Topscorer Omar Marmoush trifft alles, nur das Tor nicht. Torhüter Kevin Trapp strahlt nicht nur Sicherheit aus, sondern muss mehrfach auch absolute Weltklasse-Paraden auspacken, um das Team im Spiel zu halten. Trotz Moral und Herz verliert Eintracht Frankfurt am Ende verdient in Leipzig, ist nicht mehr ersten Bayern-Jäger. Und die Fans warten auch kurz vor Weihnachten weiter auf die Bescherung. Zum Video: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)

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