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PSG im Finale - und jetzt?

Fever Pit'ch Newsletter (Öffnet in neuem Fenster)

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Vier der fünf europäischen Top-Ligen standen 2025 im Halbfinale der Champions League: Italien, Spanien, Frankreich und England - aber nicht Deutschland. Muss uns das beunruhigen? Nicht wirklich.

2024 waren Spanien (Real Madrid) und Deutschland (Borussia Dortmund) ins Endspiel eingezogen. Dieses Jahr sind’s halt Italien (Inter Mailand) und Frankreich (Paris Saint-Germain). Abwechslung ist spannend und gut.

Kann ja passieren, dass Bayern und BVB im Viertelfinale rausfliegen. Das ändert aber nichts daran, dass die Bundesliga mit ein paar wichtigen Erkenntnissen aus der internationalen Saison gehen muss.

  • Erzwingen kann man den Final-Einzug nicht. Bayern wollte das Finale Dahoam in München (31. Mai) unbedingt erreichen. Aber da ging nix.

  • In der Königsklasse taugen die Ausreden mit den Verletzungssorgen nichts. Dann muss man halt bei der Kaderzusammenstellung Vorsorge treffen.

  • Die Dauerbelastung ist ein Problem. Es ist kein Zufall, dass Real Madrid, ManCity und FC Liverpool irgendwann die Luft ausging.

  • Die Vorrunde ist ohne Aussagekraft. Im Endspiel steht eine Mannschaft, die Mittelmaß war (PSG Platz 15), und ein Spitzenteam (Inter Platz 4).

  • Nicht ein Superstar macht den Unterschied, sondern Teamgeist. PSG spielt jetzt ohne Egomanen viel souveräner als mit Messi, Neymar und Mbappé.

Und so stehen jetzt zwei Mannschaften im Endspiel, von denen man nicht weiß, wer Favorit sein soll. So wünscht man sich ein Finale doch: dass der Ausgang völlig offen ist. Auch ohne deutsche Beteiligung.

Einen glorreichen Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

https://sportbild.bild.de/fussball/fc-bayern-muenchen/fc-bayern-meister-aber-was-die-bosse-jetzt-von-trainer-vincent-kompany-erwarten-6819f0fd6255e217f6c1e604 (Öffnet in neuem Fenster)
in eigener sache

++ Champions League aktuell ++

https://youtu.be/o1p17zBRaWI?si=JNF2Hx11P4m5E1eg (Öffnet in neuem Fenster)

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⚽️ Meisterwerke ohne deutsches Zutun

https://youtu.be/CnsPgNZpIuc?si=ohDiQ2Vokj0goSfz (Öffnet in neuem Fenster)

Von Thomas Nowag

Selbst die ewig geheimnisvolle Mona Lisa hätte womöglich mit dem linken Mundwinkel gezuckt. Ihre unvergängliche Schönheit wurde dann auch in der weltweit besten Beschreibung einer 120-minütigen Heldenhymne auf den Fußball besungen: Hätte es im 16. Jahrhundert schon diesen Sport gegeben, so schrieb die Zeitung A Bola in Portugal, "wäre dieses Spiel ein Gemälde da Vincis gewesen".

Der Fußball kann herzzerreißend sein, quälend, auch gruselig langweilig. Aber in diesem Halbfinale war er ein fesselndes Meisterwerk von Eleganz und Finesse, zugleich von Rohheit und Wucht. Man wollte sich einer der Tauben auf dem Rasen von San Siro zum Flügelwechsel anbieten, um ihm noch näher zu sein. Gab es je eine bessere Kombination aus zwei K.o.-Spielen? Wahrscheinlich nicht.

https://www.tagesspiegel.de/sport/einzug-ins-finale-der-champions-league-inter-gehort-die-gegenwart-barcelona-die-zukunft-13651948.html (Öffnet in neuem Fenster)

Inter Mailand hat sicherlich nicht die Mannschaft der Zukunft. Mit Francesco Acerbi, 37, der den Krebs und den Alkohol besiegte. Der fliegende Yann Sommer, 36, der angeblich zu klein ist, um ein Weltklasse-Torhüter zu sein. Henrich Mchitarjan, 36, optisch eher 51, der die Welt gesehen hat, dessen Vater Hamlet hieß. Hakan Calhanoglu, 31, aus Mannheim, der skandalaffin ist, aber Gold im Fuße trägt.

Diese abgezockte, leidenschaftliche, in bestem Sinne Mannschaft zu nennende Ansammlung von Veteranen, die selbst fantastisch kicken können und doch den Gegner kalt übers Schienbein springen lassen - sie hat (noch) mehr begeistert als das vor Brillanz sprühende Feuerrad der Jugend auf der Gegenseite. Mentalität schlägt Qualität. 

Der FC Barcelona sollte nicht das Haupt neigen. Er war für dieses Spektakel unverzichtbar - zur Mona Lisa gehören eben Modell und Maler. Außerdem: Dass in den letzten zehn Minuten alle Hochbegabten einem 17-Jährigen den Ball überbrachten, auf dass er im Regen ein Wunder vollbringe, zeigt, wie sehr das Genie Lamine Yamal den Fußball prägen wird.

Die Champions League allerdings gewinnt meist nicht die Mannschaft der Zukunft. Sondern die Mannschaft der Stunde. Und die könnte Inter sein.

Thomas Nowag ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

⚽️ Heute im Fernsehen

Fever Pit'ch TV-Highlights heute (Öffnet in neuem Fenster)

⚽️ Klick gemacht

https://youtu.be/SLCZgdYhjLc?si=_q_Khv4D0yylQwRf (Öffnet in neuem Fenster)

Heute zu Gast: Christopher Michel (fussball.news)

Eintracht Frankfurt steht vor dem Einzug in die Champions League – sportlich beeindruckend, emotional packend. Doch das größte Problem der Hessen lauert nicht auf dem Platz, sondern auf den Rängen: Fan-Chaos. Nach dem 1:1 gegen Mainz war von Feierlaune wenig zu spüren – wegen Ausschreitungen aus dem Fanblock. "Stell dir vor, das Spiel wird abgebrochen, Mainz kriegt die Punkte – dann wäre plötzlich wieder alles offen", warnt Christopher Michel (fussball.news) im Fever Pitch Podcast. Eine Fahnenstange traf den Schiedsrichterassistenten, der Abbruch stand kurz bevor. Michel spricht von einer "kleinen Gruppe", die "sich offenbar wichtiger nimmt als den Verein" – und wiederholt zum Sicherheitsrisiko wird. Das Problem: Trotz aller Dialogversuche mit der Fanszene dringt der Verein nicht durch. Zum Podcast: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)

⚽️ Rekordabsteiger der Bundesliga

https://youtu.be/3rJKyWCjI84?si=Kzu6nKiiODRxqEMB (Öffnet in neuem Fenster)

Von Udo Muras

Sie hießen mal "die Unabsteigbaren". Das Unwort, das doch jeder verstand, bezeichnete das Phänomen VfL Bochum. Mit dem Bundesliga-Aufstieg 1971 begann der Abstiegskampf des Ruhrpottklubs, der sein Image als graue Maus pflegte und doch viel Sympathien gewann – weil die Bochumer dem Establishment trotzten und im Gegensatz zu den großen Nachbarn Dortmund und Schalke nie abzusteigen schienen.

Bis es sie über zwei Jahrzehnte später 1993 doch erwischte. Seitdem fuhren die Bochumer häufiger Fahrstuhl als viele andere Bundesligisten. Am Samstag gegen Mainz droht dem VfL der siebte Bundesliga-Abstieg und damit der Sprung aufs Treppchen in einer Wertung, die keiner gewinnen will. Man würde danach auf Augenhöhe mit Köln und Hertha liegen. Hier die Liste der Rekordabsteiger der Bundesliga.

⚽️ Was sonst noch so los ist

https://www.fr.de/sport/fussball/skandal-gladbach-star-schiesst-nach-vorwuerfen-heftig-gegen-eigenen-club-zr-93719571.html (Öffnet in neuem Fenster)https://taz.de/Schwarze-Fussballtrainer-in-Deutschland/!6083376/ (Öffnet in neuem Fenster)https://www.welt.de/sport/fussball/article256073860/Bundesliga-Tippspiel-Drei-Goldene-Regeln-fuer-Ihr-Kicktipp-Saisonfinale.html (Öffnet in neuem Fenster)https://www.watson.de/sport/zweite-bundesliga/738597726-schafft-der-1-fc-koeln-den-aufstieg-felix-kroos-legt-sich-fest (Öffnet in neuem Fenster)https://www.sueddeutsche.de/sport/fc-schweinfurt-wuerzburger-kickers-aufstieg-markus-wolf-news-li.3247780 (Öffnet in neuem Fenster)

⚽️ Alle mal herschauen

Foto: Getty (OF) (Öffnet in neuem Fenster)
Foto: Getty (OF)

Trump und seine WM-Versprechen

Donald Trump, der Mann, der mit seinen Tweets schon ganze Börsen ins Wanken brachte, verspricht nun der Welt eine Fußball-WM 2026, die so reibungslos ablaufen soll, wie es seine Präsidentschaft angeblich tat. Einigen mag das Vertrauen in seine Worte fehlen, denn während er das Bild einer harmonischen und einladenden Weltmeisterschaft malt, sieht die Realität oftmals anders aus.

Beginnen wir mit der Einwanderungspolitik. Trump hat sich nicht gerade als Verfechter offener Grenzen hervorgetan. Seine restriktiven Maßnahmen könnten leicht zum Stolperstein für die Millionen Fans werden, die aus aller Welt in die USA strömen wollen. Visa-Probleme, verschärfte Kontrollen und die omnipräsente Angst vor Ablehnung könnten den Traum von einer WM-Reise schnell in einen bürokratischen Albtraum verwandeln. Man stelle sich vor, man plant eine Reise zu einem der größten Sportereignisse der Welt und wird am Ende an der Grenze abgewiesen, weil die US-Behörden plötzlich eine neue Regelung verkündet haben. Das wäre wohl ein echtes Eigentor.

Dann gibt es da noch die politischen Spannungen. Mit Kanada und Mexiko sollen die USA das Turnier gemeinsam austragen. Doch die Beziehungen zu diesen beiden Ländern waren unter Trump nicht immer die besten. Vom Mauerbau bis zu Handelsstreitigkeiten – die Liste der Streitpunkte ist lang. Wie soll eine funktionierende WM-Partnerschaft aussehen, wenn grundlegende diplomatische Fragen nicht geklärt sind? Eine WM ist schließlich mehr als nur 90 Minuten auf dem Platz. Sie ist ein logistisches Mammutprojekt, das internationale Zusammenarbeit erfordert. Und genau diese könnte durch politische Querelen ausgebremst werden.

Schließlich stellt sich die Frage, wie Trumps Beteiligung an den WM-Vorbereitungen auf globaler Bühne wahrgenommen wird. Diplomatie war nie seine Stärke, und die Welt verfolgt seine Schritte oft mit skeptischem Blick. Eines der größten Sportereignisse der Welt könnte plötzlich Schauplatz für diplomatische Irritationen werden, wenn Trump seinen unberechenbaren Stil fortsetzt. Ob er während des Turniers den einen oder anderen Staatschef vor den Kopf stößt? Man könnte fast Wetten darauf abschließen.

Insgesamt bleibt abzuwarten, ob Trumps Versprechen einer reibungslosen WM 2026 mehr als nur heiße Luft ist. Die Fans hoffen sicher auf ein unvergessliches Turnier, aber die Herausforderungen sind beträchtlich. Die Welt wird genau beobachten, ob Trump am Ende tatsächlich das schafft, was er versprochen hat – oder ob seine Worte lediglich ein weiterer PR-Gag waren.

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