Bayern Meister - dank Kompany

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Es gibt nicht viele Cheftrainer, die in ihrem ersten Bundesliga-Jahr sofort Meister geworden sind. In sechs Jahrzehnten waren es genau neun (Öffnet in neuem Fenster), davon sechs beim FC Bayern - und gestern kam Vincent Kompany vorzeitig dazu.
Der Belgier musste nicht bis zum Wochenende warten, bis der Titelgewinn amtlich ist. Titelverteidiger Leverkusen tat ihm dem Gefallen und verschenkte zwei Punkte beim 2:2 in Freiburg. Bayern Meister - auch dank Kompany.
Denn der hat aus der zerklüfteten Mannschaft nicht nur eine Einheit geformt. Er hat performt und nur zwei Bundesliga-Spiele in seinem Debütjahr verloren. Das Zahlenspiel ist wichtig, um mit einem alten Mythos aufzuräumen (Öffnet in neuem Fenster).
Es ist eben keine Selbstverständlichkeit, dass Bayern-Trainer Meister werden. Zum Vergleich: Sein Vorgänger Thomas Tuchel vergeigte acht Bundesliga-Spiele. Und fand 2023/24 kein Mittel gegen Bayer Leverkusen.
War die Saison deswegen perfekt? Ganz sicher nicht. Viertelfinal-Aus in der Champions League, vorzeitig im DFB-Pokal raus - sowas schmerzt. Aber auch das ist wahr: Kompany holte den ersten Bayern-Titel in zwei Jahren.
Darum: Ehre, wem Ehre gebührt. Und da darf man mal bei einem Trainer anfangen, der zu einer Berufsgruppe gehört, die sonst meistens einen auf den Deckel kriegt. Also: Herzlichen Glückwunsch, Vincent Kompany!
Einen titelwürdigen Montag wünscht
Euer Pit Gottschalk
⚽️ Meister! Der etwas andere Bayern-Weg
https://youtu.be/eyq07OWmfVw?si=krIBgAPrFJzNxcBk (Öffnet in neuem Fenster)Von Felix Neubauer
Vincent Kompany wusste es wohl besser als alle anderen. "Dass ich hier bin, bedeutet, dass sie einen sehr guten Job gemacht haben" - es waren die Worte, mit denen sich der Belgier im Mai 2024 beim FC Bayern vorstellte. Kurz nachdem die Münchner ihre peinlich lange Trainersuche endlich beendet hatten - mit der Verpflichtung eines Coaches, der in England gerade abgestiegen war.
Rund ein Jahr später dürften sie bei den Münchnern mit einer gewissen Genugtuung auf diesen Tag zurückblicken. Schließlich scheint Kompany mit seiner selbstbewussten Ansage Recht behalten zu haben: Die Bayern sind am Ziel, zurück auf Deutschlands Fußball-Thron. Und das ist nicht zuletzt Kompanys Verdienst.
Der 39-Jährige hat den Verein beruhigt, sofern das denn möglich ist. Immer wieder stellte er sich vor die Mannschaft, vermied auch bei heftigen Niederlagen wie in Barcelona öffentliche Kritik. Seine Spieler zahlten ihm das zurück. Mit Leistung, aber auch mit Loyalität und dem festen Glauben, man befinde sich auf einem "guten Weg".
Nur ist dieser sicher nicht zu Ende, weil man wieder deutscher Meister ist/wird. Den Bayern sollte klar sein, dass die allgemeine Bewertung dieser Spielzeit in erster Linie hinter der Schablone des vorangegangenen Seuchenjahres erfolgt. Diese Saison kann getrost als "gut" bewertet werden. Aber nur, weil die vorherige für Bayern-Verhältnisse so unfassbar unbefriedigend war.
Das Epizentrum des deutschen Fußballs mag zurück an der Säbener Straße sein, die immer höheren Erwartungen sind es damit jedoch auch. Noch eine Saison mit einem Achtelfinal-Aus im Pokal und einem Scheitern im Viertelfinale der Champions League würde auch der 35. nationale Titel, so wichtig der den Verantwortlichen auch sein mag, kaum aufhübschen.
Kompany wird ab sofort nur noch an sich selbst gemessen, nicht an der Leistung seiner Vorgänger. Bei der Klub-WM im Sommer kann er ein erstes Zeichen setzen. Und ein Jahr später wird dann erneut zu sehen sein, wie man auf diesen Tag im Mai 2024 zurückblickt.
Felix Neubauer ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)
⚽️ Immer wieder sonntags
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⚽️ Borussia Dortmund top – oder machen wir uns wieder was vor?
https://youtu.be/4dPuFj-Lj8c?si=QOf46KoqOOtBaA98 (Öffnet in neuem Fenster)Von Alex Steudel
"Gala gegen Wolfsburg", "Richtiger Weg" und "Champions League plötzlich doch möglich!" Überall bejubeln sie den BVB, weil er seit vier Wochen nicht mehr verloren hat. Alles scheint machbar, seit sogar Julian Brandt kürzlich ein gutes Spiel gemacht hat.
Aber machen wir uns da nicht vielleicht wieder mal alle was vor?
Die Fakten: Nach einer Dauerkrise hat sich Dortmund unter dem neuen Trainer Niko Kovac von Platz elf in Champions-League-Nähe hochgearbeitet. Die Mannschaft ist seit sechs Bundesliga-Spielen unbesiegt, hat beim FC Bayern 2:2 gespielt. Am Samstag fertigte sie den VfL Wolfsburg mit 4:0 ab und gewann damit das vierte Bundesligaspiel in Folge.
Platz 5! Den BVB-Fans gefällt das. Endlich wird ihnen wieder etwas geboten, das halbwegs nach Fußball aussieht.
Ich selbst werde aber aus Prinzip und Erfahrung skeptisch, wenn der BVB gut spielt.
Wir alle wissen doch, wie das in Dortmund läuft: Sobald erste Lobeshymnen zu hören sind, dauert es nicht mehr lange, und der BVB klingt wieder so harmonisch wie ein Klavier, das aus dem 17. Stock geschmissen wurde und unten aufschlägt.
Die alternativen Fakten: Die Dortmunder haben in den vergangenen vier Spielen in der Königsklasse einen FC Barcelona besiegt, der sie zuvor 4:0 demontiert hatte und eh schon eine Runde weiter war, und dann hintereinander gegen die größten Krisenklubs der Liga gewonnen: Gladbach (kickt von Woche zu Woche schlechter), Hoffenheim (ein Sieg aus den vergangenen acht Spielen), Wolfsburg (sechs der letzten sieben Begegnungen und gestern Trainer Hasenhüttl verloren (Öffnet in neuem Fenster)).
Lügen sich die BVB-Optimisten was in die Tasche?

Die Bild-Zeitung erklärte gestern präventiv Kovac zur Nummer zwei in der Kategorie "Trainer der Saison" hinter Frankfurts Dino Toppmöller. Kann man so sehen, muss man aber nicht. Sogar Marco Rose schaffte es mal beim BVB, zehn von zwölf aufeinanderfolgenden Pflichtspielen zu gewinnen.
Wir wissen alle, wir DAS ausging - Rose verblühte.
Machen wir uns nichts vor: Sogar beim anzeigetafelschönen 4:0 gegen Wolfsburg boten die Dortmunder die meiste Zeit wenig Glanzvolles - aber irgendwann konnten sie nicht mehr anders, weil Wolfsburg von schlecht auf noch schlechter umschaltete.
Meine einzige Erklärung dafür, dass VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl so spät seine Papiere bekommen hat: Die Klubführung muss sie per DPD losgeschickt haben.
Zum Schluss, nicht vergessen: Dortmund hat den Quotenbringer schlechthin – Serhou Guirassy. Der Topstürmer macht zurzeit aus jedem Atemzug eines Fans ein Tor - 32 Treffer in 43 Pflichtspielen. Ohne ihn würde der BVB gerade nach Kiel und Hoffenheim schielen.
Bin ich zu negativ? Kann schon sein. Wir werden sehen.
Steudel-Kolumnenbuch signiert – hier gibt es das!
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⚽️ Heute im Fernsehen
18 Uhr, Sport1: Frauen-Bundesliga, Jena - Bayern München

⚽️ Klick gemacht
https://youtu.be/zoIRPGUE9Cg?si=Ivst7ntGE8MhoPrV (Öffnet in neuem Fenster)Wieso Elversberg Aufstiegskandidat ist
Zweitligist SV Elversberg kämpft noch immer um den Aufstieg in die Bundesliga, wer hätte das zu Beginn der Saison für möglich gehalten? Für ein neues Realtalk-Interview hat Manu Thiele deshalb Fisnik Asllani getroffen, der aktuell als Top-Torjäger einen großen Anteil am Erfolg hat. Mit ihm hat er über seine Karriere gesprochen, die alles andere als steil verlaufen ist. Zum Video: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)
⚽️ Endlich reif für die Bundesliga
https://youtu.be/lYAs5RhWPow?si=lIxKKXejNWacurft (Öffnet in neuem Fenster)Von Max Ropers
Zu unerfahren, zu befangen, zu wenig Autorität: Mit diesen kritischen Attributen musste sich Merlin Polzin, Trainer des Hamburger SV, ab Amtsantritt im November 2024 herumschlagen. Der bisherige Co-Trainer war nach der Entlassung seines Chefs Steffen Baumgart nicht der Wunschkandidat von Stefan Kuntz. Der war sich sogar mit Lukas Kwasniok einig, doch die Paderborner ließen ihren Coach nicht gehen.
Polzin ließ sich von diesen im Grunde logischen Mechanismen nicht unterkriegen und träumte weiter - vom Aufstieg seines Vereins. Mit dem 4:0-Auswärtssieg in Darmstadt ist dieser Traum so nah wie noch nie. Der Pflichtsieg wurde zu einer der widerstandsfähigsten Mannschaftsleistungen der Saison. Nun reicht ein Sieg am 33. Spieltag gegen den Tabellenvorletzten SSV Ulm in jedem Fall zur Bundesligarückkehr.
⚽️ Was sonst noch so los ist
https://youtu.be/OSLoig-KFno?si=TA7JBaE6C_RVuokA (Öffnet in neuem Fenster)Trainerwechsel - aus “Anlass zur Sorge”
Die Amtszeit von Kees van Wonderen als Schalke-Trainer endet nun noch einmal zwei Spiele früher als geplant. Am Samstagfrüh trennten sich die Königsblauen vom Niederländer. Statt zum Saisonende muss Kees van Wonderen mit sofortiger Wirkung seinen Platz räumen. Der FC Schalke 04 informierte am Samstagvormittag über die Freistellung des Cheftrainers. Auch dessen Assistent Robert Molenaar muss gehen. "Insbesondere das Auftreten und die Entwicklung in den vergangenen zwei Wochen geben Anlass zur Sorge", sagt Youri Mulder, Direktor Profifußball des S04. Man habe "eine Verantwortung gegenüber dem Verein". Die beiden letzten Saisonspiele in Düsseldorf und gegen Elversberg betreut U-23-Coach Jakob Fimpel in verantwortlicher Position. Schalke hat derzeit sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, aber eine schlechtere Tordifferenz als Konkurrent Preußen Münster. Zum Video: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)
https://www.express.de/sport/fussball/1-fc-koeln/krisensitzung-in-koeln-entscheidung-zu-struber-und-keller-wohl-gefallen-1016806 (Öffnet in neuem Fenster)https://www.tagesspiegel.de/sport/nach-klatsche-gegen-bvb-vfl-wolfsburg-trennt-sich-von-trainer-hasenhuttl-13637287.html (Öffnet in neuem Fenster)https://www.lvz.de/sport/regional/rb-leipzigs-3-3-gegen-bayern-muenchen-so-koennte-es-mit-der-champions-league-klappen-GLH5R3ZQPFAT5HZ4HVR23LEZZ4.html (Öffnet in neuem Fenster)https://www.fr.de/sport/fussball/ehefrau-und-kind-von-fussballtrainer-auf-offener-strasse-attackiert-zr-93713737.html (Öffnet in neuem Fenster)https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/champions-league/fc-barcelonas-fussball-star-rettet-die-kinder-vor-der-kunst-von-lamine-yamal-110452758.html (Öffnet in neuem Fenster)https://www.sueddeutsche.de/sport/fc-barcelona-ter-stegen-champions-league-inter-mailand-li.3246569 (Öffnet in neuem Fenster)⚽️ Alle mal herhören
https://youtu.be/xM5FPbC7kqA?si=KCC_fVReOy0U5BHF (Öffnet in neuem Fenster)Wenn Oliver Bierhoff böse wird
Im Sport1-Doppelpass räumt der frühere DFB-Manager mit dem Irrglauben auf, dass allein die Vermarktung der Reputation der Nationalmannschaft geschadet hat - und nennt den wahren Grund. Zum Video: Hier klicken! (Öffnet in neuem Fenster)