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Was dir bisher über Whisky-Fässer erzählt wurde, ist falsch

Meinen ersten Whisky trank ich zusammen mit meinem Vater zuhause auf dem Sofa.

Die nächsten 5 einen Monat später auf einem Whisky-Tasting.

Ich wollte mehr wissen. Ich wollte erfahren, welche Aromen ein Single Malt mir liefern kann und wie diese überhaupt in einen Whisky gelangen.

Auf jenem Whisky-Seminar prallten folglich 2 Dinge aufeinander, die wie die Faust auf’s Auge passten.

Ich, mit einer unglaublichen Neugier nach Whisky-Wissen, und ein Referent, der dies lieferte.

Die Aussage, die mich während jenes 3-stündigen Vortrags am meisten prägte, war die über Fasslagerung.

Dessen Kernaussage war:

„Ein Whisky bekommt 80 Prozent seiner Aromen aus dem Fass. Aus diesem Grund wurde gesetzlich festgelegt, dass er mindestens 3 Jahre in Eichenfässern reifen muss.“

Vielleicht kommt dir ja eine solche Aussage bekannt vor.

Mich begleitete sie jedenfalls über Jahre und beeinflusste wie ich Whisky sah, kaufte und trank.

Dabei – und das erfuhr ich jedoch erst Jahre später – enthält die Aussage des Referenten 2 Ungenauigkeiten.

Wenn man es genau nimmt, sogar derart ungenau, dass sie in den meisten Fällen sogar falsch sind.

Ich möchte dir daher im Folgenden ein Phänomen zeigen, das deinen Blick auf Single Malt Whisky verändern wird.

Was du vorab wissen solltest

Frag bei nächster Gelegenheit einen dir bekannten Whisky-Fachmann, den nächsten Tasting-Referenten oder einen Verkäufer im Fachhandel nach dem Grund der mindestens 3-jährigen Whisky-Reifung.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit, wird er oder sie dir antworten, dass die Destillerie dadurch ein Mindestmaß an Qualität absichert.

Und er oder sie hat Recht.

Zum einen sorgt dies tatsächlich dafür, dass zumindest die grundlegenden Fehlnoten abgebaut werden.

Auf der anderen Seite sind Destillerien wie Laphroaig, Glenfiddich oder Lagavulin gesetzlich aber gezwungen, ihren Whisky mindestens 3 Jahre in Eichenfässern aufzubewahren.

Und dieses Gesetz basiert nicht etwa darauf, einen gewissen Standard an Qualität zu sichern. Auch wenn dies heute als allgemeiner Konsens in der Whisky-Szene akzeptiert wird.

Es basiert auf einem Detail zwischen Whisky-Industrie und Staat.

Ich gebe zu, diese Aussage ist etwas provokativ, aber lass uns einmal einen Blick zurückwerfen.

So ungefähr 150 Jahre zurück.

Ins Jahr 1865.

Der kaum bekannte Deal zwischen Whisky-Industrie und Fiskus

Im Jahr 1865 fusionierten 8 Grain-Destillerien der schottischen Lowlands.

Deren Name: Scotch Distillers Association.

Daraus entstand eine Wirtschafts- und Produktionskraft, die gewaltig war, die sich zu jenem Zeitpunkt aber ausschließlich auf die Herstellung von Blended Scotch Whisky konzentrierte.

Deren Produktionsmenge war für damalige Verhältnisse enorm.

Und dennoch…

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