Adieu Daniela! – Ende von „Gotteskind und Satansbraten“
Liebe Eule-Abonnent:in,
gestern haben wir mit einer letzten Ausgabe (Öffnet in neuem Fenster) die Kolumne „Gotteskind und Satansbraten“ von Daniela Albert beendet. Seit dem April 2020 hat uns Daniela mit ihrer Familienkolumne begleitet. Immer wieder hat sie in ihren Texten auf die Themen und Perspektiven von Kindern, Jugendlichen und Familien aufmerksam gemacht. Das war nicht nur – aber besonders – in Pandemiezeiten eine dringend gebotene Ergänzung und wertvolle Vertiefung der anderen Beiträge in unserem Magazin.
In 56 Kolumnen-Texten, inzwischen vier Büchern und sechs Episoden des „Eule-Podcast“ hat Daniela mit viel Wärme, Humor und Sachverstand darüber geschrieben, wie Kinder und Jugendliche ihren Weg in Kirche und Gesellschaft gehen – und wir Erwachsenen sie dabei unterstützend begleiten können.
Alle Eule-Beiträge von und mit Daniela bleiben online und sind eine Entdeckungsreise wert! Ein paar schöne Einstiege haben wir weiter unten bereitgestellt.
Mit viel Wärme
Fünf Jahre lang habe ich als Redakteur Danielas Texte für „Gotteskind und Satansbraten“ lektorieren dürfen. Es war immer leicht, denn Daniela hat ein wirkliches Talent, andere Menschen an ihren Gedanken teilhaben zu lassen. Beeindruckt bin ich nicht nur von ihrer Beharrlichkeit, an familien- und jugendpolitischen Fragen auch dann dran zu bleiben, wenn diese – wie so oft – kaum mediale Resonanz finden.
In Danielas Texten spiegelt sich ihre Sicht auf Gott und die Welt wieder. Mit viel Humor und Wärme hat sie über Familien und Kinder in der Kirche, bedürfnisorientierte Erziehung, digitale Diskurse, Bildungs- und Schulpolitik und auch über schwierige Themen wie Gewalt in der Erziehung und Schattenfamilien erzählt und aufgeklärt. Ich nenne das guten Gewissens liebevoll.
In die Kolumne „Gotteskind und Satansbraten“ ist viel Zeit und Kraft geflossen und sie war Daniela und uns als Redaktion eine richtige Herzensangelegenheit. Die Kolumne nach fünf spannenden und erfolgreichen Jahren zu beenden, ist uns darum nicht leichtgefallen. „Gotteskind und Satansbraten“ ist die Eule-Kolumne mit der längsten Laufzeit und den meisten Artikeln.
Wir beenden die Kolumne nicht deshalb, weil uns familienpolitische Themen nicht mehr interessieren würden. Sie haben in den vergangenen Jahren – gerade unter Christ:innen – eine erhebliche Politisierung erfahren und bleiben schon allein deshalb für die Eule weiterhin relevant. Wir werden schauen müssen, wie wir die Fragestellungen weiterhin im Magazin präsent halten können, die Daniela für uns beackert hat. Das wird sehr schwer werden!
Eine fröhlich-fromme Stimme
Wir beenden „Gotteskind und Satansbraten“, weil Daniela und wir gerne einen schönen, runden und fröhlichen Abschied finden wollten. Zu einem Zeitpunkt, an dem wir und die Leser:innen die Kolumne noch nicht über haben. Die Idee zur Kolumne hatten wir bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie, aber sie ist doch auch ein Corona-Baby, hat viele Leser:innen durch die schwierigen Pandemiejahre begleitet. Dafür sind wir sehr dankbar!
Mit „Gotteskind und Satansbraten“ hat Daniela in den vergangenen Jahren immer wieder Diskurse über Familien, Kinder und Jugendliche angestoßen und begleitet. Daniela hat in Debatten über Erziehungsstile, Gemeinde- und Gottesdienstgestaltung und Bildungs- und Sozialpolitik mitgemischt. Und immer wieder auch unser Leben in der Digitalität und mit Social-Media-Plattformen aus der Perspektive von Eltern und Familien betrachtet. Das war anstrengend!
Wir waren bestrebt, konstruktiv und kritisch auf den (digitalen) Diskurs einzuwirken. Das hat uns zu Zeiten auch ermattet und ratlos gestimmt. Viele der Fragen, die Daniela in ihrer Kolumne betrachtet hat, kehren in den Debatten immer wieder – nicht immer sind dabei Fortschritte erkennbar. Die (digitalen) Gespräche über Familien, Erziehung und Bildung drehen sich oft im Kreis. Fachdiskurse sind sich häufig selbst genug und wo es populär wird, wird es häufig auch populistisch, vergröbernd und herzlos. Gerade unter Christ:innen. Wir haben uns nach Kräften bemüht, diese schwierige publizistische Umgebung nicht auf uns abfärben zu lassen.
In ihrer letzten Kolumne (Öffnet in neuem Fenster) schreibt Daniela über das Brückenbauen zwischen Christ:innen. Die Verständigung zwischen Christ:innen verschiedener Frömmigkeiten war ihr in den letzten fünf Jahren immer wieder ein Anliegen. Und wir in der Eule waren froh, mit Daniela nicht nur eine fachlich versierte Familienkolumnistin, sondern auch eine fröhlich-fromme Stimme im Magazin zu haben.
Zum Abschied schreibt Daniela:
„Mir hat das Brückenbauen immer Spaß gemacht. Für eine Weile ziehe ich jetzt auf meine Insel. Eine, auf der es insgesamt mehr ums Tun als ums Nachdenken oder Positionieren gehen soll. Eine mit diakonischer Arbeit und ehrenamtlichem Engagement. Eine, auf der ich Gärten bepflanze und für Kinderrechte kämpfe. Eine, auf der ich Menschen treffe, die lieber ihre Hände da einsetzen, wo sie gebraucht werden, statt sie nur gen Himmel zu heben. Ich habe für mich in den letzten Jahren mehr und mehr die Spiritualität des Handelns entdeckt und bin gespannt, wohin sie mich noch führt.“
Vielen Dank, Daniela, für fünf volle Kolumnenjahre! Danke für spannende Einblicke und frische Gedankengänge, für befreiende Lacher und guten Rat. Im vollsten Sinne des Wortes wünschen wir Dir: Adieu!
Für die Eule-Redaktion
Philipp Greifenstein
Lesen und Hören
Alle Ausgaben der Familienkolumne „Gotteskind und Satansbraten“ (Öffnet in neuem Fenster) von Daniela Albert in der Eule.
Daniela hat im Herbst 2024 in einem Q & R im „Eule-Podcast“ (Öffnet in neuem Fenster) Fragen von Leser:innen und Hörer:innen beantwortet.
Zuvor war sie bereits mehrfach im „Eule-Podcast“ zu Gast: Beim „Gipfeltreffen der Kolumnistinnen“ diskutierte sie mit Carlotta Israel („Sektion F“) über „Vereinbarkeit, Kinder und die Kirche (Öffnet in neuem Fenster)“. „Gewalt in Kitas (Öffnet in neuem Fenster)“ und „Gewalt in der Erziehung (Öffnet in neuem Fenster)“ waren beide schon Thema in Podcast-Episoden mit Daniela. Außerdem hat sie mit Podcast-Host Michael Greder auch ihre Bücher „Unperfekt, aber echt (Öffnet in neuem Fenster)“ (2021) und „Kleine Kinder, starke Wurzeln (Öffnet in neuem Fenster)“ (2023) im Podcast diskutiert.
Auch als Buchautorin war Daniela in den vergangenen Jahren fleißig und hat sich einmal durch Kindheit und Jugendalter gearbeitet: In ihrem aktuellen Buch „Anlauf nehmen fürs Leben (Öffnet in neuem Fenster)“ geht es „bedürfnisorientiert von der Grundschule in die Teenagerjahre“.
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