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#326 Erklär mir Humor, Harald Schmidt

Harald Schmidt hat mir Humor erklärt. Wie man einen guten Witz schreibt und erzählt. Warum es weltweit keinen einzigen Witz gibt, den alle lustig finden. Und: Wieso er sich über dicke Leute beim Buffett und alte Männer in weißen Sportschuhen lustig macht – aber nicht über 9/11.

🙆 Harald Schmidt ist einer der größten Entertainer Deutschlands. Er ist vor allem für Die Harald Schmidt Show bekannt, die von 1995 bis 2014 im deutschen TV ausgestrahlt wurde.

Diese Bücher empfiehlt Harald: 

  1. Eigentum (Öffnet in neuem Fenster) von Wolf Haas

  2. Valentinstag (Öffnet in neuem Fenster) von Richard Ford

  3. Bücher von Vita Sackville-West (Öffnet in neuem Fenster)

Haralds Shoutout für Medien, die er gerne mag:

  1. Die Print-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Öffnet in neuem Fenster)

Was nehme ich mir mit?

  1. Es gibt keinen universellen Witz. Was wir witzig finden hängt von unserer Lebensrealität ab, vom Land, der Zeit und dem Milieu, in dem wir leben. Je nach dem, was Tabus sind, Sorgen oder Ängste, finden wir etwa einen Witz über die Pension oder Penisse extrem witzig oder total langweilig.

  2. Humor braucht eine gute Beobachtungsgabe. Harald beobachtet und bewertet ständig Menschen und findet so im Alltag, am Buffett im Hotel oder beim Warten auf die U-Bahn Stoff für seine Witze. Die Grenze für Humor ist für ihn der Rechtsstaat. Sonst ist alles erlaubt. Es gibt aber Dinge, wie etwa Kastastrophen, wo man lieber still ist.

  3. Distanz hilft dem Humor. Harald beobachtet die Welt, will sich aber nicht hineinziehen lassen. Wer sich zu sehr emotional involviert oder glaubt, die Welt verändern zu können, tut sich schwer mit Humor, sagt er. Er liebt Ironie und findet besonders Menschen, die Dinge sehr ernst nehmen, lustig. Darum schaut er lieber Ratgeber- als Comedy-Sendungen.

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